Es war einmal……

…..eine kleine Stadt mitten im Herzen des Ruhrgebietes. Neben vielen hübschen und schönen Dingen, die sich in diesem Örtchen tummelten, befand sich auch ein Fußball-Sportverein, welcher in der ersten Märchenliga, wenn er nicht gerade in der Zweiten weilte, stets und ständig um Überleben kämpfte.

Diesem Verein widmete ein Bewohner der kleinen Stadt im Ruhrgebiet seine ganze Aufmerksamkeit. Nun, er ward nicht ganz allein, aber viele waren sie halt auch nicht. Denn das kleine Städtchen hatte Pech und lag zwischen zwei großen unheimlichen gruseligen Fußballmetropolen. Und das gemeine Volk zog lieber in die verruchten Zonen, als denn sie ihrer Heimatstadt die Treue hielten. Pfui auch!

Itzo, seien wir so forsch und geben den Orten und Personen ab für dahin Namen. Nennen wir das kleine Städtchen,……mmmmhhh, ja Bochum und den Sportverein VfL Bochum 1848. Joh, und den Bewohner nennen wir halt einfach mal Sportwart.

Der Sportwart wohnte mit Frau Sportwart hinter einem großen Wald in einem kleinem Häuschen und verrichtete dort im Walde so Dinge, die man halt im Wald so verrichtet. Mal dies, mal das und mal jenes.

Dieser Sportwart beschloss nun seinem Verein in der Fremde Unterstützung zu gewähren. Denn der VfL musste in der Hauptstadt der niederen Sachsen (Hannover) ein Spiel gegen die ortsansässige Mannschaft bestreiten. Bislang hielt sich der VfL in Erzielen von Erfolgserlebnissen in der laufenden Saison stark zurück, so dass wenige die Lust verspürten den VfL zu begleiten. Doch der Sportwart verspürte Reiselust und der gab er gerne nach.

Nachdem der Sportwart sein Tagwerk mühsam hinter sich gebracht hatte, dürstete ihn es sehr. So begab er sich in einem Zaubergarten, der von grünen Hopfen umgeben ward. Hier löschte er seinen großen Durst mit einigen herrlichen goldigen kühlen Getränken, welche aus einem Bochumer Privatbrauhaus stammten. Hernach ward er erfrischt und voller Tatendrang.

Erst drang es ihn zwecks Erleichterung zum Abort und dann zum Hauptbahnhof Bochum. Dann ab hier sollte die Reise ins Land der niederen Sachsen beginnen. Ein letzter Trunk, ein letzter Gruß und schon eilte der Sportwart mit dem ehernen Lindwurm 318 zum Bahnhof.

Hier traf er Reiseleiter Marwan und Studiosius Dahlhausensis im ernsten Gespräch vertieft. Hurtig mischte sich der Sportwart in die Debatte und erfuhr erstens, das mit der eisernen Bahn bereits 60 Kämpfen unterwegens seien, zweitens hier am Bahnhof fünfzig weitere auf die Abfahrt mit einem Omnibus warteten und drittens das noch ein weiterer Bus mit Special Members Richtung Norden starten würde. Diesen wolle Herr Marwan persönlich betreuen und betraute deshalb den Studiosius Dahlhausensis mit der Betreuung des Busses Nr. 1.

Dann dampfte Marwan ab und der Rest wartete auf den Bus. Und wartete und…und…und…dann kam der Bus, welcher in blau und weiß lackiert ward. Dies hatte auch seinen Grund: es war schließlich der Mannschaftsbus von der Spiel und Sportgemeinschaft Velbert, äh oder heißt das Sport und Spiel, öh, ja, nä auf jeden Fall ist Velbert richtig. So, und dieser Bus sollte nun das Reisegefährt sein.

Ein gutes Omen meinte der Sportwart, stieg in den Bus ein und setzte sich gleich hinter dem Buskutscher. Zügig besetzte auch der Rest den Bus und die Fahrt konnte beginnen. Kutscher Eberhard, so hieß die treue Fahrerseele, murmelte ein paar Grußworte und fuhr dann los.

Der Sportwart nahm sich nun die Muße und beäugte die Busmannschaft. Er entdeckte zwei Magics, einige Azzuros, die ewigen Wanderer zwischen allen Fußballplätzen dieser Welt Uwe und Max, einige Herner und, und, und….. den Studiosius Dahlhausensis, der neben ihm Platz genommen hatte.

Nach dem Beäugen richtete der Sportwart seinen Blick in Fahrtrichtung und wollte just ein Fläschchen Pils organisieren, als er erfuhr, das die Bordtoilette schon gut gefüllet sei, man könnt auch sagen, das sie nicht geleeret ward. Folglich verzichtete der Sportwart auf ein kühles Getränk und verfiel in Enthaltsamkeit.

Die nun mehr für den Sportwart trockene Reise (für viele andere aber recht feuchte Fahrt) verbrachte er in tiefer Meditation, welche nur durch hochgeistige Gespräche mit dem Studiosius Dahlhausensis, Betrachtungen von diversen Staus und Ablasspausen für den feuchten Reisegruppenteil unterbrochen wurde.

Doch bekanntlich endet jede Fahrt und so auch diese. Und zwar mit Erreichen der Hauptstadt der niederen Sachsen. Nachdem man noch ein bisschen herumirrte, fand man schließlich ein Plätzchen für den Bus und wurde mit lieben Wünschen von Kutscher Eberhard Richtung Arena entlassen.

Vor der selbigen begehrte der Sportwart Einlass, musste aber vorher eine hochnotpeinliche Durchsuchung über sich ergehen lassen. Sogar seine Papierschnupftücher wurden scharf ins Auge gefasst. Danach durfte der Sportwart dann aber die Kampfstätte betreten.

Pünktlich zum Anpfiff des Schiedsmannes erreichte der Sportwart die Stätte seiner Helden. Er sah sich um und entdeckte das Bochumer Fandreigestirn: Fanbetreuer Moppel, Fanvertreter Axel und Fanprojektsozialtherapeut Ralf. Sogleich gesellte sich der Sportwart zu den Herren der Bochumer Fanszene.

Und konnte kurze Zeit später schon laut losjubeln. Dr. Dresek hatte zugeschlagen. Es stand nach nur vier Minuten schon eins zu null für den VfL Bochum. Ungewohnte Heiterkeit machte sich breit und die Gesichtsmuskeln bei der Bochumer Anhängerschaft lockerten sich.

Jene hätte sich noch mehr gelockert, aber unser Gyrosmann Gekas traf leider zu ungenau. So blieb es bis zu Halbzeit bei dem einen Tor. Immerhin der Anfang ward getan.

Ach ja, in Halbzeit eins kam es zu hektischer Aktivität bei der Gendarmerie und der Ordnerschaft. Grund, so munkelt man, sei das Eintreffen des Busses mit der Special Member Crew, sowie das darauf folgende Treiben der Herrschaften, gewesen sein. Aber, nichts Genaues weiß man nicht.

Doch nun zur Halbzeit zwo. Der Niedere Sachse drängte nun ein bisschen mehr, aber so richtig gefährlich wurd es nicht. Gelegentliche Vorstöße der Bochumer hätten itzt zum zweiten Tore geführt, aber, aber…..aber doch endlich gelang es dem Gyrosmann Gekas das Tor zum zwei zu null zu erzielen.

Tosender Jubel im Bochumer Block, wo der Sportwart übrigens eine alte Bekanntschaft aus dem Örtchen Rothenfelde wieder traf, lähmende Stille bei dem Gegner. Nun ließ der VfL nichts mehr anbrennen und brachte die Führung dann sicher über die Zeit.

Dann kam der Schlusspfiff und der erste Auswärtssieg der Saison ward eingefahren. Glücklich schüttelte der Sportwart ein paar Hände, verteilte Küsschen und Gratisratschläge. Bejubelte dann die Mannschaft, welche sich zum kleinen Bochumer Fanblock begeben hatte und marschierte dann ab zum Reisegefährt.

Dort wurde dann der Kutscher geweckt, rumgeheckt und eingecheckt. Nachdem alle an Bord waren, gab Kutscher Eberhard seinem Gefährt die Sporen und die Rückreise begann. Zügig, hahaha, ging es durch Hannovers Straßen und alsbald wurde die Autobahn erreicht. Und ab ging es Richtung Heimat.

Bevor der Sportwart wieder zur Meditation überging, genehmigte er sich, ob des großen Durstes ein Fläschchen, ja, öh, mh, ja nö Krombacher Pils.

Nun wo waren wir stehen geblieben, ach ja Meditation.

Des Sportwartens Meditation wurde auf der Rückfahrt dreimal unterbrochen, zwecks Erlösung der Reisegruppe von zuviel Flüssigkeit im Körper. Vor dem Letzten Halt drohte eine Person mit Berieselung des Busses, falls nicht gehalten werde. Freilich hielt da Kutscher Eberhard sein treues Gefährt bei der nächsten Möglichkeit an, damit der junge Mann sich Erleichterung beschaffen konnte.

Erwähnenswert sei noch, das man unterwegens eine Begegnung mit dem Reisegefährt der Bochumer Mannschaft gehabt hatte. Kutscher Eberhard tat sein Bestes, um dies zu ermöglichen.

Schlussendlich erreichte der Bus dann um halber drei morgens den Bochumer Bahnhof. Man verabschiedete sich und der Sportwart fuhr dann mit einem Taxometer wieder zurück in den heimischen Wald. Dort betrat er um viertel vor drei sein kleines Heim, nahm noch ein frühes Frühstück ein und ging um viertel nach drei in das von Frau Sportwart gehütete Bettchen. Wo er augenblicklich ins Land der Seligen abdriftete.

So hier endet die glückliche Mär.

Und wenn der Sportwart nicht demnächst wieder eine Auswärtsniederlage erleben muss, gibt’s auch wieder ein Geschichtchen.

Also ihr Lieben, gehabet euch wohl und lebet lang.

Der Sportwart

Und bitte nicht vergessen, ob Märchen oder Wahrheit:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge!