Wacker nach Wacker

Da der VfL Bochum dem Sportwart bei den letzten Spielen so gut gefallen hatte, beschloss er auch zum Auswärtsspiel nach Wacker Burghausen zu reisen. Beim bekannten B.O.Z.-Dealer Marwan erstand er ein Zugbillet und in der VfL-Geschäftsstelle eine Eintrittskarte. Nun war nur noch die Frage der Verpflegung zu klären. Als feste Nahrung wählte der Sportwart Landjäger und Mini-Salamis. Die Frage des flüssigen Anteils ward schon schwerer zu klären. Der Sportwart entschied sich dann für 2 Liter Aqua mit wat drin und gegen ein fünf Liter Fässchen heimischer holder Braukunst.

Am Tage der Reise begann es dann wie Hulle zu schneien und der Sportwart erreichte mit Müh und Not noch rechtzeitig den Hauptbahnhof. Knapp 45 Leute hatten sich dort eingefunden, um die Fahrt nach Burghausen zu wagen. Mit der ersten Möglichkeit ging es dann nach Essen, um von dort weiter mit der Bahn nach München zu reisen.

Die erste Verbindung klappte dann sehr gut und man konnte sich dann im Zug nach Bayern häuslich einrichten. Danach machte der Sportwart erstmal eine personelle Bestandaufnahme. Er sichtete Treuen-Macke und Chrisse, ein Paar Zwerge, Max samt Erziehungsberechtigten, Homer und Konsorten, sowie diverse Vielfahrer und B.O.Z.-Ikone Marwan. Dazu zu kamen noch Rudi und Edeltraut, welche die Bochumer Jungen Farben gemeinschaftlich mit dem Sportwart vertraten.

Nach Sichtung der Reisewilligen, genehmigte sich der Sportwart erstmal ein Schlücken Aqua mit wat drin. Dann nahm er einen Happen, quatschte ein wenig mit den Anderen und nahm dann wieder ein Schlücken Aqua. Ja, und das ganze dann so 6 Stunden lang. Aqua, Happen Quatschen, Akua, Habben Kwatschen, Aua, Ham, Kwak…….ach, ja zwischen durch hat er auch noch eine Flasche Warsteiner Pils getrunken……….

In München hieß es dann umsteigen in einen Reisebus, der dann die Menge nach Burghausen brachte. Die Fahrt fand irgendwie im Dunkeln statt, denn der Sportwart hat keine so rechte Erinnerung mehr davon. In Burghausen angekommen, strömte man Richtung Stadion, wohl geleitet von bayrischen Gendarmen. Der Sportwart verkrümelte sich geschickt und landete, nachdem er ein Hallenbad ca. 1 ½ m vom Beckenrand trockenen Fußes durchquert hatte, in einer Gaststätte.

Hier genehmigte er sich ein paar Radler und telefonierte mit Frau Sportwart. Jene merkte rasch, dass der Sportwart schon einen gewissen Grad an Stimmung erreicht hatte. Der Sportwart bemerkte dies auch, all derweil er nach dem Bezahlen der Radler, Sekunden später nicht mehr wusste, das er bezahlt hatte. Oha!

Nach dem der Sportwart sich aber wieder orientiert hatte, marschierte er schlanken Fußes zum Stadion. Nach einer kleinen Leibeskontrolle durch wohlwollendes Ordnungspersonal gelangte der Sportwart zum Auswärtsblock von Wacker Burghausen. Dort hatten sich ca. 200 wagemutige Bochumer versammelt. Darunter Prominenz wie Ihro Prinzlichkeit Karl August (der Herr war mittels Privatjet eingeflogen), Rainer aus Minga, Dr. Zänger, der hochgeschätzte Sozialtherapeut aller Bochumer Fans, ein Haufen Ultras und, und, und…….leider konnte sich der Sportwart nicht mehr alle Personen merken, war halt schon zu dunkel und so.

Dann konzentrierte sich der Sportwart voll auf das just angepfiffne Spiel. Es dauerte nicht lang und schon führte der VfL durch ein Tor von Meichelbeck mit 1 zu 0. Jubel, Stimmung, Hurra. Das Ganze kam dann noch zweimal zu tragen, da sich Van Hout an diesem Abend nicht lumpen ließ. Dann war Halbzeit, die irgendwie verging, um der zweiten Spielhälfte Platz zu machen. Dort fiel dann noch ein Tor für den VfL: Edu hatte eingeschenkt.

Zum Schluss stand es vier zu null für Bochum und der Anhang ward zufrieden. Die Mannschaft dankte dem Haufen Mitgereister, hielt dabei aber merkwürdiger Weise einen Sicherheitsabstand ein. Was heißen soll, niemand kam zu Zaun! Warum auch immer.
Der Sportwart wanderte danach zum Parkplatz und fand erstmal den Bus nicht. Was ihn aber so nicht sehr irritierte. Nach dem er sich ein wenig konzentrierte und meditierte, fand er dann auch den Omnibus. Er stieg erleichtert ein und schwups fuhr der Bus auch schon los. Der Fahrer gab mächtig Stoff und heizte durchs nächtliche bayrische Landleben. Er gab alles, aber leider kam er dann zwei Minuten zu spät am Münchner Hauptbahnhof an: Der Zug nach Bochum war weg!

Wat nun? Nu, keine Panik. Denn Marwan, der Reiseexperte, organisierte hurtig eine Ersatzrückfahrtmöglichkeit. Erst mal rein in einen Zug, welcher die Reiseschar nach Nürnberg brachte. Dort wurde nach starkem Protest der Zugbegleitung ein österreichischer Nachtexpress nach Düsseldorf erobert. Nach dem sich unsere österreichischen Schwestern und Brüder beruhigt hatten, verteilten sie die neuen Gäste auf diverse Zugabteile, da der Zug doch recht gut gefüllt war.

Der Sportwart fand sich dann in einem Abteil wieder, das einen weiteren Bochumer, ein Pärchen, sowie einen Husky und eine Katze beherbergte. Nachdem der Husky und der Sportwart sich bekannt gemacht hatten, legten sich beide zur Ruhe. Irgendwann wurde der Sportwart wach und ihn plagte ein gewaltiger Durst. Er verließ das Abteil und streifte durch die Zuggänge. Er fand dann auch nach ein paar Minuten in einem Waschraum diverse Becher mit Trinkwasser. Also reines Aqua ohne wat drin. Davon genehmigte er sich erstmal ein paar und nahm dann noch 2 weitere als Wegzehrung mit und zog dann wieder durch die verwaisten Zuggänge.

Irgendwann traf der Sportwart auf Marwan, der noch Platz im Abteil hatte. Zusammen mit zwei weiteren Bochumern verbrachte der Sportwart den Rest der Fahrt mit Quasseln, Bubu machen und aus dem Fenster kucken. Und so verging langsam, aber stetig, die Zeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiittttttttttttt……

In Düsseldorf herrschte dann das Chaos. Ob der Schneemassen, welche NRW beehrten, war der Zugverkehr stark beeinträchtigt. Die Reisegruppe teilte sich auf, und ein jeder versuchte irgendwie weiter nach Bochum zu kommen. Der Sportwart schloss sich dem Team Max an und fuhr mit der S-Bahn bis nach Essen. Das ging recht zügig, da der Lokführer aus Gleistechnischen Gründen nur noch einmal zwischen Düsseldorf und Essen halten konnte.

In Essen erwischte dann das Team Max zusammen mit dem Sportwart eine S-Bahn nach Bochum. Das ging nun zwar nicht ganz so schnell, aber immerhin man kam in Bochum an. Hier begab sich der Sportwart zur Straßenbahn, welche ihn zur Blankensteiner Straße brachte. Von dort aus marschierte der Sportwart durch die verschneite Landschaft nach Sundern. Unterwegs traf er noch den Sportwart sein Schwager und den Sportwart sein Schwager sein besten Freund, den Lindenpitter. Ein kurzes Gespräch und weiter gings.

Um 10 Uhr, also 26 Stunden, nachdem der Sportwart sein Heim verließ, erreichte er selbiges wieder. Fräulein GrüßSchön und Fräulein Sunny halfen ihm die letzten Meter zu überstehen. Mit letzter Kraft schlich ins heimische Domizil, entledigte sich der Schnee getränkten Kleidung und fiel dann in einen kurzen komatösen Schlaf. Danach ging er erstmal Schneefegen……..

Joh, das war es nun von der wackeren Tour, des wackeren Sportwartes nach Wacker Burghausen. Es war ja ganz nett, aber ährlich: Einmal reicht!

Nun gehabt Euch wohl und bleibt gesund.

Der Schneemann, ach nee der Sportwart.

Und hallo, bitte nicht vergessen:

Ob es stürmt oder schneit, ob wacker, oder nicht gescheit:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge!