VfL, wohin führt dein Weg???

Um obige Frage zu klären, reisten ein paar Bochumer Jungen zum Auswärtsspiel nach Stuttgart. Man nahm dankend das äußerst günstige Angebot der B.O.Z. an und reiste für DM 69 mit der DB ins Schwabenland.

Ca. 30 Personen mit blau – weißem Blut in den Adern wagten diesen Trip ins Ungewisse. Für eine Stadt mit über 400.000 Einwohnern, eine geradezu gigantische Zahl. Aber es zeigt nur den augenblicklichen Stellenwert, den der VfL zur Zeit bei seinen eigenen Fans inne hat. Hierbei tun einem nur die Jungs vom B.O.Z. leid, die viel Zeit und Geld in die Reisevorbereitungen investieren.

Doch nun zur Reise. Durch verkehrstechnische Probleme musste kurzfristig ein anderer Zug ins Spätzleland gewählt werden, so das die Fahrt ca. 1 Stunde später begann. Man eilte erst mit der S-Bahn nach Essen, und konnte da den berühmten K „Diplomat“ entern. Dort waren 150 Plätze für die Freiwilligen reserviert, so das man sich schön breit machen konnte. In einem 6er Abteil machten sich dann auch die 4 Bochumer Jungen „schön breit“. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Brötchen, Bier, Bismarck, Käse, Jägermeister, Cola, Frikadellen, Whiskey und Gürkchen, begannen die höchst geistlich angelegten Gespräche rund um Kultur, Politik, Sport und Klatsch. Manch Thema wurde erörtert und mit diversen Spirituosen zerredet. Zwischendurch wurde die neue Kamera von legendären Sportwart, also mir, eingeweiht. Unter anderem wurde der lädierte Rücken von Clubkamerad Dettmer fotographisch festgehalten.

Etliche Zugmeilen und Getränke später, mussten auch noch die Lorelei, Peter Ritter, die Zugtoilette, Uli Börnke und Fiegedosen als Fotomodelle herhalten. Die Reise verging mal wieder wie im Rausch.

Kaum 5 Stunden waren vergangen und man war im Schwäbischen angekommen. Rasch wurden die Restbestände der geistigen Getränke in einem Schließfach deponiert, denn man musste sich jetzt sputen. Mit der S-Bahn erklomm man das Degerloch, welches wie der Name schon sagt, auf einem Berg liegt. Dort nahm man sich noch die Muße, in einer Gaststätte Aufbaupräparate zu sich zu nehmen. Das obige Personal schien mit dem unerwarteten Besuch etwas überfordert und machte einen recht verwirrten Eindruck. Doch nach kurzer Verweildauer enteilte man dieser Stätte und überlies das Personal seinem Schicksal.

Um in die Örtlichkeiten des Kickers – Stadion zu gelangen, musste man sich einer Leibesvisitation unterziehen. Dem zuständigen Ordner, durch ein kleines Witzchen vom Sportwart angespornt, gelang diese Untersuchung doch sehr, sehr gründlich. Doch auch die letzte Hürde war genommen und das Spiel konnte beginnen.

Oh je, oh Jammer, oh Graus!!!!! Es wurde ein ganz, ganz tolles Spiel. Der VfL übertraf sich mal wieder selbst. Den von weither angereisten Bochumern (u. a. Nord – und Ostdeutschland) wurde sehr fade Fußballkost geboten. So blieb es dann nicht aus und die Schmährufe begannen. Unter anderem wurde der Vorstand im Gesamten und Herr Hilpert im Einzelnen, mit teilweise kräftigen Ausdrücken bedacht. Auch Trainer und Mannschaft wurden nicht vergessen. Auch ein Transparent gegen Herrn Hilpert wurde der Menge dargeboten. Ob der Leistung der Mannschaft und dem Verhalten des Vorstandes, ist die Reaktion der Bochumer Anhängerschar nur allzu verständlich. Aber in Bochum darf man ja nicht an der heiligen Kuh rütteln, ohne gleich als Satansjünger verdammt zu werden. So werden schlußendlich die Bochumer Anhänger am miserablen Spiel Ihrer Mannschaft schuld sein, Beispiele dafür gab es ja in der letzten Saison genug. Na ja, man wird sehen wohin dieser Pfad führt.

Zurück zum sogenannten Fußballspiel. Der Schiedsrichter und die Stuttgarter hatten Mitleid mit dem VfL, so das am Schluss die Null stand (welch atemberaubender Erfolg).

Mit einem Punkt im Marschgepäck wurde die Rückreise angetreten. In einem zuerst leicht überfüllten Zug wurden die Restbestände an Hochprozentigem von den Bochumer Jungen vertilgt. Bei den stattgefundenen Gesprächen tauchte immer wieder eine Frage auf:

VfL, wohin führt dein Weg ?????????

Die gängige Meinung: bei bleibenden Leistungen sicher in die Regionalliga !!!!
Der Traum vom sofortigen Wiederaufstieg wird so nur Utopie bleiben. Darum die Bitte: Reißt Euch endlich am Riemen, kämpft, oder Ihr geht sang- und klanglos unter. Das nur mal so angemerkt.

Die Rückreise wurde aber doch noch ganz lustig und verging, wie die Hinfahrt, feucht und fröhlich. Um 22:45 Uhr erreichte man die Heimat und beendete den Tag mit einem letzten Trunke im Warsteiner am Markt.

Mit einem letzten hoffnungsvollen Gedanken an seinen VfL, verfiel der Verfasser dieser Zeilen alsdann in einen tiefen und traumlosen Schlaf.

Bis dann

Euer Sportwart