Einer der ältesten Fußballfanclubs Deutschlands hat am Sonntag sein Jubiläum gefeiert: Die „Bochumer Jungen“ wurden 50 Jahre alt. Der VfL Bochum 1848 gratuliert selbstverständlich aufs Herzlichste und überbrachte die Glückwünsche auch persönlich: Die Geschäftsführer Ilja Kaenzig und Sebastian Schindzielorz waren ebenso wie VfL-Legende Ralf „Katze“ Zumdick sowie die Fanbeauftragten um Dirk „Moppel“ Michalowski anlässlich der Jubiläumsfeier vor Ort in der Gaststätte „Ritterburg“.

Ein halbes Jahrhundert, eine stolze Zahl. Die „Bochumer Jungen“ sind unzweifelhaft Vorreiter innerhalb der VfL-Fanclubbewegung, gegründet auf Initiative des ehemaligen Pressesprechers des Vereins, Wolfgang Hellmich, der vor knapp einem Jahr verstarb. Am 15. Mai 1972 wurden die „Bochumer Jungen“ aus der Taufe gehoben, stilecht im Presseraum des alten Stadions an der Castroper Straße, das erst wenige Wochen später in „Ruhrstadion“ umbenannt werden sollte.

Anlässlich der Fluchtlichtpremiere im Oktober desselben Jahres taten sich die „Bochumer Jungen“ bereits durch eine Pyro-Show der besonderen Art hervor, indem sie mittels Wunderkerzen den riesigen Schriftzug „VFL“ (ja, in Großbuchstaben…) bildeten. Mit derlei Aktionen festigten sie nicht nur ihren Ruf, sondern etablierten auch den Namen „Bochumer Jungen“, nachdem anfangs stets nur vom „Fanclub des VfL Bochum“ die Rede war.

Der erste VfL-Fanclub begab sich aber nicht nur innerhalb der Stadtgrenzen in eine Vorreiterrolle, auch für andere Vereine und deren Fans boten die „Bochumer Jungen“ Anschauungsmaterial und animierten zur Nachahmung. Auch was Fanfreundschaften anging, schließlich bewahrten die blau-weißen Jungs dereinst ein paar „Rote“ aus München vor einer Tracht Prügel – die Keimzelle einer Fanfreundschaft zwischen Bochum und Bayern, die bis heute Bestand hat.

Selbstverständlich haben die „Bochumer Jungen“ schon längst auch weibliche Mitglieder und die Leidenschaft für den VfL an nachfolgende Generationen weitergegeben, die Existenz ist somit nach 50 Jahren auch zukünftig gesichert. VfL-Präsidiumsmitglied Martin Volpers kann davon ein Bochumer-Jungen-Lied singen, auch er ist Member beim Traditionsfanclub und war demzufolge Gast auf der eigenen Party in der „Ritterburg“. Zur Feier des Tages gab es an ihn und die anderen Mitglieder Videogrüße von der Mannschaft, stellvertretend ausgerichtet von Schnapper Manuel Riemann. Eine von Seiten des VfL erstellte Collage sowie ein Gutschein zur Ausrichtung einer zünftigen Fanclubfeier in den Räumlichkeiten im Vonovia Ruhrstadion rundeten den Präsentkorb ab.

Ilja Kaenzig zeigt sich hocherfreut, dass „die Bochumer Jungen ein Paradebeispiel dafür sind, dass der VfL schon früher Tradition und Innovation miteinander zu verbinden verstand. Die Fanclubbewegung in Deutschland hat hier in Bochum einen ihrer Ursprünge. Höchsten Respekt und großen Dank für fünf Jahrzehnte Fanclubarbeit und Unterstützung unseres VfL.“