Hamburg

(Eine Roadstory der ganz anderen Art. Kindern, älteren Menschen und Schwangeren wird vom weiteren Lesen abgeraten!!!)

Es war Samstag und es war schweinekalt, als eine Gruppe Bochumer Jungen aufbrach, um die Hansestadt Hamburg zu besuchen. Grund der Reise: Erweiterung des kulturellen Horizontes, sowie Besuch der Zweitligapartie St. Pauli – VfL Bochum 1848.

Ein Zug, welcher noch aus der Ära „Deutsche Reichsbahn“ stammte, brachte sie nach knapp drei Stunden zur Stadt an der Elbe. Die Reisegruppe der BOJUs bestand aus folgenden Personen: Rolf Reiseleiter, Ouzo-Marc, Aua-Hand-Roger, Willi-Sabine, dem Sportwart sein Schwager, dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund der Lindenpitter und der Sportwart. Mit ihnen reisten auch Menschen der Gattung „Bochum Ost“ und „BBB“. Und alle waren ausgestattet mit Reisepapieren aus dem Hause ZuZ.

In Hamburg angekommen, bemühte man sich dann um Fahrberechtigungsausweise  für den öffentlichen Nahverkehr. Dieses Bemühen wurde durch einen Disput zwischen einer Nahverkehrsbenutzerin und einer Angestellten des Hamburger Nahverkehrs versüßt. Da hierbei diverse Sprachen zur Anwendung kamen, hatte das Ganze einen recht humoristischen Touch. Auch Aua-Hand-Rogers Hilfsversuche waren nicht unkomisch.

Mit den Berechtigungsscheinen zur Fahrten mit dem Hamburger Nahverkehr ausgestattet reiste die Gruppe dann per S-Bahn zur Reeperbahn, wo die Herberge, in welcher sie logieren zu gedachten, lag. Kurze Zeit später betrat die Gruppe dann auch das A+O Hostel. Man checkte ein, konnte die Zimmer aber erst ab ca. 14 / 15 Uhr beziehen.

Da inzwischen bei allen ein heftiger Flüssigkeitsmangel herrschte, beschloss man Diesen zu beseitigen. Zusammen mit Meidi und Lars, welche schon im Hostel logierten, wurde hurtig  das Gasthaus „Zur scharfen Ecke“ angesteuert, jenes einigen aus der Gruppe von früheren HH-Reisen wohl bekannt ward. Hier labte man sich und erfreute sich an den anderen Besuchern dieses Gasthauses.

Auch diese freuten sich mit und verlangten in Bälde nach der einzigen Dame der BOJU-Gruppe. Diese schickte dann Aua-Hand-Roger! Der geschockte Bittsteller schrie noch: Nein, die Andere! Aber da war es schon zu spät: Aua-Hand-Roger hatte ein neues Liebchen. Diese Tatsache haute das Liebchen aus den Socken.

Die Folge: Der Herr Gasthaus-Wirt erteilte nach kurzer Zeit Aua-Hand-Rogers Liebchen Lokalverbot. Er warf ihn und seinen Kumpel aus dem Lokal und schloss dann die Türe ab. Danach versuchte das Liebchen noch ca. eine halbe Stunde durch die geschlossene Türe zu Aua-Hand-Roger zu kommen. Vergeblich!

Als es so gegen 14 / 15 Uhr ging, zog die BOJU-Gruppe zurück zum Hostel, um dort ihre Zimmer in Beschlag zu nehmen. Beim Beschlagnehmen kam es zu köstlichen  Peinlichkeiten, da einige der Zimmer noch immer belegt waren und die Beleger die Zimmer auch nicht vor Sonntag räumen wollten. Das Problem wurde aber rasch von der Hostel-Leitung gelöst und Ersatzräumlichkeiten konnten bezogen werden.

Nach diesem kleinen Abenteuer verspürte die Gruppe Hunger und man zog zum Hafen, um im dortigen Fischerhaus dem Hunger dem Garaus zu machen. Leider vertrugen Aua-Hand-Roger und Willi-Sabine das dortige Odeur nicht, so dass sie zur Atzung ein anderes Gasthaus suchen wollten.

Dem Sportwart sein Schwager, dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund der Lindenpitter, Ouzo-Marc und der Sportwart verblieben in der Fischbratgastronomie. Der italienische Ober bewirtete sie hervorragend mit Fisch und Kümmel, so dass sie nach der Atzung gestärkt aufbrachen, um die Fischgeschädigten zu suchen.

Nach einem kleinen Marsch durch die Gegend fanden sie die Anderen, doch diese waren noch am speisen, also zogen die wackeren Vier in die Traditionsschenke „Zum Silbersack“. Poooooooooh: was für eine Schenke! Voll die Kanne 60er-Retro-Style. Das muss man gesehen haben. Wer noch nie da war, sollte beim nächsten HH-Besuch einen Abstecher in den „Silbersack“ einplanen. Es lohnt sich!

Ca. 40 deutsche 60er-Schlager später zogen die Vier dann ein Häuschen weiter. Im ehemaligen Stammlokal der Beatles besuchten sie dann „Gretel und Alfons“. Es war aber nur einer von beiden da, welcher das war: ??? Als man im späteren Verlauf des Abends nochmals dieses Lokal aufsuchte, kam man auch zu keiner Lösung.

Nach kurzem Verweilen zogen die Vier dann weiter, vereinigten sich dann mit den Anderen  und gemeinsam suchte man dann eine neue Schenke. Man schaute hier, man schaute da, man sah in die Ritze und gelangte irgendwie in die „Hans-Albers-Klause“. Dort ging dann die Post ab. Und wie. Es soll dort zu einem höchst interessanten Vortrag vom Sportwart sein Schwager sein besten Freund der Linderpitter und dem Sportwart gekommen sein.

Nachdem die Post abgegangen war, trollte man sich noch ein bisschen inne Gegend rum und trabte dann allmählich so gegen Glock 2 ins Hostel. Hier teilten sich der Sportwart sein Schwager und der Sportwart ein Kämmerlein, ein anderes teilten sich Ouzo-Marc und dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund der Linderpitter, ein weiteres belegten Willi-Sabine und Roger residierte alone.

Bevor der Schatten des Schlafes den Sportwart ereilte, gedachte dieser noch den vielen jungen Herbertstraßen-Bewachungs-Damen, welche ihnen verlockende Dinge versprachen und an die drei Querungen der Herbertstraße, welche die vier aufrechten Mönche vom Berg Athos sittsam und andächtig hinter sich gebracht hatten……..(schönen Gruß an das Fenster-Fräulein in weiß).

Bim, Bam, Bim, Bam, es ist Sonntags Morgen, es ist kalt, es hat geschneit und irgendwo bimmelt ne Kirchenglocke. Kurze Zeit später dringt ein kurzweiliges Glockenspiel ans geneigte Ohr. Der Sportwart sein Schwager und der Sportwart wachen auf, wundern sich nach kurzem Nachdenken nicht über die Mützen auf ihrem Kopfe und beginnen itzo mit dem Überlebenskampfe am Sonntagmorgen.

So gegen halber elfe haben sie fast gewonnen und traten zusammen mit Ouzo-Marc und dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund der Lindenpitter einen Spaziergang an. Sie latschten ein bisschen an den Landungsstegen herum, tranken dort ein Heißgetränk und wandten sich dann Richtung St. Pauli Stadion.

Hier fanden sie die Fräuleins Lisbeth, Caro und GrüßSchön, welche mit den ZuZ-Omnibussen angereist waren. Vorher gab es noch ein geheimes Geheimtreffen zwischen Mattes und dem Sportwart, in dessen Verlauf höchst dubiose Papiere für 35 € ihren Besitzer wechselten.

Mit diesen dubiosen Papieren versuchte der Sportwart nun Einlass im Gästeblock des Stadion zu erlangen. Dies gelang ihm auch, da er mit engelsgleicher Zunge die Ordner überzeugen konnte, dass er hier richtig am Platze wäre. Dem Sportwart sein Schwager und dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund der Lindenpitter gelang dies mit ähnlichen Papieren nicht.

Der Sportwart trollte sich in den Stehplatzblock, handynierte dann mit dem Sportwart sein Schwager, zwecks Treffen nach dem Spiele. Nachdem dies erledigt war, stellte er fest, dass dieses so hoch gelobte „alte ehrwürdige Stadion“ eigentlich auf Gästefanseite nur ne Bruchbude darstellt. Begründung: Toiletten unter aller Sau, Sicht aufs Spielfeld für viele sehr gewöhnungsbedürftig und Totalüberfüllung des Gästeblocks.

Der Sportwart fand noch ein Eckchen mit ein bisschen Sicht aufs Spielfeld und hielt es eine Halbzeit aus. Er sah das eins zu null für seinen VfL Bochum 1848 und den Ausgleich für den ansässigen Ortsverein. Danach war ihm schweinekalt und er beschloss ein Gasthaus aufzusuchen. Beim Suchen half ihm Ouzo-Marc, den der Sportwart nähe Stadionausgang auflas.

Sie fanden schließlich nach einem strapaziösen Marsch durchs Schneegestöber das Gasthaus „Zur scharfen Ecke“. Nicht ganz zufällig, also mehr absichtlich. Bevor sie sich den köstlichen Grogs widmeten, welche sie zur Kälteüberwindung orderten, informieren sie den Rest der Truppe und baten um ein Stelldichein nach dem Spiele.

Während sie so ihren Grog schlürften laberte ihnen ein offensichtlich dem Rausche Anheimgefallener die Ohren zu. Sie ließen sich aber nicht stören und verfolgten weiterhin per Eierfon das Spielgeschehen auf dem Platz vom heiligen Pauli. Das Geschehen rechtfertigte ihren Weggang, das es mit einer Niederlage Ihres Vereines endete.

Nicht lange nach Spielschluss tauchten die anderen Gruppenmitglieder auf, erst dem Sportwart sein Schwager samt dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund der Lindenpitter, dann Willi-Sabine mit Aua-Hand-Roger.

Apropos Willi-Sabine: der Willi-Teil von Willi-Sabine hatte im Stadion eine Mütze auf, auf der Hamburg stand. Ein Bochumer Fan erkundigte sich ob der Mütze nach den Aufstiegeschancen seines Vereins. Willi etwas ratlos, antwortete dass doch Bochum kaum noch Chancen auf den Aufstieg hätte. Das machte den Bochumer etwas verdutzt und hätte wahrscheinlich endlos so weiter gehen können, hätte nicht der Sabine-Teil von Willi-Sabine für Aufklärung gesorgt.

Während die Gruppe sich nun über diese Köstlichkeit amüsierte, trafen die Fräuleins Lisbeth, Caro, und GrüßSchön samt Begleitung ein. Sie hatten noch Zeit bis zur Abfahrt ihres Busses und diese wollten sie im Kreise ihrer Clubkameraden verbringen.

Nachdem die Fräuleins genug Zeit verbracht hatten, brachen sie zum Bustreff auf und kurz danach machte sich auch die Gruppe vom  Acker. Erst ging es zum Kohldampf vernichten in eine Fleischbraterei und itzo weiter zum A+O Hostel, um die eingelagerten Rucksäcke zu holen. Danach ab zum HH-HBF.

Dort wurden noch ein paar Heißgetränke nichtalkoholischer Natur geschlürft, Getränke für die Rückfahrt erworben, Mitreisende wieder gefunden und dann der Zug um ca. 20 Uhr 50 Richtung Heimat geentert.

Nach drei Stunden fünfzehn Minuten ruhiger Rückfahrt wurde Bochum erreicht. Hier verabschiedete sich die Gruppe und man verteilte sich in alle Himmelrichtungen. In eine dieser Richtungen wurden der Sportwart sein Schwager, der Sportwart sein Schwager sein besten Freund der Lindenpitter und der Sportwart von Fräulein Lisbeth gebracht, die die drei freundlicherweise vom Bahnhof per PKW abholte.

Daran, das Fräulein Lisbeth die drei abholte, konnte man ersehen, das der Bus mit den drei Fräuleins vor dem Zug Bochum erreichte. Ergo: alle wieder wohlbehalten zu Hause.

So gegen halber eins sagte der Sportwart dem Sportwart sein Schwager und Fräulein Lisbeth Tschüss und Fiel dann todmüde ins heimatliche Bett. Wie tot müde konnte man daran ersehen, dass er noch nicht einmal Sportwart-Hund küsste und Frau Sportwarts Kopf tätschelte. Echt, so müde.

So das war es von der Reise nach Hamburg. Sollte der Sportwart etwas vergessen haben oder irgendwas nicht ganz richtig sein, so verzeihet es ihm. Er ist ja nicht mehr der Jüngste und überhaupt, es gib ja noch die künstlerische Freiheit!

Bis demnächst aus Führt, gehabt euch wohl und lebet lang.

Der Sportwart

P.S. Ob künstlerische Freiheit oder nicht:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge!