Samstag, den 07.06.2003, war es mal wieder soweit: Die Freiluftsaison für die Ballakrobaten der Bochumer Jungen wurde auf dem zweitägigen Jubiläumsturnier des Fan-Clubs „Die Treuen“ eröffnet. Der Sportwart hatte alle Aktiven und Passiven der Bochumer Jungen aufgefordert, zum Turnier auf der Sportanlage von BW Grümerbaum zu erscheinen, und siehe da, alle, alle und noch mehr folgten dem Appell des Sportwartes. Da es so viele liebe Menschen waren, verzichtet der Sportwart auf eine Aufstellung der Namen, erwähnt aber im Bericht mal den Einen und Anderen.

Aus lauter Freude, ob der vielen Clubmitglieder, genehmigte sich der Sportwart erstmal ein Erfrischungsgetränk aus dem Hause Moritz Fiege, welches merkwürdiger Weise in einem Bierwagen mit War….ner-Dekoration ausgeschenkt wurde. Na egal, Hautsache im Fiege-Becher ist auch Fiege drinne. Nach dem morgendlichen Labsal für den Sportwart und einigen anderen Herrschaften, kleideten sich die Helden der Fußballkunst um und bereiteten sich auf des erste Spiel vor. Das hieß also, einige liefen sich warm, einige lungerten im Grünen herum und andere nahmen noch etwas Gerstensaft zu sich.

Inzwischen erfuhr der Sportwart, das durch diverse Absagen die armen „Treuen“ den Turnierplan mehrfach umarbeiten durften und das schlussendlich jede Mannschaft nur noch vier Spiele in der Vorrunde auszutragen hatte. Der Sportwart war darob nicht ganz so traurig, mussten er und seine Kempen halt weniger unter der Glutsonne leiden. Fröhlich gestimmt gönnte sich der Sportwart noch ein… ja richtig, Fiege und ging im Geiste nochmals die Mannschaftstaktik durch.

Derart vorbereitet konnte, nachdem der Sportwart die Mannschaftsaufstellung bekannt gegeben hatte, das Spiel beginnen. Der erste Gegner bei diesem Kleinfeldturnier hieß nun Fan-Club Hordel. Die Bochumer Jungen legten mächtig los und kamen auch zu einigen Möglichkeiten, aber wie das Schicksal nun mal so ist, plötzlich lagen sie eins zu null im Rückstand. Kaum hatten sie dieses verdaut, gab es den Nachschlag: das zwei zu null. Doch nun kam das Kämpferherz der Bochumer Jungen zum tragen und es gelang ihnen durch Kai aus der Kiste zum eins zwei zu verkürzen. Ein wilder Kampf entbrannte nun und der Ausgleich lag in der Atmosphäre, doch leider kam es, wie es manchmal so kömmt, Hordel traf zum drei und vier zu eins. Nichts desto Trotz leisteten die Jungen noch heftige Gegenwehr und hatten die Chance durch einen Neunmeter, welcher der Sportwart durch einen gezielten Schuss auf die Hand eines Hordler Spielers herausgeholt hatte, auf zwei zu vier zu verkürzen. Doch oh weh, der Mann von den Bochumer Stadtwerken traf nur den Pfosten. So blieb es halt beim vier zu eins für Hordel.

Der Sportwart hatte nun etwa zwei Stunden Zeit, seine Mannschaft wieder aufzubauen. Er tat das mit großem Eifer und viel Bier. Er führte diverse Einzelgespräche und versuchte es auch mit einer Gruppentherapie. Und schau an, nach einiger Zeit ward die Truppe wieder sittlich und moralisch gefestigt. Nur beim Kreftigen half alles nichts, er musste wegen schweren Lungenbeklemmungen den Spielbetrieb einstellen. Das veranlasste den Sportwart nun, den Bierkonsum für die Aktiven und auch für die passiven Mitglieder zu fördern. Durch den erhöhten Flüssigkeitszufluss gestärkt, sah der Sportwart dem zweiten Spiel gelassen entgegen und der Kreftige auch gleich wieder besser aus.

Der Gegner hieß nun Bayern Fan-Club Gäuboden, welche aus dem schönen Straubing angereist waren. Wiederum legten die Bochumer Jungen wie Harry los und wiederum kassierten sie die ersten Tore. Doch ein Bochumer Junge gibt nie auf und so kamen sie zu einem Zeitpunkt, an dem sich der Sportwart nicht mehr so genau erinnern kann, zu ihrem Ehrentreffer durch Marcel. Dadurch angespornt wurde nun um jeden Meter gekämpft und gerungen. Olaf, der Torwart, rang derart heftig mit einem Gegenspieler, so das der Schiedsmann einen Neunmeter gegen die Jungen pfeifen musste. Der daraus resultierende Treffer bedeutete das vier zu eins für Gäuboden und gleichzeitig das Endergebnis.

Bis zum letzten Gruppenspiel an diesem Samstag, hatte der Sportwart nun mit seinem Betreuungsstab, welcher aus dem Sportwart sein Schwager, dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund, den Lindenpitter und dem großen grauen Wolf bestand, reichlich Zeit um das Team wieder aufzubauen. Als erstes gab es wieder die viel gerühmte Biertherapie und dann wieder die heiß begehrten Einzelgespräche. Zwischendurch betreute dem Sportwart sein Schwager auch noch Düppe, welcher ein Kameracomputertechnischeshighnonplusultratechnisches Problem hatte. Dem Sportwart sein Schwager versprach hierbei in den nächsten Tagen aktive Hilfe zu leisten. So verging die Zeit im Sausewind und das letzte Spiel stand nun vor der Tür.
Der Gegner hieß nun No Name, also Herrn Meier seine Kampfgruppe. Der Sportwart orderte hierfür einen Torwartwechsel an: Stefan rein und Olaf hinaus. Das Spiel begann auch gut und wurde immer besser für die Bochumer Jungen. Als es am besten war, erzielte…. nä, nicht der Gegner, sondern Marcel das eins zu Null für die Bochumer Jungen. Großer Jubel in den Reihen der Jungenschaft und dadurch verstärkte Kampfesmoral. Es folgten nun diverse Chancen auf zwei zu null zu erhöhen, doch leider, leider versagten bei manch einem die Füße. Gell Herr P….. Und dann war es halt so weit: dreißig Sekunden vor Schluss lochte No Name zum eins zu eins ein. Großer Frust nun bei den Bochumer Jungen und der Sportwart hatte viele Mühe um wieder Ruhe in den Trupp herein zu bringen. Er schaffte es aber schließlich mit der altbekannten Methode.

Der Spieltag für die Bochumer Jungen ward nun erfüllt und es gab nun als Belohnung erstens eine Dusche für das äußere und zweitens eine für das innere Wohlbefinden. Anders herum gesagt, erst wurde die Asche vom Körper und dann aus dem Körper gespült. Die frohe Zeit am Bierstand begann nun. Was ergo heißt: Ordentlich Fiege tanken und mit vielen Menschen ein Schwätzlein halten. Hierbei wurde auch besprochen, das das Turnier, ob der drohenden Wetterlage, am Sonntag eine Stunde früher beginnen sollte. Der Sportwart informierte alle seine Lieben von dieser Änderung. Tja, so dachte er halt. Aber davon später mehr.

Stunden später überreichte der große graue Wolf dann dem Herrn Präsidenten der Treuen eine Ährengabe, welche der Sportwart höchstpersönlich aus einer alten deutschen Eiche, einer Aluminiumdose, zwei Kg Kunststoff und 50 Gramm Zwei-Komponenten-Kleber hergestellt hatte. Zorne, el Presidente der Treuen, hatte Tränen der Rührung in den geschwollenen Augen und dankte mit vielen Worten.

Dann war für den Sportwart, dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund, den Lindenpitter und Fräulein GrüßSchön die Zeit des Abschiedes gekommen. Aus körpertechnischen Gründen konnten sie leider nicht mehr an der Playersparty teilnehmen. Viele andere Bochumer Jungen, wie dem Sportwart sein Schwager, Spatzel, Herr Ellermann und, und, und, hatten schon vor geraumer Zeit das Feld geräumt. Das stimmte die Treuen etwas traurig, aber das Alter fordert halt sein Recht. Nur Olaf stimmte sie durch seine Schlafeinlagen, welches ein längeres Bleiben bedeutete, munter und froh.

Tag zwei des Turniers begann mit einer frühzeitigen Anreise des Sportwartes zum Ort des Geschehens. Um Punkt Neun betrat er den Ort des Geschehens und eilte gleich zum Bierwagen, wo er als erster Gast des Tages eine kostenlose Probe aus dem Zapfhahn erhielt. Nach dieser Probe folgten dann und zwei Getränke, welche der Sportwart sich selber spendierte. Danach zog er sich um und wartete auf seine Mitspieler. Diese kamen dann auch bald an. Nur einer fehlte und zwar der Mann der Bochumer Stadtwerke. Man vermutete vieles und wusste nichts. Folglich bereitete sich der Rest ohne ihn auf das letzte Spiel vor: Warmlaufen, Herumlungern oder Biertrinken, halt so wie jeder mochte.

Um zehn Uhr fünfundzwanzig begann dann das Spiel gegen die Grauen Mäuse, welche am nächsten Samstag ihr Turnier haben, an dem die Bochumer Jungen auch teilnehmen werden. Ja, nun zum Match. Geschwächt durch Sonne, Asche und Bier lagen die Bochumer Jungen, welche in orangen Trikotagen angetreten waren, ziemlich schnell mit null zu drei hinten. Dann folgte ein Eigentor von Jürgen und ein weiteres Mäuse-Goal. Schließlich traf TORsten doch für die Jungen, bevor die Mäuse es ein letztes Mal klingeln ließen. Dann war endgültig Schluss. Das Turnier war für die Jungen geschafft.

Die Belohnung: eine feine Duschung der Alabasterkörper. Hierbei kamen sich anscheinend Spatzel und Olaf näher, denn die Mannschaft vernahm mehrere spitze Schreie, welche wohl der taubstumme Olaf ausgestoßen hatte. Vor lauter Schreck wartete der Sportwart mit seiner Reinigung, bis beide Herren die Dusche verlassen hatten. Dann erst wagte er sich zum Duschen. Nach der körperlich rituellen Waschung versammelte sich die Mannschaft am Bierstand und feierte den Erfolg der zwei Tage: ein Unentschieden und drei knappe Niederlagen. Hierauf wird der Sportwart beim Turnier der grauen Mäuse aufbauen können.

Während man so feierte, erschien auch der Stadtwerke-Mann. Er hatte leider die Terminänderung nicht mitbekommen. Egal, flugs bekam er ein Erfrischungsgetränk in die Hand und die Party ging weiter. Mit vielen Getränkemarken versorgt konnten die Bochumer Jungen reichlich Labsale zu sich nehmen. Die Treuen-Servicebrigade, bestehend aus Moppel, Hase, Lars und einigen anderen, kamen ob der Sportwartschen Bestellungen, ab und zu ins schwitzen. Sie meisterten doch alles vorzüglich.

Während das angekündigte Unwetter immer näher kam, wurde das Endspiel noch schnell durchgeführt. Es endete mit einen Sieg der Fiege Fanatics über Hordel. Glückwunsch von dieser Stelle an beide Mannschaften. Vorher hatte es noch ein wenig Ärger, ob der Turnierregeln geben, doch der Sportwart schweigt sich hier drüber aus, all derweil er nicht davon betroffen ward.

Nachdem Endspiel folgte die Siegerehrung. Hierbei durften sich die Bochumer Jungen über den neunten Platz freuen. Ein weiterer Riesenpokal wird nun die Trophäensammlung der Jungen bereichern. Nach der Pokalübergabe bewachte der Kreftige die Restbiermarken und der Sportwart, Spatzel, Olaf und der Service-Mann eilten zur Bahn und fuhren, begleitet vom hereinbrechenden Unwetter, der Heimat entgegen. Was heißt: Servicemann und der Sportwart und Hause, Spatzel und Olaf inne Kneipe.

So, dass war ein Auszug vom Jubiläumsturnier der Treuen. Es ist natürlich noch viel mehr passiert, aber einiges weiß der Sportwart nicht mehr und andere Sachen hat er nicht mitbekommen.

Zum Schluss gilt sein Dank den Treuen für das schöne Turnier und dann all seinen Clubkameradinnen und -raden die aktiv oder passiv an diesem Turnier teilgenommen haben.

Bis nächste Woche zum Turnier bei den „Grauen Mäusen“.

Der Sportwart

Und nicht vergessen, trotz Sonne, Asche und Bier gilt immer noch:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge.