Schemenhafte Reiseerinnerungen

Nach einer einwöchigen Schreibblockade hat der Sportwart nun wieder genug Kraft und Kopfschmalz, um sich eine Geschichte aus seinen verdrehten Hirnwindungen zu schrauben. Also, denn gehst man los:

Es ward Samstags morgen, der Funkchronometer zeigte gerade mal zwei Uhr fünfundzwanzig an, als der Sportwart sich aus seinem warmen molligen Bettchen schälte, ins Bad huschte und dort seine Verrichtungen erledigte. Nach den teilweisen unappetitlichen Vorgängen verließ er das Bad, packte seine Reiseutensilien zusammen, sah sich noch ein paar Minuten einen japanischen Trickfilm in Originalton an, bestellte ein Taxi und verließ geräuschlos das Haus.

Wenige Minuten später erschien ein Taxometer, welches den Sportwart samt Gepäck einlud und zum Hauptbahnhof brachte. Einige Bewohner dieses Universums fragen sich nun, was wollte denn der Depp um diese Tageszeit am Bahnhof. Lösung des Ganzen: Der Sportwart wollte gen München reisen, um dort sein Fußballteam, welches gegen den großen und mächtigen FC Bayern München spielen musste, zu unterstützen. Dies sollte er nicht allein durchziehen, nein rund sechshundert andere Fußballverrückte wollten dies ebenfalls.

Und womit, fragt sich jetzt der Alien vom dritten Planeten hinten rechts? Natürlich mit der B.O.Z. Diese legendäre Reisegesellschaft hatte es mal wieder geschafft einen Sonderzug auf die Beine, bzw. auf die Geleise zu stellen. Für nur schlappe fünfundfünfzig Öhre durfte ein jeder Mensch an dieser Reise teilnehmen. So kauften sich auch, zur Freude des armen alten Sportwartes, viele Bochumer Jungen eine Fahrkarte zur Reise in die Hauptstadt der Bajuwaren.

Zurück zum Sportwart, welcher gerade den Bahnhof mit seiner Stiefelgröße dreiundvierzig XB betrat. Suchend durchschritt er das Gelände, grüßte hier (Minnie), grüßte dort (Herrn Ochs) und fand schließlich Stefan, den Vertreter des öffentlichen Nahverkehrs aus Mülheim, welcher den Sportwart zum Gleis drei schickte, wo erstens der Zug schon bereit stand und zweitens Herr L. aus BO-La., der schon ein Wagon für die Bochumer Jungen reserviert hatte.

Schnellen Fußes eilte der Sportwart nun zum besagten Geleise, fand auch den richtigen Waggon samt Herrn L. aus BO-La., rückte darob in den Wagen ein, stellte sein Reisegepäck ab und machte sich auf, die anderen Clubmitglieder den rechten Weg zu weisen. Hurtig eilte er die Wegstrecke zurück, grüßte mal hier (Krücke) und mal dort (Grauen Mäuse) und fand dann schließlich Spatzel und Olaf den Redsamen. Er wies ihnen den Weg und suchte dann weiter nach anderen Reise-Kameraden.
Welche dann auch bald in Form des Kreftigers und Salle erschienen. Mit diesen Herren machte er sich dann auf den Weg zum Zug, all der weil der Sportwart kein Bock mehr hatte, andere Herrschaften zu suchen.

Im rechten Waggon angekommen, richteten sich die Bochumer Jungen häuslich ein und warteten nun auf andere Clubkameraden. Welche dann auch in lockerer Reihenfolge erschienen. Zu erwähnen wären da Roger, der rote Dirk, Norbärt und in letzter Minute auch Rudfried, Edelbraut samt Bruderherz. Außerdem gesellten sich noch diverse Warsteiner zu den Jungen-Haufen. Bestimmt hat der Sportwart diverse Leute vergessen, aber er weist nur auf den Titel der Geschichte hin, welcher als Erklärung genügen sollte.

Der Sportwart hatte vor, sein erstes geistiges Getränk um vier Uhr zu sich zunehmen. Ein Blick auf die Taschenuhr zeigte ihm an, das da noch zehn Minuten zu warten wäre, da der Sportwart aber nun auch schon auf die Abfahrt des Zuges wartete und kein Mensch auf zwei Sachen auf einmal warten kann, beschloss er, mit Zustimmung des Kreftigers, ein Döschen Fiege zu trinken.

Folglich öffnete der Sportwart eine Döslein und trank einen mächtigen Hieb. Dieser glitt eiskalt seine ausgedörrte Kehle hinunter und landete explosionsartig in des Sportwartens Magen. Die Magenwände zogen sich darauf zusammen, um sogleich sich wieder zu entspannen, um sekundenspäter sich krampfhaft wieder zusammenzuziehen. Der Schluck Bier stieg einen Teil der Speiseröhre hoch, wurde aber durch einen weiteren Schluck Bier wieder in den Magen gepresst. Dort veranstalteten beide Schlücke das gleiche vorher beschriebene Theater, bloß viel schlimmer. Erst der dritte und größte Schluck brachte Ruhe in die Gedärme des Sportwartes.

Nach dem letzten Hieb bekam der Sportwart auch wieder Farbe ins Gesicht und er konnte durchatmen. Erleichtert leerte er die Dose Fiege und stellte fest, das sich der Zug Richtung München in Bewegung gesetzt hatte. Da ließ sich der Sportwart nicht lumpen und öffnete eine zweite herbe kleine Mahlzeit.

Andere folgten seinem Beispiel und mach ein Döschen lecker Pils entschwand in den Mägen der Reisenden. Es wurden aber nicht nur pausenlos Trankopfer dargeboten, nein ein Grüppchen um Herrn L. aus BO-La. frönte auch dem Glücksspiel. Einunddreißig hieß das ruchvolle Kartenspiel, wobei Herr L. aus BO-La. einiges Geschick aufwies. So verschwand manch eine Öhre als Siegesbeute in den weiten Taschen des Herrn L. aus BO-La. Einmal aber, musste er seine Beute mit dem Sportwart teilen, höhöhöhöhö…

So gegen sechs Uhr in der Frühe gab es dann für Spatzel, Herrn L. aus BO-La., Stefan den Experten für den öffentlichen Nahverkehr aus Mülheim und dem Sportwart den ersten belebenden Schluck aus der grünen Flasche. Ha, was war das für ein Naturschauspiel. Einfach lieblich anzusehen, was die Menschheit für eine Farbenvielfalt aufzuweisen hat: Blass, blässer, kalkweiß, rosarot, dunkelrot, purpurrot, grün und eine Farbe die ins dunkelblau hinüberdriftete. Es geht doch nichts über einen Bismarck in der frühen Morgenstunde.

Es wurde aber nicht nur getrunken, nein es wurde auch gespeist, wie einst Louis der was weis ich denn wievielte. Spatzel hatte Köstlichkeiten aus dem Reiche Zimbonien mitgebracht, welche er großzügig unter den armen Reisenden verteilte. Darunter auch, zur Erleichterung des Sportwartes, Leckereien vom gebratenen Huhne. Der Sportwart steuerte eine viertel Kuh in Form von Mettwürstchen bei. So verging dann die Zugreise mit Speis und Trank und manch einen flotten Urinalgang.

So gegen viertel vor zwölf, hallte die Zugbegleiterstimme durch den Train und gab bekannt, das man gleich München erreicht, alle Sachen mitgenommen werden müssen, da der Zug grundgereinigt wird und das die Reisenden schon sehnsüchtig von der Münchner Gendarmerie erwartet wird. Hurtig wurden da alle Utensilien gepackt, ein letzter Schluck genommen, die angeschlagenen Kameraden auf den Boden der Tatsachen gestellt und zum Ausgang geschleift.

Pünktlich um clock zwölf konnten die Reisenden den Zug in München verlassen. Und wirklich, draußen stand anscheinend die halbe Münchener Gendarmenschaft. Der Sportwart erreichte aufrechten Ganges die stattlichen Kontrolleure, wurde freundlich begrüßt und ebenso freundlich durchsucht. Da die grünen Bajuwaren beim Sportwart nichts zu beanstanden hatten, konnte er den Kontrollpunkt verlassen und wenige Augenblicke später in die Arme des anderen Empfangskomitee fallen.

Hessen-Det, Hessen-Tim und die schwäbsche Maid mit königlichem Gefolge hatten ihre Bundesländer verlassen, nur um den Sportwart in München am Bahnhof zu empfangen. Wirklich ! Na ja, wahrscheinlich war das der Grund. Aber vielleicht auch nicht. Ist doch egal, auf jeden Fall waren sie da. Nach unendlichen langen Begrüßungsszenen wollte man dann seine Reiseutensilien wegschließen. Ja denkste ! Alle Schließfächern belegt. Was nun, sprach das Huhn. Da opferte sich die schwäbsche Maid und gab ihren Personenkraftwagen als Depot für Reiseutensilien frei. Danke, Danke, Danke.

Nach dem man die Gepäckstücke untergebracht hatte und etwas dem Fahrstuhlfahren gefrönt hatte, beschloss man einen Spaziergang zu den berühmten Oktoberfestwiesen zu wagen. Nachdem auch dann der letzte (Roger) seine finanziellen Angelegenheiten geregelt hatte, konnte der Marsch beginnen.

Eine größere Bochumer Gruppe schlenderte dann gemütlich durch die Münchner City Richtung Wiesn. Und während man so schlenderte, stellte sich beim Sportwart ein gewisser Druck ein, welcher sich bald nicht mehr ignorieren ließe. Da auch bei anderen Herrschaften dieser Druck sich einstellte, betrat man zwecks Erleichterung eine kroatische Herberge. Nach Erledigung seines Geschäftchens, bestellte der Sportwart aus Dankbarkeit bei den kroatischen Wirtsleuten ein kleines klares Getränk.
Er bekam dann auch eines. Und was für eins. Nachdem sich der Schleier von den Augen des Sportwartes wieder verzogen hatte und er wieder sprechen konnte, erkundigte er sich nach der Beschaffenheit dieses Gesöffs. Dies sei eine kroatische Spezialität, bekam er dann zur Antwort. Was wohl auch den Preis von zwei Öhre fünfzig erklären sollte.

Nach dieser kleinen Episode wanderte die Gruppe weiter. Und siehe da, man erreichte die Wiesn. Die Reisenenden gurkten dann ein wenig herum und erreichten dann ein Festzelt. Man beschloss in dieses einzudringen. Gute Idee, falscher Zeitpunkt. Das Zelt war nämlich rappelt dicke gefüllt. Die Bochumer wollten schon wieder verschwinden, da hallte ein Schall von einer Empore herunter, das dortens Plätze frei wären. Eilens wurde die Empore gestürmt und die freien Plätzchen eingenommen. Ein dazukommender Kellner erklärte, das die Plätze zwar reserviert wären, aber das die Reservisten erst in einer Stunde oder so kommen würden und er uns ganz gerne mit Getränken versorgen möchte.

Das durfte der brave Mann dann auch. Innerhalb kurzer Zeit hatten die Reisenden dann ihre Henkelgefäße, gefüllt mit Bier oder Spezi, vor sich stehen. Über den Preis derselbigen hüllt der Sportwart lieber das Mäntelchen des Schweigens. Zum leiblichen Wohl gab es dann Salzgebäck, welches der Bayer wohl Brezn oder so nennt.

Die Bochumer Gruppe amüsierte sich nun prächtig und ließ es sich wohl ergehen. Besondere Gaudi (!) machte die Begutachtung der ellenlangen Schlange vor dem Damenabort. Die durchschnittliche Geschwindigkeit war hier ein Meter in fünf Minuten. Manch ein Foto und viele, teilweise derbe Witzchen, wurden ob der Nöte der Damen hierauf gemacht. Der Sportwart distanzierte sich selbstverständlich von diesen Dingen. Ährlich! Hand aufs Klo!

Nach einer gewissen Zeit, der Sportwart kann sich leider nicht mehr so genau erinnern, musste die Gruppe den heimelichen Ort verlassen. Dem Kellner wurde nochmals Dank gezollt und dann zog es die Bochumer zum Olympiastadion. Mittels U-Bahn wollten sie ihr Ziel erreichen. Das wäre Spatzel beinahe nicht gelungen, da er im U-Bahnbereich unbedingt den Kaspar machen wollte. Ein eifriger Ordnungshüter zog ihn darauf aus der Bahn und erteilte ihm, während die Bahn mit den anderen Reisegesellen davonfuhr, eine Lektion in Benimm auf bayrischen U-Bahnhöfen. Einige Gefährten, darunter auch der Sportwart, stiegen die nächste Station aus und warteten auf Spatzel. Und siehe da, mit der übernächsten Bahn erreichte der Schelm die wartenden Kameraden. Daraufhin konnte die Fahrt gemeinsam weitergehen.

Vom Olympiabahnhof aus wanderten die Gesellen dann zum Stadion. Dort wurde Spatzel nochmals ermahnt und dann der Einzug ins Stadion gewagt. Der Sportwart gelang nach einer kurzen harmlosen Kontrolle zügig den Ort des Begehrens. Bei Spatzel dauerte es wieder etwas länger. Er durfte aber, wiederum mit einer Ermahnung versehen, das Stadion betreten. Glücklich ob des gelungenen Einlasses, schritten nun der Sportwart, Hessen-Det, Spatzel und andere Bochumer zum Block für Auswärtiges Pack. Dort wurde ihnen aber der Einlass verwehrt. Begründung: Der Block ist voll. Da half nun kein Bitteln, Betteln, Drohen oder Kreischen, die gestrenge Ordnungsdame, verstärkt durch bayrische Landinfanterie, gewährte niemanden mehr Einlass. Folglich, hieß es draußen bleiben und durch den Zaun kucken oder Konservation mit anderen Mitmenschen betreiben.

Der Sportwart machte er das eine und dann das andere. So konnte er unter anderem ein Quätschen mit dem König von Ostien, dessen Gemahlin und deren Gefolge halten. Und wenn es von blauen Blut so wimmelt, da kann ja ihre gnadenvolle Hoheit Prinz August von und zu Ährenfeld nicht fehlen. Und, knallbumm, da war er schon. Leibhaftig stand er vor dem Sportwart und sabberte ihn sogleich voll. Überglücklich drängte der Sportwart seinen liebsten aller Blaublüter sofort an seine Heldenbrust. Gemeinsam drückte man sich darauf die Brille ein und freute sich einen Knopf an die Backe. Nach dem Ritual konnte der Sportwart dann auch den beiden Herrn Rainer, welche Ihro Hoheit als Ordonanzen zugeteilt waren, das Pfötchen geben.

Während dieser ganzen Zeremonie hatte das Spiel, welches irgendwo im Hintergrund stattfand, einen ungünstigen Stand für den VfL Bochum erreicht. Man lag bereits zwei zu null im Hintretreff. Das ganze aber ging dem Sportwart mehr oder weniger am Arsche vorbei und er widmete sich voll und ganz der Völkerverständigung. So unternahm er z.B. mit Hessen-Tim eine Expedition zum Bratwurststand. Dort erstanden sie auch etwas von den feilgebotenen Waren. Hätten sie mal nicht getan. Einfach brrrrrrr das Zeug. Noch mehr brrrrr kam hinzu, als das drei zu null gegen den VfL fiel. Da gab es kein Halten mehr und der größte Teil der Bochumer Jungen zog von dannen und zwar Richtung Hospiz zum fröhlichem Agronom.

Während des Fußmarsches übten der Sportwart und Hessen-Tim die neusten Beinchenstelltricks. Wobei ihnen mehr oder weniger nette Kunststücken gelangen. Auf einmal hörten sie würgende Geräusche. Sie drehten sich um und sahen Olaf den Redsamen beim Herausholen alter Nahrungsmittel. Dies sah sehr nett aus und trug zur allgemeinen Erheiterung bei. Auch der darauffolgende Erwerb (oder Nichterwerb) einer bayrischen Gazette durch den Redsamen führte nicht gerade zur großen Traurigkeit. Durch diese Ablenkungen ward der Weg zum angestrebten Ziele nicht langweilig und die Gruppe erreichte das Hospiz zum fröhlichen Agronom in einer gewissen Feierlaune.

Dort angekommen wurde man durch das Wirtspersonal überaus herzlichst begrüßt und man erfuhr dabei das Endergebnis des Spieles. Eins zu vier aus Sicht des armen Bochumer Fußballvolkes hieß am Ende des Matches. Nichtsdestotrotz tauschte man Nettigkeiten mit dem Herbergsvater aus und bestellte dann Getränke ohne Ende. Der Sportwart genehmigte sich erst ein Radler und setzte sich dann neben Spatzel an den Tresen. Oh ha! Die folgenden Stunden wurden nun von beiden Experten mit Mineralienwasser und einem bayrischen Fuselkorn verbracht. Irgendwann zwischendurch wurde der Gepäckwagen der schwäbschen Maid geräumt, der Hessen-Det und Hessen-Tim verabschiedet, andere ankommende Bochumer begrüßt, der schwäbschen Maid nebst königlichen Anhang zum Abschied gewinkt und weiterer Mineralienkorn vernichtet. Die Reihenfolge hier ist dem Sportwart nicht mehr genau bekannt, da sich, wie schon erwähnt, ein gewisser Schatten auf sein Gemüt gelegt hatte. Der Sportwart kann sich nur noch nebulös an ein kräftiges Schabuk, Schabuk, Yalla, Yalla erinnern, welches er und Spatzel dem griechischen Wirt zur Unterstützung seiner Arbeitsmoral entgegenriefen.

Als der Sportwart wieder einen klaren Moment hatte, waren der Kreftiger, Salle, Spatzel und er auf dem Weg zum Hauptbahnhof. Während dieser Irrfahrt mit der U-Bahn kam der Sportwart immer mehr zu sich und konnte bald am normalen Leben wieder teilnehmen. Nach etlichen Fehlversuchen fanden die Herrschaften die richtig Bahn und kamen wohlbehalten am Hauptbahnhof an. Dort verbrachten sie die Zeit bis zur Abfahrt um Mitternacht mit Gesprächen und kleinen Launigkeiten. Gell Mädel, man soll seinen Haustürschlüssel immer bei sich tragen und nicht in einem Rucksack legen, welcher im Wagen der schwäbschen Maid zwischengelagert wird. Aber Onkel Roger hat ja zum Glück ob acht gegeben und alle Gepäckstücke zum Bahnhof getragen.

Alle atmeten ob der wohlbedachten Tat von Rogers erleichtert auf und konnten dann beruhigt in den Rückzug, welcher vor wenigen Sekunden eingetroffen ward, einsteigen und sich ein kuscheliges Plätzchen für die Heimreise suchen. Spatzel, der Kreftiger, Salle und der Sportwart fanden eine anheimelnde Nische, quartierten sich dort ein und fielen augenblicklich in einen tiefen Schlaf. Während der Heimreise wachte der Sportwart einmal kurz in Koblenz, dann in Remagen und um sechs Uhr endgültig auf.

Wie es der Zufall will, machten auch die anderen drei dann die Äuglein auf. Der Sportwart und Spatzel sahen sich kurz in die Augen und dann gab es ein kleines Bismarckfrühstück für die beiden Herren. Der Kreftiger und Salle bevorzugten zum Frühstück ein Döschen Fiege. Die restliche Zeit bis zum Heimathafen wurde nun schnell hinter sich gebracht und um sieben Uhr fünfundvierzig erreichte der Zug Bochum. Beim Aussteigen wurden schnell alle Mitreisenden der Bochumer Jungen durchgezählt und da niemand fehlte, konnte der Sportwart beruhigt seinen Heimweg nach Sundern antreten.

Nach Verabschiedung von Spatzel, dem Kreftiger und Salle erreichte der Sportwart mittels der Straba die Blankensteiner Straße Höhe Roter Hirsch. Von da aus durfte er dann durch den strömenden Regen und das Weitmarer Holz nach Hause laufen. Er reichte dann zusammen mit den gerade frisch angelieferten Sonntagsbrötchen das heimatliche Domizil. Einer kurzen Begrüßung von Frau Sportwartins Mutter und Frau Sportwartin folgte ein kleines Semmelfrühstück, ein Wechseln der Kleidung und dann ein kleines traumloses Erholungsschläfchen. Dreißig Stunden Reisetätigkeit erfordert schließlich ein Opfer.

So, das war es für dieses mal. Der Sportwart hat sein Bestes gegeben. Nämlich seinen Hirnschmalz. Es mag sein, das er nicht alles mehr so richtig auf die Reihe bekommen hat, aber im Groben und Ganzen mag es so abgelaufen sein. Wie gesagt, zwischendurch war es immer mal irgendwie schemenhaft. Nun, bis demnächst, vielleicht von der Reise nach Kaiserslautern. Lebet wohl und lebt gerecht.

Der Sportwart

Aus Freude über die vielen Bochumer Jungen, welche die lange Reise nicht gescheut hatten, noch eine Kleinigkeit vom Sportwart:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge !