Der zweite Auswärtsspieltag stand an und der VfL Bochum 1848 mußte zur Heimatstadt vom Heinrich des Löwen reisen. Und der Sportwart reiste mit.

Um kurz vor acht am frühen Sonntagmorgen stieg er in seine Lieblingsbuslinie, die ihn hurtig zum Hauptbahnhof brachte. Dort angekommen hatte er noch acht Minuten Zeit, um das richtige Gleis zu finden, von dem der ICE Richtung Hannover starten sollte. Und man glaubt es kaum, er schaffte es.

Der Sportwart konnte noch kurz seine Mitreisenden, darunter viele BOJU’s, begrüßen, da rauschte der Zug auch schon an. Vorbildlich stürmte alles auf einmal in den ICE und suchte sich dann mit viel Tamtam ein lauschiges Plätzchen. Nach 10 Minuten Kampf hatte dann auch jeder seinen Reisesessel beschlagnahmt. Nun konnte die Reise echt beginnen. Was nichts anderes hieß: die Getränke wurden verteilt, Gespräche rund um das internationale Weltgeschehen wurden geführt und die Getränke wurden dann auch noch zu sich genommen.

So vergingen die knapp zwei Stunden bis Hannover recht angenehm. In der Niedersachsenmetropole wurde dann ohne Hast und Eile der Zug gewechselt. Dieser ICE brachte dann die Reisenden nach Braunschweig, wo sie um kurz nach Elf ankamen.

Dort wurden die fahrenden Fußballgesellen von viel Gendarmerie freundlich empfangen. Man sollte in bereitstehenden Shuttle-Bussen Platz nehmen, doch der größte Teil der Bochumer Anhängerschaft machte sich auf die Suche nach einer Herberge.

Hat einer von Euch schonmal versucht am Sonntagmorgen in Braunschweig eine offene Gaststätte zu finden? Also meine Lieben, es ist ein Abenteuer. Was aber gut ausging. Die Altstadt wurde gefunden und somit auch ein Verköstigungsbetrieb. Dort verweilte man, bis es Zeit wurde, um das Stadion auf zu suchen.

Mittels einer Droschke fuhr man zum Objekt der Begierde. Dort waren auch alle Gendarmen vom Bahnhof anwesend. Und nicht nur die, nö sie hatten sogar noch ein bißchen Verstärkung dabei. Ui, waren das viele……..

Nach einer kurzen Körperkontrolle und diversen Begrüßungen eilte der Sportwart in den Gästeblock, welcher mit gut 1000 Bochumer nett gefüllt war. Insgesamt waren wohl so an die 23000 Zuschauer in der Arena anwesend. Darunter etliche BOJU’s, welche nicht nur mit dem Zug, sondern auch mit dem Automobil angereist waren.

Und schon begann auch das Spiel. Trainer Schnauzbart der Große mußte hierfür seine Stammelf umstellen, da sich der Golie Nr. One Luthe verletzt hatte. Dafür stand Bruno der Torwartbär im Kasten.

Die Uhrzeiger hatte gerade mal fünfmal rotiert, da klingelte es schon im Braunschweiger Kasten. Terodde hatte nach Vorarbeit von Stani eiskalt eingesetzt. Grande Jubel im Bochumer Block. Doch leider wurde die Stimmung nach siebzehn Minuten etwas schockgefrostet, da die Brunswicker Löwen ausglichen. Och nö……..

Nichts desto trotz konnten die Bochumer dank Brunobär und der recht guten Verteidigung das Remis bis zur Halbzeit halten. In der Pause machte man ein Treffpunkt für später aus, um dann gemeinsam eine Herberge zu frequentieren.

In Halbzeit zwei drängte Braunschweig mehr und legte ein, zwei Schüppen drauf. Doch das Bollwerk um Brunobär hielt. Ab der siebzigsten Minute ging dann der VfL Bochum wieder in die Offensive und siehe da: Teroddääääääääääääääääääääääääääää

In der Spielminute 77 köpfte der VfL Angreifer nach Ecke von Tasaka und Kopfvorlage von Simu das zwei zu eins. Unbeschreiblicher Überschwang herrschte nun im Bochumer Block. Braunschweig versuchte nun alles, doch die VfL-Abwehr hielt. Bochum hatte noch durch seinen polnischen Exnationalspieler die Riesenchance zum drei zu eins, doch er versagte kläglich…….

Nachdem auch noch die vier Minuten Nachspielzeit vergangen waren, stand es amtlich fest: der VfL Bochum 1848 hatte sein zweites Auswärtsspiel gewonnen, was die Tabellenführerschaft bedeutetetetetäterätetättä………..

Glückselig fanden sich alle am Treffpunkt ein und man marschierte Richtung Bushaltestelle los. Hier sollte ein Bus geentert werden, welcher Richtung Innenstadt fahren würde. Nun um es kurz zu sagen, es wurde der falsche Bus geentert. Ups……..

Der Bus fuhr los und kam in einen Stau. Schonmal töfte. Dann informierten die Einheimischen die Auswärtigen, das dieser Bus nicht Richtung Innenstadt oder Bahnhof fahren würde. Zweimal töfte. Und dann machte der Busfahrer zwischen den Haltestellen wegen Sicherheitsbedenken die Türen nicht auf! Wäre auch egal gewesen, denn man war in der Pampa und konnte zu Fuß die Strecke zum Bahnhof nicht bis zur Abfahrtszeit schaffen! Trörööööööööööööö……….

Trostlosigkeit machte sich breit und Ratlosigkeit herrschte vor. Doch dann kam die Erlösung. Erst löste sich der Stau auf, und zum Glück kam eine Haltestelle an der an Spieltagen Busse Richtung Bahnhof hielten. Und das Glück blieb bei den Bochumern.

Direkt hinter dem falschen Bus, tauchte ein Einsatzbus Richtung Hauptbahnhof auf. Schnell wurde gewechselt und schon ging die Fahrt in die korrekte Richtung los. Und siehe da, acht Minuten vor der Abfahrt erreichte man den Bahnhof und pünktlich zur Zugeinfahrt stand man am Gleis. Puuuuuuuuuuuuuuuuaaaaaaaaaahhhhh…..

Nass geschwitzt schnorrte sich der Sportwart ein Fläschchen Bier und kam in der halben Stunde bis zum Erreichen des Bahnhofs Hannover langsam wieder auf normale Betriebstemperatur. Auch seine Kameraden, welche das Busabenteuer miterlebt hatten, bekamen nach und nach wieder eine gesunde Gesichtsfarbe.

Das Umsteigen in Hannover klappte vorzüglich und nachdem sich die Gruppe ein Plätzchen organisiert hatte, marschierten die meisten zum Bordrestaurant, um sich dort zu erfrischen. Der Sportwart erfrischte sich bis kurz vor Hamm und ging dann mit einigen Kameraden zurück zum Sitzplatz. Der Rest erfrischte sich bis Bochum weiter………

So gegen Viertel vor Acht am Abend erreichten die Fußballreisenden ihre Heimatstadt wieder. Gerührt verabschiedete man sich und ging seiner Wege. Was für den Sportwart hieß, das er zum Dorfbrunnen ging, da er noch eine halbe Stunde Zeit hatte, bevor sein Bus Richtung Daheim fuhr.

Im Dorfbrunnen traf der Sportwart einige Reisekameraden wieder. Man quatschte und erfrischte sich noch ein bißchen und dann wurde es Zeit für den Sportwart. Mit dem Omnibus fuhr er nun heim. Um kurz vor einundzwanzig Uhr trat er über die heimische Schwelle und wurde stürmisch von Frau Sportwart und Hund Sportwart begrüßt. Zufrieden fiel er auf die Couch, sortierte zufrieden seine alten Knochen und erzählte seinen Lieben von den Erlebnissen dieser schönen Sonntagsreise.

Das wars für diesmal. Gehabt euch wohl und bleibt gesund.

Der Sportwart

Und ob der falsche Bus oder auch nicht, bitte eins nicht vergessen:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge.