Eine Walz inne Pfalz

Um seinen geistigen Horizont in Bezug auf das Pfälzer Wald- und Wiesenleben zu erweitern, beschloss der Sportwart mit der B.O.Z.-Reiseagentur gen Kaiserlautern zu fahren. Das auch ein Treuen Bus selbiges Reiseziel ins Visier gefasst hatte, erfuhr der Sportwart leider erst, als er sich schon mit den notwendigen Reisepapieren (Zugfahrkarte, Eintrittsbillett, Visum, diverse Schutzimpfungen) eingedeckt hatte. Sonst hätte er selbstverständlich unverzüglich bei der Treuen-Crew angeheuert……aber… doch dazu später.

Am Reisetag fuhr der Sportwart mit einem Flokatiteppich im Hals und heftigen Magenbrummen, alles Nachwirkungen von einer kleinen Festlichkeit beim Sportwart sein Schwager, mit der Linie dreihundertunddreiundfünfzig Richtung Bochum HBF. Unterwegens erhielt er eine SMS mit aufmunternden Worten vom Sportwart sein besten Freund den Lindenpitter. Des Sportwartens Dank ward ihm sofort sicher. Als dann fielen dem Sportwart einige Autos mit lustigen Geblinke und Getöne auf, welche anscheinend den HBF als Ziel hatten. Gespannt wartete der Sportwart auf das kömmende Geschehen.

Kaum im Bahnhof angekommen, erfuhr er auch schon den Grund für den Auflauf Bochumer Gesetzeshüter. Einige Herren der Kopfbewuchskahlschlagfraktion hatten einen Disput mit dem O. von der Reisegesellschaft B.O.Z.. Nachdem das O. seinen Standpunkt schlagfertig und nachhaltig gefestigt hatte, tummelten sich die Herren mit ohne großen Haarbewuchs ihrer Wege. Was eventuell auch nicht so schlecht für ihren weiteren Lebenslauf war, weil immer mehr Bekannte (City) von dem O. im Bahnhof auftauchten.

Nach dem sich die Lage beruhigt hatte, ging die ganze Reisegruppe zum Bahnsteig drei, um in den dort einfahrenden EC Rätia einzusteigen. Und siehe da, welch ein Staun und Kuck, die Kahlschlagfraktion hatte sich das gleiche Reisemittel zur Weiterbeförderung ausgesucht. Aber bis auf ein paar aufmunternde Worte seitens dem O. und bösen GuckausdenAugen-Blicken seitens der gegnerischen Partei blieb eine weitere Konfrontation aus.

Beruhigt bahnte sich die VfL-Reisegruppe samt Sportwart ihren Weg durch den Zug, um ihre reservierten Plätze zu erreichen. Dort angekommen richtete man sich ein und der Sportwart konnte nun langsam mal seine Reisekameraden in Augenschein nehmen. Von seinem Heimclub ward heuer nur der Servicemann anwesend, all der weil der Rest aus diversen Gründen Bochum nicht verlassen durfte. Ansonsten konnte er die Magic-Truppe, Warstein-Bulls, den gesamten B.O.Z. Vorstand und etliche andere, ihm vertrauten Gesichter begrüßen. Außerdem wurde ihm als direkten Reisenachbarn und Betreuer Micha vom Jugendamt E zur Verfügung gestellt.

Zu erst verbrachte der Sportwart die Reise mit beantworten von SMS seitens vom Sportwart sein Schwager und Frau Sportwart, sowie intensiven Gucken aus dem Zugfenster. Das machte ihm viel Freude und er konnte so in Ruhe seine Innereien ordnen. Zu kurz vor Köln bekam er dann Durst und er begab sich mit dem Servicemann ins Bordrestaurant. Dort erstand er bei der schweizerischen Crew für nur drei € eine Dose Coca Cola, während der Servicemann für knapp zwei € sechzig für ein Tässchen Kaffee den Schnapp seines Lebens machte. Nachdem man sich gestärkt hatte, wanderten beide zu ihrem Wagon zurück.

Nach einer Weile merkte der Sportwart, das ihm irgend etwas fehlte. Er überlegte, dachte nach, zerbrach sich den Kopf und grübelte. Ein Blick auf die Handy-Uhrzeit brachte ihm die Lösung. Es war Samstag morgen so gegen neun Uhr, ein Auswärtsspieltag und der Sportwart hatte noch kein goldgelbes, klares, erfrischendes Moritz Fiege Pils zu sich genommen. Da er inzwischen sicher war, das die körperlichen Schäden vom Vortag doch nicht so gravierend waren, erstand er beim Zabel ein frisches Fiege, welches er mit großen Genuss zügig leerte. Danach begann er leben…..

Der Sportwart teilte dies dem Sportwart sein Schwager per SMS mit, welche das Schwagerherz mit der Ersteinnahme von Aspirin beantwortete. Der Sportwart gönnte sich darauf ein zweites Moritz. Zwei weitere Flaschen Bochumer Brauereikunst später, ereichte der Zug Mannheim und der Reisemops durfte umsteigen.

Es ging nun mit einem französischen Zug weiter. Dies sah man dem Gefährt auch an, es war halt so irgendwie….na französich halt. Nun denn, vierzig Minuten Fahrtzeit ließen sich da aber doch aushalten. Zumal Jugenamt-Micha den Sportwart zwar nicht mit Fiege, aber immerhin mit kalten Becksbier versorgte.

In Kaiserlautern angekommen, schlossen sich der Sportwart und Micha der City-Crew an, welche das Brauhaus am Markt als Ziel erkoren hatten. Dort genehmigte man sich das Hausbrauerzeugnis und verbrachte einige Zeit mit Plaudereien über vergangene Zeiten. Danach machte sich der Sportwart zusammen mit seinem Jugendamtbetreuer auf dem Weg zum Betzenberg.

Auf der Bergeshöhe erstanden sie für Micha erstmal eine Eintrittskarte (Sitzplatz, Stehplätze waren angeblich alle alle, hahahaha) und passierten dann die erste Eingangskontrolle. In den Stadionhallen plauderten sie noch eine Weile mit anderen VfL-Fans, bevor sie sich in den Stehplatzbereich begeben wollten. Micha durfte diesen dann leider nicht betreten, all der weil seine Sitzplatzkarte ihn nicht dazu berechtigte. Die Ordnerschaft ward unerbittlich und ließ ihn nicht passieren. So ging er halt zu seinem Sitzplatz und der Sportwart zu seinem Stehlplatz.

Hier verbrachte der Sportwart zusammen mit Mattes von B.O.Z., Mäusetimo und Moppel die erste Halbzeit. Die ward doch recht rege und spannend anzusehen. Lautern drückte und erspielte sich große Chancen, welche jedoch RvD oder das Bochumer Torgehäuse zu nichte machten. Bochum hatte vier Möglichkeiten, wovon sie zwei durch den Hubschrauber und Riesenwosch zum zwei zu null nutzten. Grande Jubel und ungetrübter Frohsinn herrschten fortan im Bochumer Block.

Ungetrübt?!? Leider nicht ganz. Ein verirrtes Schaf, welches sich mit Fahne und Kutte als Rostocker aus dem Nordschwarzwald outete, meinte unbedingt Feuerwerk im Block abzündeln zu müssen. Dabei sprang etwas von dem Zündelzeug ins Auge von Moppel, so dass er sein Sehwerkzeug ärztlich behandeln lassen musste. Der hinterwäldlerische Pseudo-Fußballanhänger wurde zwischenzeitlich aus dem Bochumer Block entfernt und polizeilich in Beschlag genommen.

In der Halbzeit herrschte große Freude und Ausgelassenheit seitens der Bochumer Fußballgemeinde. Der Sportwart nahm nun Kontakt zu den Treuen auf, welche ihm durch Präsidenten-Zorne, eine Rückreisegelegenheit mit dem Omnibus anboten. Der Sportwart zögerte keine Sekunde und willigte ein, da ihm die Rückreise mit dem Zuge an diesem Tage nicht all zu sehr behagte. Von wegen umsteigen, Wartezeiten und so.

Während das Spiel nun zur zweiten Halbzeit überging, lief der Sportwart noch ein paar Meter durch das Stadion und kam dann unkontrolliert in den Sitzplatzbereich. Dort setzte er sich zu Zabel und beobachtete voll Spannung das Spiel. Leider hatte er nun folgendes zu sehen bekommen: ein Fehlerchen von RvD, welches zum eins zu zwei führte und dann auch noch das zwei zu zwei, jenes des Sportwartens Meinung aus einer Abseitsposition entstand. Genervt verließ er die Sitzplätze und wanderte nun ruhelos durch die Katakomben vom Betzenberg.

Als er so wanderte durch das finstere Tal, ach ne, durch die Hallen begegnete er dem O. von B.O.Z, welcher ab sofort mit ihm durch die Gegend schlurfte. Man plauderte über Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges, so dass die Zeit wie im Fluge verging. Um viertel nach fünf am samstäglichen Nachmittag stürmte der Sportwart dann in den Block und erlebte die zwei Minuten Nachspielzeit wieder live. Es passierte nicht mehr viel, so dass es beim zwei zu zwei blieb.

Der Sportwart verließ, nach Bejubelung der Mannschaft, den Block, verabschiedete sich vom Jugendamt-Micha, freute sich dann darüber, das es Moppel Auge, nach mehrfacher Spülung, wieder besser ging und wanderte nun mit den Treuen zum Bus. Unterwegs erstand er noch eine Flasche Mineraliensprudel, welche ihm einige merkwürdige Blicke seitens der Treuen einbrachte. Der Sportwart hatte aber beschlossen, den Rest des Tages alkoholfrei zu gestalten, und da ist er ja knüppelhart gegen sich und den Rest der Welt.

Am Bus angekommen, wurde er von Kalli Ost in den Bus geholt und auf einem Sitz nahe den Örtlichkeiten platziert. Kurze Zeit später sollte die Rückreise losgehen. Doch leider fehlte noch eine Person, diese reagierte aber auf keinen Handyanruf seitens seiner Kameraden, so das der Bus, zur Freude der Pfälzer Gendarmerie, schließlich losfuhr.

Wie immer nach einem Spiel in Lautern quälte sich der Bus mühsam bis zur Autobahnauffahrt durch die Pfälzer Landschaft. Man kommt einfach nicht flott weg aus dem Kaff. Aber schlussendlich schafft man es doch. Auf der Autobahn ging es dann zügig Richtung Heimat. Der Sportwart plauderte mit Kalli Ost, Roland und Kasi über jenes und welches und wurde mit deutschen und englischen Liedgut beglückt, wobei ihm die VfL-Lieder und Produktionen wie: Komm her du kleines Luder oder Sie hatte dicke T……nachhaltig in Erinnerung blieben.

Die Fahrt wurde einmal an der Raststätte Hunsrück unterbrochen, wo sich der Sportwart mit zwei Schokoriegeln, zwecks Zuckerhaushaltsregulierung, versorgte. Dann ging es weiter gen Bochum. Die Zeit verbrachte der Sportwart nun mit ins Dunkle starren und leer trinken seiner immer wärmer werdenden Mineraliensprudelflasche.

Kurz vor der Heimat richtete Zorne noch das Wort an die Busbesatzung und teilte mit, das man gedenke nach Stuttgart ebenfalls einen Bus einzusetzen und erinnerte noch an den baldigen gemeinsamen Aktionstag in Lüdenscheid, wo man in starker Eintracht dem Stadtnachbar huldigen wolle.

Um viertel vor elf abends ereichte der Bus dann Bochum. Der Sportwart verabschiedete sich von allen, dankte Zorne für die Mitnahme und lief durch den brausenden Sturm, welcher lustig durch die Gegend fegte, zum Haus Ährenfeld. Dort fand er Olaf den Redsamen, Frau und Fräulein Wirtschaft sowie noch ein paar andere Gäste vor. Nach einem Bismarck-Wasser-Tonikum (kleine Ausnahme vom alkoholfreien Resttag) bat er um ein Taxi, jenes kurze Zeit später vorgefahren kam und ihn dann schnell nach Hause brachte.

In der heimischen Kemenate verschlang er noch ein Kilo Brot mit Wurst, sah noch etwas fern und legte sich dann zu Frau Sportwart ins Heijabettchen, wo er augenblicklich in einen von vielen Träumen gestalteten Schlaf fiel.

Nun das war es für diesmal von der Walz inne Pfalz. Bis demnächst, lebet wohl, bleibt gesund und ernähret euch richtig,

Der Sportwart

Und bitte, ob Liebhaber von Pfälzer Spezialitäten, wie Saumagen oder gesottenen Schnüffel, immer daran denken:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge.