So, nachdem der Sportwart mal aus Protest einen Spieltag geschwiegen hatte, will er nun wieder in die Tasten hauen und von seinen Erlebnissen ob der Fahrt gen Gesellenkirchen berichten.

Nach der samstäglichen Putzorgie und einer ereignislosen Vorstadtbusfahrt erreichte der Sportwart um knapp vor kurz oder lang elf Uhr das Gasthaus zum fröhlichen Hellenen in Bochum Ährenfeld.
Dort traf er als erster, der vielen, vielen Bochumer Jungen ein, welche heute alle mit nach Gesellenkirchen reisen wollten. Er bestellte sich zwei Wässerchen, ein großes und ein kleines, trank zuerst das Kleine und wollte gerade zum Großen greifen, da füllte der freundliche Herbergsvater dem Sportwart das Pinchen wieder auf und murmelte etwas von: der letzte ist umsonst. Leider war das hellenische Wirtsauge noch nicht ganz auf der Höhe, da er das Quantum in der Bismarckflasche falsch eingeschätzt hatte. So kam es, das dem Sportwart der vorletzte und der letzte Bismarck gratis ausgeschenkt wurde. Der Sportwart hielt dies für ein gutes Omen und machte sich, nun mit drei Bismarck gestärkt, keine Sorgen mehr über den Rest des Tages.

Nach dieser kleinen Trinkeinlage stürmten immer mehr Bochumer Jungen das Lokal. Zu erst erschien Flohmarkt-Dirk, dann folgten Herr L. aus BO-La. und TORsten. Nun kamen dem Sportwart sein Schwager und dem Sportwart sein Schwager, sein besten Freund, der Lindenpitter ins Wirtshaus. Dann wankte Spatzel, dicht verfolgt vom roten Dirk, in das Restaurant. Irgendwann verlor der Sportwart die Sicht über das Eintreffen der verschiedenen Leute und nennt nun wahllos die Leutchen, welche noch ins Ährenfeld gelangten: Mr. V., Fräulein GrüßSchön, Kreftiger, Salle, die Wittener Großfamilie, die MH-Fraktion, Roger und, und, und ……….Der Sportwart hat garantiert einige vergessen, aber er bittet um Verzeihung, denn er ist ja auch nicht mehr der Jüngste.

Die Zeit bis zur Abfahrt gen Gesellenkirchen verbrachten die diversen Herrschaften mit Verzehren von ebenfalls diversen flüssigen Köstlichkeiten. Zwischen dem Genuss musste der Sportwart auch mal ans Telefon, wo ihm der Servicemann seine Verspätung ankündigte. Der Sportwart wies noch mal auf den Treffpunkt hinterm dem HBF hin und hörte von da an nichts mehr von der Bochumer Spitzenservicekraft. Muss sich wohl verlaufen haben oder so was in der Art, der Gute, der.

Da sich die Anreise mit einem Sonderbus leider zerschlagen hatte, mußte die Reise mit der Straßenbahn erfolgen. Nachdem man sich ornungsgemäß vom Schankpersonal verabschiedet hatte, fuhr der ganze Tross mittels Straba gen HBF. Dort eilte man, nicht ohne die öffentlichen Toiletten am Markt vorher aufgesucht zu haben, zur Haltestelle der Linie dreihundertundzwei. Dort wartete bereits ein Kompanie Treuen und NoNames auf die Reisemöglichkeit ins Nachbardorf. Durch eine nicht ganz durchsichtige Aktion, die der Eisbär Lars verursacht hatte, stieg ein Teil in die nächste Bahn, während der Rest auf die Kommende wartete. Am Stadtwerke-Haus vereinigte sich der Trupp aber wieder und fuhr gemeinsam gen Gesellenkirchen.

Die Fahrt verlief ruhig und langsam, so das bei einigen Herrschaften irgendwann mal sich das Überdruckventil bemerkbar machte. In ihrer Not behalfen sich diese Herren mit Milchtüten, Plastiktaschen und Bierflaschen. Der Sportwart hielt aber tapfer aus und ließ den Dingen erst freien Lauf, als die Haltestelle Arena Gesellenkirchen erreicht wurde. Mit ihm bewässerte dann eine Hundertschaft Bochumer die Gegend. Das machte aber nicht viel aus, da es auch von oben reichlich Wasser gab.

Nach der Erleichterung bemühte sich der Bochumer Anhang die Gästeecke zu finden. Da es in der Gegend leider keinerlei Hinweisschilder gab, gestaltete sich das Ganze etwas schwierig. Inzwischen goss es weiter wie aus Giesskannen. Nach einigen Minuten ereichte der Sportwart und seine treuen Kameraden, inzwischen alle pudelnass, den Eingang für Gäste. Dort versuchten dann freundliche Ordner die total nassen Eintrittslappen in die Scanner zu schieben, damit sich die Drehkreuze für die Eingangswilligen öffnen würden. Dies gelang dann auch mehr oder weniger schnell.

Nach den Drehkreuzen kam dann die Durchsuchung, die der Sportwart schnell hinter sich brachte. Dann noch ein schneller Gang auf die hellen Toilettenanlagen und nun marschierte der Sportwart, durchnässt bis aufs Bismarck, ins das Hallodrom von Gesellenkirchen. Dort suchte er sich mit Fräulein GrüßSchön, dem Sportwart sein Schwager und dem Sportwart sein Schwager, sein besten Freund, der Lindenpitter, ein lauschiges Plätzchen. Hier sahen sie sich erst mal um und bestaunten die Mehrzweckhalle, welche wegen dem heftigen Schäuerchen von oben, das Dach geschlossen hatte. Also, folgerte man, bekam man heuer Hallenfußball auf einem grünen Teppich kredenzt.

Nach und nach kamen noch andere Bochumer Jungen zum Sportwart sein Quartett, so das bald daraus ein Oktett und dann ein BOJUtett wurde. Dann begann der Zeremonienmeister der Arena mit seinen Albernheiten und kurze Zeit fing auch schon das Spiel an. Und wie es anfing: Die Gesellenkirchner stürmten wie toll und hatten durch den Sandmann und den schwarzen Victor mehrere Großchancen. Doch das Bällchen ging vorbei oder dem Sportwart sein Lieblingsholländer RvD hielt die Pille. Und so kam es, wie es sich der Bochumer Anhang erhofft hatte: der VfL Bochum ging in der achtundzwanzigsten Minute durch Christiansen in Führung. Leider hielt das ganze nur knapp fünf Minuten, da glich Gesellenkirchen durch Gustav aus Uruguay aus. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.

Da der Sportwart sich keine Knappenkarte, welche für den Erwerb eines Pausentees nötig gewesen wäre, geleistet hatte, sah er sich nur ein bisschen inne Gegend um und laberte ein wenig mit anderen Bochumer dumm herum. Dann begann das Spiel erneut und Gesellenkirchen stürmt wiederum auf das Bochumer Tor. Doch alles Stürmen brachte nichts ein, die Bochumer hielten ihren Kasten sauber. Dann wechselte Peter, der große Erzähler vorm Herrn, den Lieblings-Südafrikaner aller Bochumer Anhänger ein. Und der hatte dann auch seine Möglichkeiten. Als diese ihm dann nicht ganz so glückten, wurde er von vielen mit nicht ganz so freundlichen Worten bedacht. Nun kam die neunundachtzigste Minute, der Bochumer Anhang freute sich auf ein Remis, da schlug Delron Buckley den Ball in den Winkel des Gesellenkirchner Tors. Da brach auf Bochumer Seite das Tollhaus aus und als kurze Zeit später das Spiel abgepfiffen wurde war alles nur noch: Jubel, Jubel, kreisch, schluchz, freu, wimmer, hurra. Bochum hatte zwei zu eins gewonnen.

Nachdem sich die Jubelarien gelegt hatte, die Mannschaft beklatscht und der letzte Toilettengang getan ward, zogen der Sportwart und seine Kameraden gen Starba-Haltestelle. Unterwegs trafen sie noch Lobo mit Kay aus der Kiste und den Dübel, welche mit Automobilen angereist waren. Alle lachten und freuten sich einen Ast ab. Mehr oder weniger schnell erreichte der Sportwart dann die Haltestelle, wo er und seine Mitreisenden auch in eine völlig überfüllte Bahn einsteigen konnten, welche sich dann auch Richtung Bochum in Bewegung setzte. Während der Fahrt unterhielt Roger die Bahnreisenden mit netten Anekdoten und schrillen Pfiffen, wovon dem Sportwart heuer noch die Ohren klingeln. Im Schneckentempo fuhr die Bahn bis zum GE-Musiktheater und machte dort dann endgültig schlapp. Also hieß es aussteigen und sich anderweitig umsehen. Während ein Teil der Bochumer Jungen in ein Gasthaus einkehrten, wanderten der Sportwart und ein anderer Teil quer durch die Gesellenkirchner-Innenstadt und stiegen am GE-HBF in eine ebenfalls überfüllte Bahn.

Die Bahn brachte sie dann immer näher ihrer Heimat. Während der Fahrt konnte der Sportwart ein wenig in Gedanken schwelgen und kam zu den Entschluss, das man früher nicht so leicht durch die City von GE wandern konnte, das die Stimmung in der Mehrzweckhalle nicht so dolle rüber kam und das Beste in der Arena der Videowürfel war, welcher alle fünf Minuten bekannt gab, wann man wieder Eis kaufen konnte. So verging die Zeit und nach über zwei Stunden Fahrtzeit erreichten der Sportwart und seine Mitreisenden Bochum Rathaus. Stramme Leistung, alle Achtung, da muss man doch den Hut ziehen. Von Wolfsburg bis Bochum dauert es auch zwei und eine halbe Stunde…….

Am Rathaus stiegen der Sportwart, Fräulein GrüßSchön, dem Sportwart sein Schwager und dem Sportwart sein Schwager, sein besten Freund, der Lindenpitter aus, all derweil sie im Hause Rittkötter einige Erfrischungen zu sich nehmen wollten. Doch leider war die Herberge überfüllt, so das sie bis zum Hopfengarten mit der Straßenbahn fahren mussten, um sich erfrischen zu können.

Im Hopfengarten gab es dann aber lecker Moritz-Fiege-Pils, welches wahlweise mit Bismarck oder einer Linie kredenzt wurde. Nach der ersten Löschung des Urbrandes wurden Speisen vom Allerfeinsten geordert, welche auch in bälde serviert wurden. Bei der Atzung wurde dann immer mal ein frisches Moritz oder ein klares Schnäpschen gereicht. Fräulein GrüßSchön genehmigte sich zur Feier des Tages sogar ein Gläschen Krefelder!!!!! Zwischendurch wurde Kontakt mit Frau Sportwartin und dem Sportwart sein Schwager seine liebe Frau aufgenommen, welche noch ein Pilschen erlaubten. Nachdem sich alle vier gelabt hatten, wurde ein Taxi geordert, welches dann den Sportwart, Fräulein GrüßSchön, dem Sportwart sein Schwager und dem Sportwart sein Schwager, sein besten Freund, den Lindenpitter, nach Hause brachte. Den Lindenpiter nach….. na, richtig, nach Linden und des Rest nach Sundern. Dort folgte der Sportwart noch einer Ladung vom Sportwart sein Schwager und Fräulein GrüßSchön und befand sich bald in Gesellschaft von Frau Sportwartin, dem Sportwart sein Schwager seine liebe Frau, Lieschen Müller und Luzie wieder. In dieser illusteren Runde bekam der Sportwart noch ein paar Ouzo aus der Spezialflasche ausgeschenkt, welche ihn dann endgültig in den Zustand der Glückseligkeit versetzten.

Irgendwann lag dann der Sportwart in seinen Bettchen und schlief den Schlaf der Gerechten. Am anderen Tage, noch mit einem Mohairschal im Halse, machten sich der Sportwart und viele andere Bochumer Jungen auf, um den Todestag von Uli zu gedenken. Nach ein paar stillen Minuten am Grab von Uli, plauschte man noch ein wenig miteinander, verabschiedete sich dann und ging dann nachdenklich seiner Wege.

So das war es für diese Mal von den Erlebnissen des Sportwartes in fremden Regionen.

Bis demnächst in diesem Restaurant oder einer anderen Pommesbude.

Der Sportwart

Und niemals vergessen: Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge.

P.S.: Fahrtrichtung GE-Buer ist für die Rückfahrt nicht geeignet. Nicht wahr, meinen Herren aus MH.