Augsburger Tiefkühlkiste

Ein Spiel seines VfL Bochums 1848 in Augsburg, folglich auch ein Städtepunkt in seinem Album für herumirrende Fußballanhängers, fehlte dem Sportwart noch. Folglich nahm er das ZUZ-Angebot wahr, welches ihn für wenig Geld mit einem Omnibus gen Süden transportieren würde.

Mit ihm reisten an diesem arschkalten Montag noch weitere 27 mehr oder weniger bekloppte VfL Bochum 1848 Fans. Darunter waren etliche Ultras, einige freie Anhänger, ZUZ-Matthias und sein neuer Clubkamerad Rolf, der ehemalige Pressesprecher vom Tierheim Wanne-Eickel. Chauffiert wurden sie von zwei netten Herren aus dem Hause Wilde.

Pünktlich um 11 Uhr 11 begann die Reise und endete nach etlichen Pinkel- und Raucherpausen um 18 Uhr 48 mit dem Erreichen des Geländes der Impuls Arena in Augsburg. Der Sportwart verzehrte auf dieser Fahrt 2 Flaschen 0,5 Liter herrliches Moritz Fiege Pils, 2 Döschen lecker Rum Cola und etliche kümmerliche Kümmerlinge. Also praktisch nichts!

An der Arena wurden sie von ganz viel Gendarmen und einigen Augsburger Ultras empfangen. Die Augsburger brachten Gastgeschenke in Form von 2 Kästen Warsteiner Bier und baten um Unterstützung bei ihrer Protestaktion gegen die viel beliebten Montagsspiele. Was die Gendarmen brachten………, dies ist dem Sportwart leider nicht bekannt.

Nach einer kurzen, aber korrekten Leibesvisitation drang der Sportwart ins Arena-Innere vor. Dort musste er erstmal müssen und danach wollte er was gegen sein plagendes Hüngerchen unternehmen. Jawohl, auch ein Sportwart hat mal Hunger, nicht immer nur Durst.

Aber um seinen Hunger beseitigen zu können, hätte er sich eine Arena-Card für 10 € kaufen müssen. Dies schien ihm aber nicht angemessen, da sein Hunger nur für 3 Euro 50 reichte. Er spekulierte noch damit, etwas Bier zur Atzung zu nehmen, erfuhr aber, das das Gästebier nur 0,5 Dröhnung inne hatte. Folglich begab er sich lieber hungrig zum Spielbeginn, welcher bei gefühlten minus 10 Grad erfolgte. Tatsächlich wetterte es nur minus 8!

Unter den Augen von ca. 250 Bochum / Bayern Anhänger rumpelte das Spiel auf dem Arena-Acker nun vor sich hin. Beide Mannschaften neutralisierten sich und so ging es mit einem null zu Null ins Päuschen.

Nach 15 Minuten „AufderStelleDauerlauf“, welcher die eisigen Knochen des Sportwartes etwas erwärmen sollte, begann für die ca. 15.000 Zuschauer die Halbzeit zwei.

Bochums Abwehr stand gut und behielt die Ruhe. Mit der selbigen war es dann so ca. ein Viertelstündchen vor Abpfiff vorbei. Da begannen itzo die Fußballer beider Teams mit einem allgemeinen Schubsen, Treten, Meckern und Geheule. Dies brachte etwas Wärme in die Augsburger Tiefkühlkiste.

Und denne wurde es so richtig hitzig im Bochumer Fanblock. Aydin gab in der 84. Minute einen Pass und Frederico schob den Ball mit freundlicher Mithilfe eines Gegenspielers in Augsburger Tor. Jubääääääääääällllllllllllllllllllllllllllll!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Diese glückliche Führung wurde nun nicht mehr hergegeben und wenige Minuten später pfiff Bibi Schiedsfrau, nicht zu verwechseln mit Bibi Blocksberg, das Spiel ab. Der VfL Bochum 1848 hatte zum siebten Male hintereinander gewonnen und rückte so auf Platz 3 der 2. Bundesliga vor.

Mit steif gefrorenen Gliedern stakste der Sportwart zum Omnibus, nahm dort Platz und informierte per Mobilfunk sein Mütterlein und seine Frau Sportwart vom errungenen Erfolg. Danach begann er mit dem Auftauen seines Gebeines. Dies dauerte ungefähr die gesamte Rückfahrt.

Morgens um 6 Uhr 15 erreichte der wilde Bus nach einigen Pausen und einem kleinen Stau bei Westhofen Bochum HBF. Der Sportwart begab sich nach einer kleinen Verabschiedung zur Straba, welche ihn zum Umsteigepunkt „Roter Hirsch“ brachte und von dort fuhr er mit dem Omnibus gen Sundern, wo er um kurz vor sieben Uhr aufschlug.

Hier traf er auf Frau Sportwart und Sportwart Hund. Man quakte noch ein bisschen und dann ging Frau Sportwart zur Arbeit und der Sportwart unter Aufsicht von Sportwart Hund ins Bett.

So, das war es von der Reise in die Augsburger Tiefkühlkiste.

Gehabt euch wohl und haltet euch warm.

Der Sportwart

Und bitte nicht vergessen, ob es friert oder schweinekalt ist:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge!