Das war wirklich eine Überraschung, als sich vor einigen Tagen Rob und Mary meldeten und schrieben, dass sie für einige Tage in Deutschland bei Lena in Dortmund wären.

Rückblick:

Vor etwa 20 Jahren wurden die VfL Fans in der Halbzeitpause von einer Vorstellung überrascht, die man so vorher noch nie gesehen hatte.

Es wurde ein Video eingespielt, welches afrikanische Kinder zeigte, welche im VfL Trikot das „Bochumer Jungen“ Lied sangen.

Initiert wurde die ganze Aktion von Lena Fürhoff.

Lena ging 2003 als Sozialarbeiterin nach Tanzania, um sich dort um HIV infizierte Kinder und Waisen zu kümmern.

Hier hatten Mary und Rob Notman ein Kinderhaus aufgebaut, um den Kindern in schweren Zeiten ein Zuhause zu geben.

Lena packte mit an, gab Unterricht und vermittelte den Kindern auch ihre Liebe zum VfL.

Bei Siegen wurde gesungen, bei Niederlagen gebetet.

So kam Lena auch auf die Idee mit dem Video.

Unser Fan Club nahm Kontakt erst zu Lena und dann auch zu Mary und Rob auf.

In den folgenden Jahren versorgten wir bis heute die „Kidz of Tanzania“ mit Geld und Sachspenden.

Im Jahr 2013 bekam ich über Moppel vom VfL eine komplette Kluft für die Kinder gestiftet und habe sie mit Kleinigkeiten wie Schals , Wimpel, pp. garniert.

Der Hammer kam dann in Tanzania. Die Dame am Zoll hatte das Riesenpaket geöffnet und war der Meinung, dass der hochwertige Inhalt wohl für die Fußball-Nationalmannschaft von Tanzania gedacht sei. Aus diesem Grunde wollte sie auch eine sehr hohe Zollgebühr erheben. Rob klärte sie auf, dass die schönen Sachen für das Kinderheim in ihrem Nachbardorf wären.

Da hatte sich dann die Sache mit den Zollgebühren erledigt.

Im Dorf selber wurde eine Fußballmannschaft gegründet und man kickte fortan in den blau-weißen VfL Trikots.

Im Jahr 2017 stellte die Bochumer-Jungen Fan-Club Mannschaft so langsam ihre Aktivitäten ein.

Was machen mit den noch gut erhaltenen Trikots, Hosen und Stutzen ?

Ja was wohl ? Richtig ! Wieder wurde ein Riesenpaket gepackt.

Vier komplette Sätze machten sich am 11.10.2017 mit einer kleinen Geldspende auf den Weg nach Dar es Salaam in Tanzania.

Was passierte dann ? Lange Zeit nichts. Wir hatten schon arge Befürchtungen, dass die Sendung irgendwo verloren gegangen ist.

Am 05.01.2019 endlich die Nachricht: alles gut angekommen.

Anschließend bekamen wir immer wieder Post aus Tanzania.

Rob und Mary schrieben uns, was die Kinder so machen, wie es mit dem Fussballspielen so klappt.

Und jetzt , im November 2025, lernten Susi und ich Mary und Rob erstmals persönlich kennen.

Gegenwart:

Treffpunkt war bei Lena in Dortmund. Zusammen mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern bilden sie eine VfL Bastion im schwarzen-gelben Umfeld.

Irgendwie kam mir die erste Begegnung mit den beiden „Tanzaniern“ so vor, als wenn man sich schon ewig kennen würde.

Sofort begann eine gemischte deutsch/englische Unterhaltung.

Nach Kaffee und Kuchen zeigte uns Mary viele Fotos von den Kindern und der Landschaft in Tansania. Sie erzählte uns dann, dass die meisten Waisen zu ihnen gekommen wären, ohne lesen und schreiben zu können. Im Laufe ihres Aufenthaltes im Kindergarten und in der Schule holten sie alles auf. Die meisten schlossen die Schule mit der, nach unserer Bezeichnung, mittleren Reife ab. Manch einer schaffte auch die Universitätsausbildung. Darauf waren Rob und Marie zurecht stolz.

Als ich ihr dann eine Karte mit dem Bild einiger Kinder (s. oben) zeigte, glänzten Marys Augen.

Obwohl soviel Zeit vergangen war und viele Kinder in der Zwischenzeit bei ihr durchgelaufen waren, kannte sie alle abgebildeten Kinder noch bei ihrem Vornahmen.

Sie öffnete ihren Laptop und zeigte uns voller Stolz ein Bild von den Kindern, wie sie heute aussahen. Aus den den Kidz von damals waren junge Erwachsene geworden.

Dann war es auch an der Zeit Abschied zu nehmen. Sie versprachen, vielleicht nächstes Jahr wieder nach Deutschland zu kommen und uns dann zu besuchen.

Susi und ich haben an diesem Tag ganz liebe Menschen kennengelernt, deren Bestimmung es einfach ist, Kindern, die am Rande der Gesellschaft stehen, ein Zuhause zu geben.

Das hat uns sehr beeindruckt und wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Hier konnte man deutlich sehen, dass die Spenden unseres Clubs die richtigen Adressaten erreicht haben.

Lobo im November 2025