Es war einmal wieder so weit, die Fußball –Bundesliga begann mit ihren Wettkämpfen. Da konnte ein Teil der Bochumer Jungen nicht anders, sie mussten hinaus, hinaus in die weite, weite Welt und zwar janz weit inne Welt, nach Bärlin.

Eigens für dies Reise gönnten sich der Sportwart, dem Sportwart sein Schwager, dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund der Lindenpitter, sowie Fräulein GrüßSchön und Fräulein Sunny ein neues Outfit: ein oranje tricot mit dem Wappen vom VfL Bochum. Tätätätätä…… na, wer hat denn da wohl seine Fingers im Spiel gehabt?

Mit diesem neuem Look, etwas Fiege Magenbalsam, welcher schon in der Bahnhofshalle sein wohlfeine Wirkung bei einigen Herren entfalten konnte, und diversen Lebensmitteln machte sich die groep oranje auf, Bärlin zu erobern! Begleitet wurden sie von Spatzel, herrlich blass an diesem Reisetage, dem Servicemann, sowie Ihro prinzliche Hoheit Karl August von und zu Ährenfeld.

Dank B.O.Z. konnten an diesem Tage zwei Gruppen mit je ca. 60 Personen die Hinreise gen Bärlin, mittels ICEs durchführen. Die erste Gruppe, darunter die Bochumer Jungen, durften um 7 Uhr 35 fahren, die Zweite um 9 Uhr 35.

Nachdem man sich im Zuge eingerichtet hatte, tat man das, was man als gemeiner Bochumer Junge immer so tat, man ließ sich ein, zwei, drei Fiege schmecken und laberte über dies und das. Der Zug wurde indes immer gefüllter, sowohl als auch, und eine junge Dame fragte den Sportwart, ob denn der Platz neben ihm frei wäre? Charmant bejahte er dieses und ließ die Dame fein Platz nehmen. Ein Gespräch kam aber nicht so zu Stande, da der Sportwart entweder etwas trank oder den Trank wieder weg bringen musste. Nach einer Weile stieg die Dame aus und das Plätzchen war wieder frei.

Aber nicht all zu lange. Eine schwarzhaarige Schönheit begehrte nun diesen Platz, doch der Sportwart, getrieben von einer seltsamen Laune, verneinte dies und die Schönheit wanderte davon. Sekunden später äußerte eine blonde Maid den Wunsch nach diesem Sitzplatz und der Sportwart gestattete der Dame Platz zu nehmen. Dies brachte ihm erstens böse Blicke seitens der schwarzhaarigen Dame ein, sowie zweitens etliche Fragen seiner Reisekameraden. Der Sportwart aber ließ sich auf nichts ein, beantwortete keine Fragen und widmete sich weiter seinem Fiege.

Nach knapp drei und einer halben Stunde erreichten die Bochumer dann Bärlin, Abteilung Bahnhof Zoologischer Garten. Hurtig wurde das Gepäck in ein Schließfach (399) verbracht und dann konnte das cultuur program beginnen.

Zuerst wurde den Bärlin Neulingen, Fräulein GrüßSchön, Fräulein Sunny und Ihro prinzliche Hoheit, das erste Haus am Platze vorgestellt: Hanne am Zoo, vormals Holst am selbigen. Auf dem Weg dorthin konnten viele Berliner Fans nichts mit der groep oranje anfangen und einige schienen recht ratlos zu sein. Manche befürchteten sogar eine niederländische Inversion. Bei Hanne angekommen, wurde das Etablissement begutachtet, eine Erfrischung zu sich genommen, sowie die Örtlichkeiten aufgesucht. Dann ging es weiter auf der route cultuur.

Mit der S-Bahn ab zum Bahnhof Friedrichstr. Und von dort aus per pedes über die Moltkebrücke gen Reichstag. Vor dem Reichstag wurde an der schweizerischen Botschaft die Otto von Bismarck-Straße entdeckt, was zu einem großen Hallo führte. Hallo wollte man auch Gerhard und Doris sagen, aber im Kanzleramt machte keiner auf. Nun gut, wenn sie nicht wollen. Es ging dann weiter zur ehemaligen Mauer, den Standort kann man an einer besonderen Straßenbepflasterung erkennen, von hier aus weiter zum Brandenburger Tor. Dieses wurde kurz begrapscht und hurtig ging die groep oranje Richtung Alexanderplatz.

An einem Nobelkaufhaus wurde dann ein drei Meter großer Steiff-Bär entdeckt. Sofort wurde eine filmische Dokumentation über dem Sportwart sein Schwager und dem Riesenplüschbär angefertigt. Nun fingen langsam einige Mitglieder der groep oranje zu mosern, das ihnen die Füße weh täten, der Durst so groß wäre und, und und…..folglich suchte man nun ein Ort der Erholung.

Das Hotel Atlon schien aber nicht angemessen genug, die russische Botschaft öffnete seine Pforten nicht, die britische war zu streng bewacht, die Humboldt-Universität schien zu mächtig, das Bärliner Schloß zu prächtig, aber ein Biergarten vis a vis ward genehm und folglich wurde dort eingekehrt.

Anwesende Bochumer begrüßten die groep oranje, man quakte ein wenig miteinander und die flotte Bedienung brachte schnelle die gewünschten Getränke. Langsam kam man wieder in Form und der Rundgang konnte fortgeführt werden. Bis die jungen Fräuleins ein MC-Kaufgeschäft entdeckten. Sofort brach der große Hunger aus, und man marschierte in das Boulettenparadies. Dort labte sich ein jeder, nach persönlichem gusto, an den dargebotenen Speisen.

Nach diesem frugalen Mahle ging es ab zum Bahnhof Alexanderplatz und von dort aus mit der S-Bahn direktemang zum Olympiastadion. In der Bahn war es recht warm und es wurde mit jeder Station, ob der vielen Menschen, immer wärmer. Doch nach einer knappen halben Stunde erreichte man den Haltepunkt Stadion. Von dort aus noch fünf Minuten Fußweg und da war es, das neue alte Olympiastadion.

Nach einer kleinen Durchsuchung am Eingang begab sich die groep oranje ins Stadioninnere. Dort wurden dann die Sitzplätze eingenommen und sich umgeschaut. Hier und da wurden bekannte Leute, wie der Bochumer Sozialtherapeut, MH-Burkard, Moppel, Mäuse-Timo, Kasi der König von Ostien nebst Gattin, Stange, einige BFCler, gesehen, begrüßt und bequatscht.

Nachdem der Sportwart den Premiere-Berichterstatter, welchen er in seiner Nähe entdeckte, mehrmals ob seines Aussehens kritisiert hatte, konnte das Spiel zwischen der alten Dame Hertha und dem jungen und erfrischenden VfL Bochum beginnen.

Ja, von wegen alte Dame. Die erste Halbzeit ließ sie den VfL ziemlich alt aussehen und führte verdient mit 2 zu 0 Toren. Das Desaster schien seinen elementaren Lauf zu nehmen, konnte aber gestoppt werden, als ein Bärliner eine klare Chance nicht verwertete, sondern den Ball nur an den Pfosten setzte. Nun begann der Lauf des VfLs. Nach einer Flanke von rechts köpfte Kalla zum Anschlusstreffer ein. Hoffnung kam auf und siehe da , ein Tumult im Berliner Strafraum, ein Durcheinander, ein Pfiff vom pfälzerischem Zahnarzt, Elfmeter für den VfL. Madsen nimmt sich den Ball und drischt ihn zum 2 zu 2 in die Maschen des Hertha Tores. Jubel und Heiterkeit auf Bochumer Seite, Verdruss und Ärger auf Bärliner Seite.

Bochum drängte nun verstärkt, aber es blieb schließlich beim gerechten zwei zu zwei. Nachdem die Mannschaft und der Nerrurer-Peter bejubelt und besungen worden waren, zog die groep oranje zum S-Bahnhof, stieg dort in eine Bahn und….. ja erst mal nix, das Ding blieb stehen. Und zwar solange, bis die Letzte Ritze gefüllt war. Man verbrachte die Zeit mit Anekdoten und Schwitzen, sowie der Hoffnung auf eine kühle Erfrischung bei Hanne am Zoo.

Als es dann aber los ging, dauerte es nicht lange bis das Fahrtziel Zoo erreicht wurde. Nun hieß es raus aus der Sauna und ab zur Erfrischung. Der Weg dorthin war mit geifernden Bärliner gepflastert, die, je nach Wissens- und Geisteszustand, die groep oranje als Scheiß Bochumer oder Scheiß Holländer beschimpfte. Cool wie die Eisbären aus der Coke-Werbung ignorierte die Truppe den Schwachsinn und wanderte unverdrossen zum Wirtshaus. Hier nahm man im Saale Platz und genoss bei einem kühlen Getränke, welches nicht jeder sofort bekam, gell Spatzel, die restlichen Bundesligaspiele auf einer Großleinwand.

Das lief alles ganz gut, Spatzel wurde inzwischen auch mitversorgt, bis das Spiel Hertha gegen Bochum anstand. Anwesende ältere bärliner Herrschaften erregten sich ob des Elfmeters für Bochum so sehr, das zu spontanen Zorneserregungen ihrerseits in Form von üblen Beschimpfungen kam. Man schimpfte tüchtig zurück und hatte seine helle Freude daran. Das ganze Trara hörte mit dem Ende der Berichterstattung und dem Anfang der Mahlzeit, welche die Bärliner serviert bekamen, auf. Na denn guten Happen, allerseits.

Nach ca. sechs bis neun Töpfchen Bier oder Radler pro Mann und Nase zog die groep oranje dann zum Bahnhof Zoo, holte das Gepäck ab und bezog am Bahnsteig Stellung. Dort musste der Sportwart noch den Seelentröster, ob einer armen geschundenen Bärliner Kreatur, geben. Den gab er gerne und reichlich.

Nach Atzung diverser haltbarer Lebensmittel fuhr auch schon der Zug ein. Infolge einiger Fehlinformationen, von wegen Standort des Wagons und so, kam beim Einsteigen zu einigen kleinen Hindernissen, welche aber in gewohnter Manier gemeistert wurden. Nachdem die Plätze eingenommen wurden, trank man das letzte vorhandene Bochumer Brauerei Erzeugnis und freute sich auf Frisches, welches man in Bochum noch zu sich nehmen wollte, denn auf den Zugbistrobesuch verzichtete man zu Gunsten der heimischen Wirtschaft. Ach, hätte man doch….

Die Rückfahrt verlief etwas zäh, wurde aber durch einige Herrschaften, welche ein kurzweiliges Liedgut zum Besten gaben, aufgehellt. Hierzu zählten Mäuse-Timo, auch der Mann mit dem Kartoffeldruck-Shirt genannt, Treuen-Kasi, der junge Herr Ochs, sowie ein paar andere stadtbekannte Leutchen. Kleiner negativer Punkt: in Hannover mussten auf Drängen des Grenzschutzes und der Bahn einige Bochumer den Zug verlassen. Der Grund hierfür ist dem Sportwart unbekannt.

So gegen halber zwölfe erreichte der Zug Bochum und die Menge entstieg dem Selbigen. Ein Teil der groep oranje, beschloss noch ein Pilschen im 3 x 6 zu trinken und begab sich zu diesem Zwecke ins Bermudadreieck. Unterwegens immer wieder, ach gucke mal Holländer, SX4 oder ähnliches Gelaber. Hahaha, amüsant, amüsant.

Im 3 x 6 war kein Platz mehr nicht, folglich zog es die Truppe mittels Taxis zum Hopfengarten. Dortens ward aber schon zu, also ging es ab nach Haus gen Sundern. Auf dem Wege dorthin, wurde dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund der Lindenpitter vor dessen Heimstatt abgesetzt. Die restlichen oranje düsten dann rein nach Sundern. Hier verabschiedete sich der Sportwart von Fräulein GrüßSchön und Fräulein Sunny, sowie vom Sportwart sein Schwager.

Um kurz nach zwölfe kam der Sportwart wieder in seinem Heim an, hier sah er noch etwas fern und ging dann um Eins ins Bettchen, welches von Frau Sportwartin wohl gehütet wurde. Mit dem Gedanken, das oranje eine schöne Lebensart ist, schlief der Sportwart langsam ein.

Zo, het is genoeg.

Bis demnächst vom Besuch anne Kaffeetafel bei koningin Beatrix.

Der Sporwart

Und nicht vergessen, ob oranje oder doch:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge!
Eens een Bochumer jongen, altijd een Bochumer jongen!