Mein VfL… danke für diesen schönen Tag!
Über kurz oder lang, also über Dortmund fuhren ca. 100 Unentwegte mit der Deutschen Eisenbahn zum Auswärtsspiel des VfL Bochum gen Hansestadt Hamburg. Die Reisenden wurden von einem Kamerateam, welches für den VOX-Kanal arbeitet, begleitet. Es wurden einige Aufnahmen und Gespräche durchgeführt, welche den Charakter einer Comedyshow innehatten.
Ein Bochumer Junge, dessen Name ich verschweigen möchte, brachte es bei einem Gespräch zu kulturellen Höchstleistungen. Seine sprachliche Akrobatik ließ die anwesenden Mitreisenden erblassen. Goethe + Schiller wären um die eigene Achse rotiert, ob dieser Sprachgewalt. Mag es Naturtalent sein oder auch Alkoholgenuss, dieses Interview: Erste Sahne! Durch diese kurzweiligen Intermezzi verging die Bahnreise rasch und ebenso die mitgenommen kulinarischen Köstlichkeiten.
Kaum in Hamburg angekommen, begann der Kulturteil des Tages. Ein Ausflug nach St. Pauli stand auf dem Programm. Nach diversen Schwierigkeiten erreichte man den Ort des Begehrens. Ein freundlicher Ortskundiger wies dem Ortsunkundigen eine Schenke zu. Diese Herberge erwies sich als Hort recht skurriler Gestalten. Also fiel man dort nicht besonders auf. Die freundliche Wirtsfrau erwies sich als offenherzig und wohlgesonnen Fremden gegenüber. Mit einem herzlichen: „Wat willse du Schnarchhahn“, begann unser harmonisches Miteinander. Etliche Zärtlichkeiten später, verließ man dieses gastliche Haus und wanderte zum berühmten Hans Albers Platz.
Dort entdeckte man eine Schenke mit dem Namen des berühmten deutschen Volksschauspielers. Hurtig ging es hinein und ebenso hurtig wurde bestellt. Man wurde wiederum durch eine charmante Wirtsfrau bedient. Während des Aufenthaltes in diesem Gasthaus machten sich beim oben genannten Bochumer Jungen erste Verfallserscheinungen bemerkbar. Seine sprachlichen Fähigkeiten ließen stark nach, dafür nahmen seine Schwankungen stark zu. Während sich der Schreiber dieser Zeilen mit den Damen des Hauses köstlich amüsierte, verließen seinem Reisegefährten die motorischen Kräfte.
Mit etwas Mühe und Hilfe eines hanseatischen Obdachlosen brachte man den schwer angeschlagenen Kameraden zur nächsten U-Bahn-Station. Die hilfreichen Samariter konnten aber einen Sturz in eine Hecke nicht verhindern. Das unglückliche Opfer sah danach nicht mehr sehr reinlich aus. Mit dem stark angeschmutzten Gefährten fuhr man dann Richtung Volksparkstadion. Sein Outdoor-Outfit sorgte unterwegs für viel Heiterkeit. Am Stadion angekommen, begehrte man dort um Einlass.
Der Sportwart durfte passieren, der stark schwankende Bochumer Junge nicht. Murrend und maulend zog er von dannen, um dann doch irgendwie in die Arena zu gelangen. Man traf ihn vor dem Bochumer Block wieder. Dort bezog er augenblicklich eine Schlafposition ein und verfiel in eine komatöse Starre. Der Sportwart konnte nun ungestört das Spiel seiner Herzensmannschafft begutachten. Würg, Kotz, Brech!!!!! Danke lieber VfL für das anmutig gruselige Zusammengestolpere. So ist der Weg zur 2. Liga nicht mehr fern. Nach 38. Minuten hatte man die Schnauze voll und man verließ das Stadion.
Zusammen mit ein paar Kameraden von Bochum Ost suchte man eine Kneipe auf. Nach einigen guttuenden Getränken konnte man schon wieder lachen und freute sich auf die 2. Liga. In der Zwischenzeit hatte sich der leicht angeschlagene Fußballfreund wieder erholt und zechte wieder eifrig mit.
Etliche Pinnchen später hieß es Abschied nehmen und zum Hauptbahnhof zu reisen. Dort suchte man erst 20 Minuten das Schließfach und dann eine Gaststätte. Und wie es der Zufall will, man fand beides. In der lauschigen Herberge trösteten die anwesenden HSV-Fans mit mehr oder minder humorigen Einlagen die Bochumer Kämpen. Sogar anwesende Hools lächelten milde über die Verlierer des Tages. Ja, Sieger können großzügig sein. Mit vielen Tröstungen versorgt konnte man die Heimreise antreten.
Die Rückreise verging durch ein kleines Schläfen zügig. In Bochum angekommen , begab man sich zu einem Absacker ins Haus Ehrenfeld. Dort traf man diverse schlafende Bochumer Jungen, die anscheinend das Spiel auf Premiere gesehen hatten. Auch sie haben schwer gelitten…. Nach einigen Fürsten machte sich dann der Autor diese Berichtes auf den Weg ins Heimatreich. Dort schlief er bis um 6 Uhr auf der Wohnzimmercouch und ging dann ins Bett. Danke lieber VfL, für diesen schönen Spieltag waren seine letzten Gedanken bevor er in einen traumlosen Schlaf verfiel.
Der Sportwart