Straßenbahnromantik
Gemäß einer uralten Tradition, benutzte man für das Auswärtsspiel in Gelsenkirchen, die gute alte Straßenbahn. 4 hartgesottene Bochumer Jungen, die schon viel gesehen und erlebt haben, bildeten eine Fahrgemeinschaft ins Ückendorfer Land. Die Fahrt führte durch altbekannte Gegenden und regte zu diversen Plaudereien an. So wurde unter anderem der 9. Mai 1981 ausführlich gewürdigt. Für Nichtkenner der Fußball – Historie: 6:0 Auswärtssieg für den VfL in Gelsenkirchen.
Diesmal standen die Vorzeichen allerdings nicht so gut. Der Tabellenletzte reiste zum Zwoten. Aber „nichts desto trotz“, bange machen gilt nicht. Kurz vor GE-HBF wurde die STRABA zu einem Nothalt, zwecks Körperflüssigkeiten – Erleichterung, gezwungen. Danach konnte die Fahrt weitergehen. Denkste! Durch diverse Staus wurde die Fahrt immer wieder unterbrochen. Man kam nur schrittweise weiter. Mit Müh und Not erreichte die Bahn GE – HBF. Dort wurde sie von Unmassen GE-Fans geentert. Diese feierten sofort die wenigen BO – Leute, so dass die Reise mit diversen, gegenseitigen Schmähungen, Richtung Stadion weiterging. Kurz vor Erreichen des Zielortes meldete sich bei einigen Bochumer Jungen die alte Blasenkrankheit wieder. Doch das Ziel konnte (ohne Pipi inne Buxe) soeben noch erreicht werden. Nach einer viertelstündigen Blasenentleerung wanderten die wackeren Bochumer Jungen ins Stadion. Dort trennte man sich in 2 Blöcke. Die Armen gingen in den Stehplatzbereich, die Reichen in den Sitzplatzblock. Der Autor dieser Zeilen gehörte zur 2. Partei. Kaum hatte man Platz gemacht, begann das Spiel.
Kurzfassung: 1:0; 1:1; 2:1; Scheiße!
Ein wenig niedergeschlagen gingen die BO´s zurück zur Haltestelle der Straßenbahn. Welch ein Glück: Dort stand ein Wagen Richtung Bochum, Hurra!!! Hurtig ging´ s hinein und ab die Fahrt. Diesmal waren die Bochumer in der Überzahl. Mit lustigem Liedgut ging die Fahrt etwa 5 Minuten lang, dann war die Bahn kaputt. Die Polizei sperrte alles ab und der Umsteigeprozess begann. Ehe der abgeschlossen war, ging die 2. Bahn in die Binsen. Alle wieder raus, neue Bahn in Beschlag genommen. Durch diese kleinen Schwierigkeiten, verzögerte sich die Heimreise um ein etliches, Doch wurden diese Hemmnisse durch kleine Anekdoten übertüncht.
So wurde unter anderem, einigen Rauchern, der Sinn des Rauchverbotes in der STRABA, drastisch erklärt. Ob Sie es verstanden haben, ist fraglich. Aua!! Erwähnenswert ist auch die Geschichte mit dem jungen Wilden und der Wodkaflasche. Ein rüpelhafter Bursche versuchte den Aufstand. Gegenmaßnahme: Abnahme der Flasche, ausgießen der Selben, Gardinenpredigt erteilen. Gegengegenmaßnahmen: Hektisches Handytelefonat des Knaben, Androhung fürchterlichster Vergeltungen, Aussteigen unter schrecklichsten Drohungen. Nach diesem schönen Intermezzo verging die Restfahrt rasch.
Am Bo – HBF trennten sich die Reisegefährten. Ein Teil fuhr Heim, ein Teil ging etwas trinken. Der 2. Teil verlebte noch einige schöne Stunden in diversen Schenken. Irgendwann gingen dann die Lichter aus.
Fazit: Straßenbahnfahren ist schön!!!
Der Sportwart