quo vadis VfL???
ja, wohin soll es führen??? Um das zu ergründen, bestiegen ca. 20 wagemutige VfL-Anhänger um 12:10 Uhr den IC922, Adolph Kolping, Richtung Berlin. Betreut wurden Sie vom regen Herrn Omeirat aus dem B.O.Z. Team. Der Zug war prall gefüllt, aber die reservierten Plätze wurden durch gutes Zureden rasch in Beschlag genommen. Der Verfasser dieses Berichts musste allerdings schon bald wieder aufstehen, da ihn ein altes Blasenleiden zu den Toiletten zwang. Diesmal schon nach 7 Minuten Zugfahrt. Tolle Leistung Gevatter Sportwart.
Nach Beendigung der hygienischen Bedürfnisse wurde dann mit dem Nierenspülen fortgefahren. Nach dem 2. Zughalt in Hamm zeigte der Bochumer Anhang sein gutes Herz. Einer Mutter mit 2 Kleinkindern wurden spontan 3 Sitzplätze frei gemacht. Die weitere Erziehung der Kinder übernahmen von da an 2 Bo-Psychos und 2 Bochumer Jungen (H. B. und H. H.). In der kommenden Reisezeit gediehen die Kleinwesen prächtig. Leider konnten die Kindermädchen in Blau während der Fahrt nicht feststellen, ob es Knaben oder Mädchen waren. Das tat der Betreuung aber keinen Abbruch. Der nächste Zughalt wurde schon mal für den kommenden Pokalspieltag in Augenschein genommen. Bielefeld hat nichts von seinem Charme verloren, ährlich.
Ab der Leineweberstadt war der Zug nun zu 130% belegt. Überall saßen, standen oder lagen Reisende. Um 13:50 begann das Erziehungsquartett mit der Fütterung der Kinder. Löwen füttern muß ähnlich gefährlich sein, aber auch diese Übung wurde gemeistert. Die restliche Fahrzeit wurde mit alten Kriegsgeschichten, olympischen Turnübungen und Trinkritualen überbrückt. Um 15:51 erreicht das Bochumer Expeditionskorps Berlin Zoo.
Die Wartezeit bis zur Weiterfahrt gen Cottbus überbrückte man im Gasthaus Holst am Zoo, wo ein gewisser Herr B. schon nach 2 Minuten ale Gäste beleidigt hatte. Doch mit viel Glück konnte man die Gaststätte heil verlassen. Draußen konnte der Sportwart, nämlich ich, feststellen, das viele schwarze Menschen in verdächtig wirkenden Geschäften verwickelt waren. Kleine Tütchen wechselten für Geld den Besitzer. Man sollte spät in der Nacht hinter das Geheimnis der Tütchen kommen. Endlich kam dann der Zeitpunkt der Weiterreise.
In einem ebenfalls recht vollen Interregio-Zug erreichte man gegen 18:10 Uhr Cottbus. Dort folgte das alte Ritual. Schließfach suchen, verstauen der 7-Sachen, Schlüssel wegstecken, Schließfachnummer und Standort vergessen. Doch was für ein Wunder, der Sportwart behielt diesmal alles: Fach Nr. 22, gleich links um die Ecke. Ein dreifaches Hoch für diese Leistung. Um das Ziel seiner Begierde, dem Stadion der Freundschaft näher zu komme, nahmen Herr B. und Herr H. ein Taxometer n Anspruch. Unter fachlicher Anweisung der beiden Herren, erreichte man um 19:00 Uhr das Sportfeld.
Da weit und breit keine Gastronomie lag, betrat man frühzeitig die Arena. Die Zeit bis zum Anpfiff verbrachte man mit diversen Begrüßungen Der von weit her angereisten Bochum – Anhang betrug schließlich ca. 80 Personen. Unterstützt wurde man von einigen BFC-Leuten aus Schwedt. Dann kam der große Augenblick, das Spiel begann und damit ein Hoffen und Bangen.
Der VfL versucht Cottbus unter Druck zu setzen, hatte Anfangs auch die größeren Chancen durch Maric, doch es kam, wie es kommen musste. Cottbus erzielte das 1:0 in der 29. Minute. anstatt jetzt zu kämpfen wie verrückt, verflachte das Spiel seitens VfL. Zum Ende der Halbzeit hatte man kaum noch Hoffnung, doch das bisschen was man noch hatte, sollte auch noch zunichte gemacht werden. Die Mannschaft hätte sich ein Beispiel an den Bochumer Ultras nehmen sollen, die die ganze Zeit unermüdlich ihr Programm zelebrierten. Doch es wurde nicht daraus, stattdessen bekam man den 2. Treffer in der 44. Minute. Teile der Mannschaft waren wohl schon in der Kabine. Die 2. Halbzeit brachte, bis auf einige Glanzparaden von van Duinhoven und einem Latten/Pfostenschuß von Bastürk, nichts erquickliches für die gequälte Bochumer Seele.
Erwähnenswert: Stickroth wurde beim Warmlaufen beschimpft, kam aber zum Zaun und stellte sich zum Gespräch. lobenswert vom alten Kämpen. Dieses Verhalten legten ganze 3 Spieler nach dem Schlußpfiff zu Tage. Der Rest hatte es nicht nötig, sich bei den bis zu 10 Stunden angereisten Bochumer Fans zu bedanken. Klasse Verhalten, Danke auch noch mal dafür. Es soll sich niemand im Verein wundern, wenn immer weniger Leute das Team unterstützen werden. Warnung: Es kokelt bereits, lasst es nicht zum Großfeuer werden. Aber nun zum weiteren Ablauf.
Die VfL – Fans wurden aus Sicherheitsgründen noch 15 Minuten im Block festgehalten, da es bereits während des Spiels zu verbalen Austauschungen kam. Das Konzept ging auf und man konnte mittels eines Busses den Bahnhof erreichen. Die Wartezeit bis zur Abfahrt um 23:26 Uhr verbrachte man im kleinen, aber feinen Bahnhofsrestaurant. Der nette Wirt, ein alter Brigadier, erzählte ein paar Geschichten aus seinen LPG – Zeit und zapfte dabei ein leckeres Radeberger. Außerdem lernte man ein paar Cottbuser Fans schätzen, welche einem die Niederlage erleichtern wollten. So verging die Wartezeit rasch und man konnte sich baldigst in Richtung Berlin Zoo absetzen.
Dort angekommen, hatte man 4 Stunden Aufenthalt, da der Zug Richtung Heimat erst um 5:11 Uhr losfuhr. Man besuchte diverse Gasthäuser und nahm eine Currywurst am Holst am Zoo zu sich. Dort versuchten die schon oben genannten schwarzen Männer Herrn B. und Herrn H. diverse Tütchen zu verkaufen. Inhalt derselben: Daumsches Nasenpuder und Ähnliches. Pfui, dachte sich die Beiden und gingen in ein gepflegtes Restaurant. Dort nahmen sie um 3:00 Uhr in der Früh Schokoladentorte, Tee und Bismarck zu sich. Dann endlich kam die Zeit der Rückreise.
Erleichtert enterte man den ICE Alice Salomon und wollte sich gerade häuslich niederlassen, als die Zugbegleiterin einem erklärte das dies ein Doppelzug sei, unsere Abteile im vorderen Teil sind und ein durchschreiten nicht möglich sei. Also, nächster Bahnhof raus, die richtigen Abteile gesucht, hingesetzt und eingeschlafen. Nach kurzer Zeit wieder aufgewacht und den Rest der Reise mit Geschichten aus dem Westerwald und Restetrinken verbracht. Um 9:01 erreichte man Bochum.
Müde, aber erleichtert die Heimat wieder zu sehen, nahm man noch einen Absacker im Warsteiner am Markt zu sich. Dann fuhr der Sportwart mit Linie 353 heim und begrüßte um 10:25 Uhr seine Daheim gebliebene. Beim nachmittäglichen Kontrollgang, stellte der Sportwart fest, das Herr B. noch immer beim Absacker war. Er hatte zwar das Gasthaus gewechselt, sackte aber immer mehr ab. Als der Sportwart um 19:30 nach Hause fuhr, sackte Herr B. immer noch ab. Und wenn er nicht gestorben ist…
Aber nun zum Fazit der Reise: Kultureffekt enorm, Fußballmäßig beschissen. Wenn nicht bald etwas geändert wird, kommt der 4. Abstieg immer näher. Und das wir wohl kaum ein VfL – Anhänger verzeihen können.
Noch ist es Zeit. nutzt sie gefälligst.
Bis bald
Euer Sportwart
(Eventuelle Schreib- und Sprachfehler sind wegen der Reisestrapazen bitte zu entschuldigen)