Sonntagsbesuch in der Printenstadt.

Dank der gerechten Spielplanlegung des DFB, oder des DSF, durfte der VfL an einem Sonntag in der Zentis – Stadt Aachen zu einem Fußballwettkampf antreten.

Die DB und der BGS setzten hierfür einen Sonderzug ein. Der Preis von DM 7,00 reizte auch einige Bochumer Jungen zum mitreisen. Man traf sich morgens um 11.00 Uhr in der allseits beliebten Schänke namens Charlys… um einige Getränke gegen die Reisekrankheit einzunehmen. Gegen 12.00 Uhr verließ man die gastliche Stätte um den Bahnsteig zu erklimmen.

Dort angekommen konnte man schon eine beachtliche Menge an Reisewilligen erblicken. Man stellte sich die Frage, wie denn alle in die 4 Wagen des Sonderzugs passen sollten. Nachdem 2 mal eine Verspätung des Zuges verkündet wurde, lief derselbige dann doch in den Bahnhof ein. Gesittet wie eine Herde durchgeknallter Auerochsen wurde der Zug gestürmt.

Nur allen Schutzengeln dieser Welt ist es zu verdanken, das es keine Verletzten gegeben hat. Nachdem einigermaßen Ruhe eingekehrt war, stellte man fest, dass der Zug zu 165% ausverkauft war. Überall standen, lagen und saßen Bochumer Fans. Der Weg zu den beiden einzigen Toiletten wurde zu einem wahren Hindernislauf. Irgend jemand hat da wohl falsch geplant. Aber nichts desto trotz begann die Reise dann endlich mit 20 Minuten Verspätung, begleitet von einer Hundertschaft kriegerischer BGS`ler. Um die Reise zu verkürzen nahm man einige geistige Getränke zu sich. Dies wiederum führte zu dem besagten Hindernislauf zu den Toiletten.

Doch auch diese Fahrt nahm ein Ende. Wiederum begab sich die wild gewordene Herde in Bewegung, diesmal in die andere Richtung, aus dem Zug auf den gegenüberliegenden Bahnsteig, um den selbigen zu überfluten (wie gesagt 2 Toiletten). Der BGS übergab die Menge dann der Aachener Polizei und die leitete die Horde in bereitgestellte Busse der Aachener Verkehrsbetriebe. Nach kurzer Busfahrt erreichte man den Aachener Tivoli.

Kamerad Det hatte seine Kühlbox noch nicht unterbringen können, doch ein freundlicher Ordner konnte Ihm weiterhelfen. In einem Kassenhäuschen war eine Sammelstelle für Rucksäcke, Koffer, Särge u. ä. eingerichtet. Dort konnte der sichtlich erleichterte Det seine Kühlbox unterbringen. Nach kurzem Abtasten der charmanten Aachener Ordner konnte man das Stadion betreten.

Im Stadion selbst stellte man fest, das es noch genauso aussah, wie vor 20 Jahren, viel hatte sich nicht verändert. Der Bochumer Anhang konnte vor dem Spiel noch Aachener Kulturgut genießen. Lustige Plastikbeutel, in schwarz und gelb gehalten, wurden von der Menge in die Luft geschwenkt und dabei allerlei Liedgut gesungen.

Ein altersschwacher Barde sang dann noch so etwas wie ein Vereinslied, so dass einem ein grausiger Schauer über den Rücken fuhr. Doch auch dies ging vorüber und das Spiel konnte beginnen. Dir Aachener Fans zündeten darauf in Ihrem Block eine Rauchbombe. Der Bochumer Anhang antwortete mit mehreren dieser äußerst atemfreundlichen Attacken. Der Schiedsrichter ließ darauf hin durch den Stadionsprecher verkünden, das er jenes nicht dulden würde und drohte mit Konsequenzen.
Nach ein paar ruhigen Minuten ungestörten Spiels wurde oben genannter Schiedsmann mit einem Knallkörper aus dem Aachener Block beworfen. Darauf ließ er verlauten, daß das Spiel kurz vor dem Abbruch stünde und er sehr, sehr erzürnt wäre. Diese zweite Botschaft ließ Ruhe einkehren und das Spiel konnte ungestört fortgeführt werden. Der VfL stand recht gut in der Abwehr und ließ so hinten nichts anbrennen. Herr Stickroth machte zwar ein paar Scherzchen im Strafraum, kam aber ungestraft davon.

Zwischenzeitlich kam es auf der Bochumer Tribünenseite zu Tumulten. Angeblich waren daran die Polizei und diverse Bochumer Vereinigungen beteiligt. Da der Schreiber dieses Berichtes nichts genaues darüber weiß, unterlässt er weitere Vermutungen.

Zurück zum Spiel. Der VfL hatte in der ersten Halbzeit ein paar Chancen, aber außer einem Pfostentreffer durch Achim Weber, kam nichts dabei heraus. Aachen, angetrieben durch Landsmann Willy, hatte auch nicht mehr zu bieten. In der Pause verließen, getroffen von 3 Schneeflocken, Herr B. und Herr R. das Stadion, um die alte Kaiserstadt zu erkunden. Der Rest der Bochumer Jungen ergötzte sich an der 2. Halbzeit. Geschickt verteidigend brachte der VfL die Zeit herum. Als Bauer Willy Landgraf dann noch das Feld verlassen musste, verstärkte der VfL seine Angriffsbemühungen und kam schließlich zum verdienten Siegtreffer durch Peter „der Linke“ Peschel.

Siegestrunken taumelte der Bochumer Anhang in die bereitgestellten Busse, manche freiwillig, manche von der Polizei getrieben. Mit Tempo 20 rauschten die Busse dann Richtung Aachen HBF. Dort war wieder alles von den Grünen abgesperrt, so das man sich nicht verlaufen konnte.

Auf dem Bahnsteig wurde man wieder vom BGS empfangen und in den aufgestockten Zug gewiesen. Ja, tatsächlich, dem Zug wurde ein Wagon zusätzlich angehangen, so das man die Rückfahrt etwas bequemer gestalten konnte. Beim Verzehr der restlichen Getränke verging die Rückfahrt recht flott.

So ging ein gemütlicher Sonntag zu Ende und man kann wieder richtig von Liga 1 träumen.

Auch der Schreiber dieses Berichtes erreichte wohlbehalten seinen Heimatschlag und verbleibt weiterhin

Euer
Sportwart