1860 – 1848 = 12

Am 15. Januar 2011 fuhren 12 (!) Bochumer Jungen mit der ZuZ-Reisegesellschaft zum Auswärtsspiel des VfL Bochums 1848 nach München, um sich dort mit dem TSV 1860 sportlich zu messen. Um 5 Uhr 13 enterten die Reisewilligen den ICE gen München, nahmen da ihre Plätze ein und begannen um ca. halber sechs mit dem Verzehr der mitgebrachten Flüssigkeiten. Welche alle mehr oder weniger hochprozentig waren.

Bevor der geneigte Leser dieser Zeilen weiteres über die Reise erfährt, will der Schreiber die Bochumer Jungen nennen, welche den weiten und anstrengenden Weg nach München wagten. Nun denn, hier kömmen in völlig wertfreier Reihenfolge die Helden: Pik, Fräulein GrüßSchön, Pommi, Lobo, Sebastian, dem Sportwart sein Schwager, dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund der Lindenpitter, Mattes, Wolle, Ouso-Marc, sowie der ehemalige Pressesprecher vom Tierheim Wanne-Eickel und natürlich der Sportwart.

Diese Herrschaften verzehrten nun erst mal tüchtig. Sehr tüchtig. Ob es nun herrlich herbes goldgelbes Moritz Fiege war, oder Vodka oder Jägermeister oder, oder, oder, alles wurde ordentlich verzehrt. Und so erreichten dann in recht gehobener Stimmung die glorreichen Zwölf so gegen Elf München.

Dort wurde das Gepäck erst mal in einem Schließfach deponiert, dann das Schließfach zur späteren Widerfindung abgelichtet und itzo wurden Tagestickets für das Münchner S- und U-Bahnnetz erworben. Damit ausgestattet begab sich die Gruppe Unter Tage, um dort eine Bahn Richtung Arena zu erhaschen. Ein freundlicher 60ziger wies ihnen den Weg zur rechten Bahn.

Mit der ging es erstmal zum Marienplatz, dort wurde die Bahn gewechselt, diese brachte dann den Reisetrupp Richtung Versicherungsarena. Eine Haltestelle vor dem Stadion stieg man aus und wanderte zum Vereinsheim von Sparta München. Hier fand eine allgemeine Erleichterung statt und danach wurde der freigewordene Platz wieder mit diversen Flüssigkeiten aufgefüllt.

So gegen knapp vor Spielbeginn wanderte die BOJU-Gruppe zum Ort des Geschehens. An der Arena gab es nur eine kleine harmlose Filzung und schon war man im Inneren der Fußballarena. Dort traf man auf zwei weitere Bochumer Jungen. Roger und Meidi kamen aus „Ruhe in Polding“, wo sie sich für Schießen mit Bretter anne Füße einquartiert hatten.

Nach herzlicher Begrüßung begab man sich zu den Stehplätzen, um von dort das Spielgeschehen zu beobachten, doch ein freundlicher Treuer gab den Tipp, das der Sitzplatzbereich im Oberrang ohne störender Ordner gesegnet sei. Also marschierte die Gruppe in den Oberrang und nahm ihre Sitzplätze ein.

Kurz darauf erlebten dann ca. 900 Bochum Anhänger, welche von vielen Bayern Fans unterstützt wurden, den Anpfiff des Fußballspieles zwischen den TSV 1860 München und dem VfL Bochum 1848. Insgesamt sollten sich laut Stadionsprecher etwa 16150 Zuschauer in der großen Arena befunden haben.

Der VfL Bochum 1848 spielte gut auf, musste leider aber schon ab der 22. Minute auf den verletzten Paule Freier verzichten. Es kam die 44. Minute. Ein Bochumer Spieler wurde im Münchner Strafraum zu Boden gelegt, der Schiedsmann pfiff und gab einen Elfmeter für den VfL Bochum 1848. Außerdem bedachte er einen Münchner mit der roten Karte. Dedic schoss darauf locker zum eins zu null für den VfL ein. Damit ging es in die Pause.

In der Pause tauschte man sich mit anwesenden bekannten Menschen aus und begab sich danach wieder in den Sitzplatz Bereich, zwecks der Begutachtung von Halbzeit Zwei. Der VfL hatte die Sechziger ganz gut im Griffe, konnte aber seine Möglichkeiten nicht verwerten. Ja und folgerichtig fiel leider der Ausgleich in der 72. Minute für München durch Lauth.

Bange Minuten kamen und gingen, der VfL Bochum 1848 wackelte beträchtlich, fiel aber nicht. Die Erlösung folgte in der 78. Minute. Der bis dahin gut spielende Münchner Tormann Kiray ließ einen nicht ganz so festen Schuss vom gerade erst eingewechselten Aydin ins Tor trudeln. Riesenjubel im Bochumer Block, lähmendes Schweigen bei den Löwen.

Und die wurden noch leiser, als Dabrowski in der 83. Minute zum 3 zu 1 für den VfL Bochum 1848 erhöhte. Danach war nur noch Bochumer Party. Man feierte ein wenig mit den Spielern und begab sich dann zur U-Bahn, um zurück zur Münchner Innenstadt zu gelangen. Unterwegs geriet der BOJU-Trupp unter einer Menge Sechziger, welche recht vergrämt waren. Die Staatsgewalt in grün und schwarz sorgte aber dafür, daß sie nicht noch vergrämter wurden. Unter anderem wurde Pik von die Polizei ganz doll ausgeschimpft und ermahnt. Pik gelobte Besserung und durfte Ihrer Wege gehen.

Mit der U-Bahn fuhren die BOJUs nun in die City und nisteten sich dort im Donisl ein. Hier wurde gespeist und ein paar Flüssigkeitseinheiten nachgetankt. Vom Donisl latschte die Gruppe weiter zum Augustiner. Dort ließ man sich im Kellergewölbe nieder und verbrachte bei Bier und Gesang die restliche Zeit.

Nach einem kurzen Fußweg zum Bahnhof, wurde das Schließfach geleert und dann zum Heimreise-ICE gewandert. Dabei traf man noch auf Keinzi, einem Münchner Kameraden aus früheren Tagen. Es wurde noch kurz miteinander gequakt und dann quartierte man sich in den ICE ein.

Um kurz vor zwanzig Uhr begann die Rückfahrt. Der lange Tag forderte bald seinen Tribut und nach und nach machten diverse Bochumer Jungen ein bisschen die Augen zu. Irgendwann wachte der Sportwart auf und er hatte Durst. Also begab er sich in Bordbistro, wo bereits weitere BOJUs anwesend waren. Man trank nun gemeinsam Becks vom Fass und plauschte über dies und das.

Unter anderem wurde von den BOJU-Mädels berichtet, dass sich ein gewisses Etwas nicht auf der Toilette, sondern mitten im Wagen erleichtert hatte. Und das Ganze geschah unter den Augen der jungen Damen. Pottferkel, elendiges!

Nachdem das Bistro leer getrunken und geschlossen worden war, dauerte es auch nicht mehr lange und Bochum HBF wurde erreicht. Die BOJUs verabschiedeten sich von einander und ein jeder begab sich dann heim. Die Sektion Sundern erreichte so gegen 2 Uhr morgens das heimische Gehöft. Auch hier folgte noch ein Tschüss und Aufwiedersehen und kurze Zeit später befand der Sportwart sich im kuscheligen Bettchen wieder. Glücklich und zufrieden schlief er nach einem letzten Blick auf Frau Sportwart und Hund Sportwart augenblicklich ein.

Joh, das war es vom Bochumer Jungen Ausflug nach München. Gehabet euch wohl, bleibet gesund und lebet lang.

Der Sportwart

Und bitte nicht vergessen, ob Reisender oder Nichtreisender:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge!