Jo mei, da ist er ja wieder!

Nachdem der Sportwart nun länger nichts von sich gegeben hatte, außer den üblichen täglichen Sch…..,na ihr wisst schon, haut er euch nun ein paar Zeilen ob seiner Reise gen Osten, genauer Cottbus, um die Ohren.

Also, Samstags morgen, 4 Uhr 45, stand der Sportwart mit einem Geschmack wie Kameldung im Halse auf. Er war noch ein wenig desorientiert und praktisch hilflos. Mag es am Freitagabendgelage oder einfach nur an seinem hohen Alter gelegen haben, ihm war ein wenig mulmelig im Gedärme.

Nach der morgentlichen Toilette und ausführlichem Gazettenstudium ging es dann aber aufwärts mit ihm. Hurtig wurde die Wegzehrung einpackt, Hund und Frau Sportwart innig verabschiedet und dann eilte der Sportwart aus dem Hause. Draußen traf er dann auf Fräulein GrüßSchön und den Omnibus, welcher die beiden Reisenden aus den schönen Sundern bringen durfte.

Nach dem planmäßigen Beförderungsmittelwechsel (Bus – Bahn) traf man dann so gegen 6 Uhr 15 am Hauptbahnhof ein. Dort warteten schon hunderte von Reisewilligen, die alle nach Cottbus wollten. Der Sportwart freute sich schon ob der vielen VfL-Fans. Doch der kleine Sportwart-Irrtum wurde schnell geklärt. Es waren keine Cottbusfahrer, nö, es war Schüler und Lehrer auf einer Klassenfahrt.

Na ja, kann ja passieren, das sich der klügste Mensch mal irrt. Aber immerhin kamen so zwanzig Personen zusammen, welche doch dann wirklich gen Osten reisen wollten. Darunter die üblichen Vielfahrer: Der Ex-Pressesprecher vom Tierheim Wanne-Eickel, der angehende Deutsch- und Geschichts- Dahlsenlehrer, Mattes, der heuer den Reiseleiter gab (Marwan fuhr nicht mit), Magic-Stegi, und, und, und Fräulein Sunny. Eine weitere Sportwart Nichte. So hatte der Sportwart das Vergnügen, das zwei seiner Lieben ihn auf der Ost-Tour betreuten.

Um 6 Uhr 35 plus ein paar Minuten Verspätung fuhr dann der ICE 843 in den Bahnhof ein. Schnell erklomm man das Gefährt und irrte dann erstmal durch den Zug, um die in drei Wagons verteilten reservierten Sitzplätze zu finden! Das gelang auch. Mit Eintreffen im HBF Lüdenscheid Süd hatte jeder ein Sitzplätzchen.

Nachdem man sich eingerichtet hatte, war es dann auch schon 7 Uhr in der früh. Also genau die richtige Zeit um sich ein erstes herrliches goldgelbes superhopfiges Moritz zu genehmigen. Das tat der Sportwart dann auch. Ob dieser Maßnahme blühte der Sportwart binnen weniger Minuten förmlich auf.

Während der nun folgenden knapp vierstündigen Bahnfahrt quakte der Sportwart mit dem Dahlsen-Lehrer in spe, welcher sein Sitznachbar war, über die täglichen Dinge des Lebens, über Vergangenes und Zukünftiges und über dies und das. Draußen rauschten Hamm, Bielefeld, Hannover und Wolfsburg vorbei, drinnen berauschte sich der Sportwart am Moritz sein Bräu.

Fünf Flaschen Moritz später wurde Berlin Ostbahnhof erreicht. Nun hatte man fünfzig Minuten Aufenthalt, welche man im „Zapfhahn“, einer gastronomischen Bahnhofseinheit, bei diversen Getränken verbrachte. Dann ging es per Regionalzug gen Cottbus weiter.

Inzwischen bekam die Bochumer Reisegruppe Zuwachs. Schwedter und diverse Berliner stießen hinzu. Jah, das war schön…… Schön zügig verging dann auch die Reisezeit gen Cottbus. Um kurz vor 13 Uhr erreichte man dann den Zielbahnhof. Dort wurde man von der grünen Garde empfangen, respektvoll aus dem Bahnhof geleitet und dann sich selbst überlassen.

Der Sportwart kannte sich noch ein wenig von seinen vergangenen Fahrten aus und marschierte mit den beiden Fräuleins Richtung Stadion los, um unterwegs noch in eine Destille einzukehren. Den Damen fiel auf, daß die Gegend praktisch Menschen los war. Es war Samstag und keiner war zu sehen. Also irgendwie gespenstisch.

Nach ein paar Minuten Wanderung durch die Einöde kam man zu der dem Sportwart bekannten Premiere Sportsbar. Man enterte das Gasthaus und siehe da, es war brechend …….leer! Auweia, Samstag kurz vorm Spiel und keiner da, na ja der Sportwart und die beiden Fräuleins waren ja jetzt da. Man erfrischte und labte sich und während dessen kamen doch drei weitere Gäste in die Wirtschaft. Um der Überfüllung zu entgehen bezahlte der Sportwart die Zeche und trolle sich mit den beiden Damen seiner Wege.

Ein kurzer Spaziergang und schon war man am Stadion der Feind…oh pardon, der Freundschaft. Der Sportwart erstand drei Eintrittskarten und begab sich dann in die Hände der bereitstehenden Ordnerschaft. Nach einer sehr gründlichen, aber korrekten Leibesvisitation dachte der Sportwart, es sei jetzt gut. Falsch gedacht! Es kam noch eine letzte Barriere. Und dort durfte jeder, aber auch wirklich jeder Auswärtsgast sein Schuhwerk lüften! Interessiert wurde jedes Fußbekleidungsstück begutachtet und geprüft und nachdem es für gut befunden ward, dem jeweiligen Träger zurückgegeben. Danke, ob diesen freundlichen Service.

Nach Begrüßung von Herrn Moppel und Herr Zänger begab man sich in das Gästeblöckchen, welches mit rund 200 Bochumer, Schwedter und Berliner „gefüllt“ war. Kurze Zeit später begann auch schon das Spiel.

Unter Ultra-Dämons Anleitung wurde ein recht ordentlicher Support vollzogen, welcher auch nicht nachließ, als der VfL Bochum 1848 in der 13 Minute in Rückstand geriet. Man feuerte an und unterstützte aufs heftigste seine Mannschaft. Zur Pause blieb es aber noch beim Rückstand.

Doch kurz nach Beginn der zweiten Hälfte erzielt Yahia per Kopf den verdienten Ausgleich. Beide Teams hatten noch ihre Möglichkeiten, aber es blieb beim 1 zu 1. Man feierte noch ein bisschen mit dem Team und begab sich dann zum Ausgang. Dort wurde man erstmal von der Gendarmerie gestoppt, gesammelt und dann geschlossen (ca. 20 Leutchen) zum Bahnhof geschickt.

Dank jahrelangem Trainings gelangte der Sportwart und seine beiden Begleiterinnen unbeschadet zum Bahnhof. Ebenso so erreichte ein jeder der Bochumer Reisegesellschaft heil und gesund den Abfahrtort. Na ja, fast jeder, Magic-Stegi hatte sich durch den Genuss von frühherbstlichen Glühweins in ein menschliches Fragezeichen verwandelt und bedurfte der Hilfe beim Vorwärtskommen.

Um 18 Uhr 06 fuhr dann der Regionalzug Richtung Berlin. Der Sportwart hatte Minuten zuvor noch Magic-Stegis Rucksack aus dem Schließfach ersprintet und brachte sich nun mittels zweier Becks wieder ins Gleichgewicht. Auf der Fahrt kam man dann mit Jungs aus Köpenick ins Gespräch, welche zu zweit oder zu dritt ihre Rauchpause auf der Zugtoilette verbrachten. So verging die Rückreise nach Berlin ob der profunden Gespräche recht unterhaltsam.

Im Berliner Ostbahnhof angekommen wurde sogleich ein amerikanisches Frikadellenbratgeschäft angelaufen und dort die einstündige Wartezeit auf den Zug gen Bochum verbracht. Um 20 Uhr 54 wurde dann mit dem ICE 540 die Fahrt gen Bochum angetreten.

Die Retourfahrt verlief recht ruhig, da die meisten doch nun etwas ermattet waren und daher Augenpflege betrieben. Während der Zug Stendal, Wolfsburg, Hannover, Herford, Bielefeld, Gütersloh und Hamm passierte, hielt der Großteil der Bochumer Reisegruppe ein Schläfchen. Bei Lüdenscheid-Süd war alles wieder wach und konnte so um 1 Uhr morgens den Zug in Bochum verlassen. Sogar Magic-Stegi hatte sich in ein gerades Ausrufungszeichen zurückverwandelt.

Nachdem der Sportwart und seine beiden Lieben sich von allen verabschiedet haben, okkupierten sie eine Kraftdroschke und fuhren erst Fräulein Sunny nach Gewimmelhausen und dann weiter gen Sundern. Um 1 Uhr 15 sagte der Sportwart Fräulein GrüßSchön und Fräulein Liesbeth (jawohl, richtig: eine weitere Nichte), welche justament von einer Party kam, Guten Morgen, gute Nacht und verschwand dann in seinem Heim.

Nach einem letzten Toilettengang legte sich dann der Sportwart um 1 Uhr 33 ins Bettchen, um dann langsam bei unterhaltsamen Schnarchgeräuschen von Hund und Frau Sportwart ebenfalls ins Schnarchen zu verfallen.

So, da war es nach langer Zeit wieder mit einem Bericht von einer Sportwartschen Auswärtsfahrt. Aber keine Sorge, von der Münchentour wird es auch was geben.

Darob noch eine Bitte: Marwan braucht dringend noch Reisewillige für den Sonderzug. Also nicht gezögert und ein Billet für 55 € gekauft. Man muss ja nicht unbedingt ins Stadion, Oktoberfest, der Münchner Zoo, oder ein Bayrisches Wirtshaus stehen auch zur Auswahl. Also Buam un Madels kaufts ane Korten fürn Zuch.

So bis dahinne, gehabt euch wohl und lebet lang.

Der Sportwart

Und bitte nicht vergessen, ob Dirndl oder Händl:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge.