Wenn die Rosi mit dem Sportwart….
…. dann kann der Sportwart was erleben. Nachdem der Sportwart mehrerere Wochen lang kein Auswärtsspiel mehr besucht hatte, juckte es ihm im Allerwärtesten und er musste eine Reise unternehmen. So kam die SMS vom Magic-Boy Marcus mit der Aufforderung gen Saarbrücken mittels eines Omnibus zu reisen, dem Sportwart ganz gelegen und er sagte sofort zu. Fehler ! Grande Error ! Der Sportwart ahnte nicht ob der Gefahren die auf ihn lauerten.
Einen Tag nach der SMS stand der getreue kleine Eisbär Lars vor des Sportwartens Portal und tat dem Sportwart kund, das die Getreuen eine Reise ins Saarland planten und noch einige Plätze übrig seien. Der Sportwart ward von der Einladung zur Gänze gerührt, musste aber darauf hinweisen, dass er schon eine Zusage dem magischen Optiker gegeben hatte. Oh je, dieser arme Tropf von Sportwart. Jetzt bekömmt er eine Chance und er nutzt sie nicht.
Die Woche verging wie ein schleichendes Schneckenrennen, der Sportwart arbeitete wie ein Bekloppten auf seiner Fronstelle und hob Tonnen von Gewichten im Körperstudio seiner Wahl als seelischen Ausgleich. Er erhielt noch genaue Anweisungen für den sonntäglichen Ausflug und er richtete sich danach ein.
Dann kam der Freitag mit dem Stammtisch der BOJU´s. Nur soviel zum runden Tisch: Gähn……
Einziger Höhepunkt: Prinz August ließ sich fast zu einem Faustkampf unter Gentlemen ein. Das war schon der reisende Höhepunkt des Abends und der Sportwart fuhr samt dem Sportwart sein Schwager und dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund, dem Lindenpitter heim.
Samstag morgen nach dem Erwachen begann der Sportwartsche Hausputz,eine ausgedehnte Siesta bis achtzehn Uhr folgte. Dann flanierte der Sportwart, nebst Frau Sportwartin und dem Sportwart seine Sportwartin ihre Eltern zu dem Sportwart sein Schwager ins Nachbarhaus. Dort fand eine kleine Verköstigung statt. Neben viel Familienvolk trieb sich auch Lindenpitter und ein reduziertes Wolfsrudel bei der Speisung der Armen herum. Der Sportwart nicht faul, langte ordentlich zu und schüttete alles in sich hinein. Auf eine Aufstellung sei hier verzichtet. Irgendwann nahte der Abschied und es ward time to go home. Zuhause genehmigte sich der Sportwart noch etwas Television und dann ein kleines Schläfchen.
Alarm, die Glocken klingen und die Schalmeien jodeln. Es ward sieben Uhr, Zeit zum Aufstehen. Nun machten sich die leiblichen Genüsse vom abendlichen Bachanal bemerkbar. Der Sportwart wankte ins Bad, tat einen Blick in den Spiegel der Wahrheit, öffnete den Toilettendeckel und ein Schwall greulicher Gegebenheiten verließ den Sportwartschen Körper. Tapfer spülte der Sportwart ab, begab sich augenblicklich zur Körperpflege und verließ dann fluchtartig erst das Bad und dann das Haus, um den bereitstehenden Omnibus nicht zu verpassen.
Die anschließende Bus und Bahnfahrt zum Festplatz an der Castroper Straße forderte dem Sportwart all seine Kräfte ab. Nur durch innere Beherrschung wurden die öffentlichen Verkehrsmittel nicht beschmutzt. Am Bahnhof stieg Magis-Marcus dazu und versuchte ein Gespräch mit dem Sportwart, doch aus dessen Richtung kam nur Gegrunze und Gestöhne. So gelangte man dann schweigend zum Abfahrtort.
Dort trafen immer mehr Leute ein, unter anderem auch Prinz August und sein treuer Hofrat Günna. Dann gab auch ein Omnibus sein Stelldichein. Ein wunderschön weißes Gefährt mit glitzernden Schnick und Schnack. Oh welch Täuschung für das wackere Sportwart Auge. Irdischer Tand blendete den Sportwart und hielt seine Geheimnisse vor dem Sportwart verborgen. Ganz gebannt ob der irdischen Schönheit betrat der Sportwart das Gefährt, löhnte seinen Obolus und richtete sich auf einer Zweiersitzreihe häuslich ein. Der Bus füllte sich rasch und die Reise konnte starten. Die Türen schlossen sich und das Grauen begann.
Der äußerst freundliche Fahrer wies nun auf zwei Kleinigkeiten hin. Erstens der Bus ist ein Nichtraucherbus. Damit konnte der Sportwart leben. Zweitens DER BUS HAT KEINE TOILETTE ! Augenblicklich versank der Sportwart in einen komatösen Zustand und wachte erst auf der Autobahn Richtung Saarland wieder auf. Nach dem Erwachen erkundigte er sich, ob des Vernommenen und bekam die Grausamkeiten noch einmal zu hören: nix rauchen, nix zu pullern. Spontan tat der Sportwart einen Eid ab, auf dieser Reise keinen Alkohohl zu trinken. Er begann mit meditativen Übungen, die ihn bei seinem Vorhaben unterstützen sollten.
Dank dieser Übungen und dem freundlichen Fahrer, der mehrmals anhielt, um den Reisenden Möglichkeiten zur Erleichterung zu gewähren, konnte der Sportwart den Reiseweg ertragen. Für ihn war es eine neue Erfahrung ohne Alkohol zu reisen. Doch er hielt tapfer durch und nach vier Stunden und dreißig Minuten wurde der Ludwigspark in Saarbrücken erreicht. Ein grüner Frosch auf einem Motorrad geleitete den Bus zu einem sicheren Parkplatz und die Reisenden konnten das Gefährt verlassen.
Der Sportwart begrüßte unter den Augen der saarländischen Staatsmacht den König von Osten, nebst Gattin, einige Getreue und viele andere bekannte Mannen. Hierbei erfuhr der Sportwart, das sein Gefährt eigentlich das Gefährt der Getreuen sein sollte. Doch diese legten erfolgreich Protest ein und so kam der Sportwart für nur achtzehn Euro ohne Toilette, ohne Getränke und ohne Mülleimer zu reisen, anstatt für sechszehn Euro mit Service totale. Der Clou der Geschichte, beide Busse gehörten dem selbigen Unternehmen: nämlich, jawohl richtig ROSI-Reisen. Und wieder bekam der Sportwart von seiner Rosi eins übergebraten. Doch wird er nimmer aufgeben und den ungleichen Kampf gegen den Titanen weiterführen.
Während der Gespräche kamen Saarländische Fußballanhänger vorbei und pöbelten Übles zu den anwesenden Bochumer. Es wurde zurück gegrüßt und freundlich der Finger erhoben. All diese Geschehnisse wurden von einem Kamerateam des ZDF´s aufgenommen. Der Sportwart beschloss ins Stadion zu wandern und passierte hierfür die Eingangkontrollen. Eine kurze, aber heftige Ganzkörperkontrolle folgte und der Sportwart konnte seiner Wege gehen. Der König von Osten, nebst Gattin begleiteten den Sportwart. Plaudernd erreichten sie den Ground und trafen dort andere Reisende aus Bochum und Umgebung. Man vertiefte sich in Gespräche über Gott und Teufel oder kaufte sich Leichtbier und Bratwurst. Der Sportwart meditierte bei einem Frikadellenbrötchen. Nun folgte der Grund der Reise, der Anstoß des Fußballspiels zwischen Saarbrücken und Bochum.
Von seinem guten Stehplatz aus, das Stadion ward mit zweitausend Menschen überfüllt, sah der Sportwart zu seiner großen Freude den bayrischen Rainer aus Weißwursthausen. Dieser war extra zur Huldigung von Prinz August für knappe hundertfünfundsechzig Euro nach Saarbrücken gereist. Ein wirklich treuer Untertan, dieser Rainer, dieser. Der Sportwart war völligst baff ob dieser Artigkeit.
Baff war der Sportwart auch über die sportliche Leistung seines Favoriten. Krampf und Gesülze waren an der Fußball-Tagesordnung. Dank Herrn Christiansen ging der VfL doch in Führung. Jubelchöre durchschallten das altehrwürdige Gemäuer. Der Bochumer Fanblock, angeführt durch die ULTRA-Fischerchöre, schmetterte schallend seines Lobeshymnen. Auch hier filmte das obengenannte Kamerateam sich einen heißen Streifen weg.
In the Halftime, wie der vornehme Mensch so sagt, ergingen sich einige Getreuen und der Sportwart in Gedanken ob des Ursprunges des Wortes Ultra. Es wurden Dinge wie Ultraschall, Ultravision und Ultrastrahlung ins Gespräch gebracht, auch ein namhaftes Reinigungsmittel ähnlichen Klanges wurde zur Gehör gebracht. Man kann sich ja denken, das die Pause viel zu kurz für all dies höchst interessanten Worte war. Doch es half nichts, die zweite Halbzeit begann.
Den zwoten Abschnitt schaukelten die Bochumer, nach dem zwei zu null durch Reis, ruhig in die Heimat. Es war ein schlechtes Spiel, doch der Sieger hieß Bochum. Drei Punkte im Keller, dem Tabellendritten auf den Fersen, der Aufstieg in greifbarer Nähe. Jetzt nur nicht nachlassen meine Herren, dachte der Sportwart und verließ nach Verabschiedung der Mannschaft den Ground. Unterwegs schlug er die freundliche Getreuen Offerte aus, den Rückweg im Luxusbus zu bestreiten. Der Sportwart lehnte höflich, aber vehement ab.
Nachdem alle den Du-darfts-nicht-in-den-Bus-pinkeln-Omnibus geentert hatten, konnte die Rückreise beginnen. Bei der Abfahrt konnte der Sportwart noch einige Nicklichkeiten der verschiedenen Gruppen beobachten, welche das besagte Kamerateam eilends aufnahm. Wie dem Sportwart zu Ohren kam, waren es aber nur Kleinigkeiten.
Die Reise retoure verging zügig, nur unterbrochen durch kleine Pausen zwecks Erleichterung. Bei einer diesen Pausen vergaß Prinz August seine reich gefüllte Geldbörse an einer Tankstelle. Doch ein wackerer Geselle machte ihn darauf aufmerksam und Ihro Hoheit eilte schnellstens zurück, um sein Geldsäckel zu holen. Der Sportwart konnte inzwischen Veränderungen bei seinen Mitreisenden feststellen. So waren manche Gesichter gerötet, erhöhter Speichelfluss kam zu Tage, glänzende Augen wurden sichtbar und die normale Umgangssprache ging in ein gewagtes Lallen über. Der Sportwart, noch immer ohne jegliche Alkoholica, konnte sich diese Wandlungen nicht erklären. Er ist aber bereit auf einer seiner nächsten Reisen diverse Selbstversuche zu unternehmen. Sein erster Verdachtspunkt, das Fehlen der Bordtoilette, verwarf er, nachdem ihm Magic-Marcus etwas erklären wollte. Auch hier konnte er große Veränderungen feststellen, über die er aber das Mäntelchen des Schweigens hüllt. Erst die Selbstversuche, dann das Urteil.
Um einundzwanzig Uhr und zwanzig Minuten erreichte der Bus den Festplatz an der Castroper Straße. Der Sportwart verabschiedete sich rasch vom Bus, seinen Fahrer und den anderen Reisenden und eilte dann zum HBF. Dort stieg er in eine Bahn, um dann auf der Höhe des roten Hirschen in einen Bus umzusteigen. Gegen zweiundzwanzig Uhr betrat er das heimatliche Wohnzimmer. Dort begrüßte er dann Frau Sportwartin und dann den Kühlschrank. Nach einem kleinen Schnack und etwas Television ging es ab in die Heija. Dort verfiel der Sportwart in einem leichten erholsamen Schlaf.
Fazit der Reise: Drei Punkte im Sack, Rosi bleibt Rosi und ohne Suff entsteht ein etwas anderes Fahrerlebnis.
Doch wer hart im Nehmen und weich im Geben ist, der freut sich schon auf das nächste Rosi-Abenteuer.
Bis dahin und in diesem Sinne:
Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge.
Der Sportwart