Advent, Advent…..

Es ward Adventeszeit und der VfL Bochum musste beim Karlsruher SC im schönen Badenerlande antreten. Und so machte sich auch der Sportwart auf, um gen Karlsruhe zu reisen. Er verpasste zwar dadurch das Adventsingen bei seinem Mütterlein (dafür bekam er heftig Schelte), aber er half nichts, er musste reisen.

Dem Sportwart sein Schwager, sein besten Freund, der Lindenpitter, brachte den Sportwart Sonntags in der Früh mittels PKW zum Bochumer Hauptbahnhof. Dort traf der Sportwart auf die üblichen Bekloppten, die es nicht sein lassen können und dem VfL überall nachreisen: Homer und Bande, Obermäuserich Timo und Gefolge, Max mit Erziehungsberechtigten, Macke und Chrisse und, und, und … und alles unter den Fittichen des altbewährten Reiseleiters Marwan.

Nachdem man sich nach kurzer Orientierungslosigkeit im Zuge zurechtgefunden hatte, belegte der Sportwart mit den Treuen und den Mäusen zwei vierer Sitzgruppen, um sich dort häuslich einzurichten. Was nichts anderes heißt: Es wurden Moritz Fiege Brauereierzeugnisse verteilt und genossen(des Sportwartens nochmals heißen Dank ob der Bewirtung durch Timo).

Homers Bande verstand unter häuslich einrichten, das Vortragen von deutschen Liedgutes, dem Aufstellen eines geschmückten Weihnachtsbaumes, sowie Verzehr von diversen flüssigen Köstlichkeiten. Was zu einigen Irritationen seitens der anderen Fahrgäste führte.

Die vierstündige Hinreise verlief recht flott, jedoch ohne große Ereignisse. Nur eines wäre erwähnenswert: Herr Macke erkundigte sich beim Snackbeauftragten der DB, ob er Fiege in seinem Kaufmannsladen hätte, worauf dieser antwortete, er hätte nur drei!?! Nun gut, die Antwort sorgte, wenn auch nicht zufrieden stellend, für Heiterkeit.

In Karlsruhe angekommen, wiesen freundliche grüne Männer mit lustig bellenden Vierbeinern, der VfL- Schar den Weg zu einem Nebenausgang. Von dort aus ging es unter strenger Aufsicht von noch mehr grün gewandeten Damen und Herren zu zwei bereit stehenden Bussen. In diese wurden die Bochumer herzlich eingeladen, um sie zum Stadion zu bringen. Welch ein Service für einen gemeinen Schlachtenbummler!

Als es dann losging, sah es aus, als wenn ein ausländischer Staatsgast durch Karlsruhe kutschiert würde. Vorneweg und hintendran mehrere Mannschaftswagen der Gendarmerie, dazu Flankenschutz durch Motorradpolizei, und mitten drin zwei Busse, gefüllt zu 2/3 Bochumer und 1/3 Polizisten! Jede Kreuzung wurde gesperrt, jedes Fahrzeug gestoppt, denn
hier hatte nur einer Vorrang, und das war der Konvoi für die Ehrengäste aus Bochum.

Nach kurzer Fahrt wurde das Wildparkstadion erreicht. Hier waren auch viele grün gekleidete Menschen anwesend, welche noch durch eine kleine Reitergruppe verstärkt wurden. Man bekam von ihnen freundlich den Weg zu der Stadionpforte für Gäste gewiesen, so dass ein Verlaufen unmöglich ward. Respekt!

Um ins Stadion zu gelangen, musste man sich natürlich einer Durchsuchung unterziehen, die heuer aber beim Sportwart, zu seiner Verwunderung, recht spartanisch ausfiel. Dafür wurden aber andere Bochumer recht gründlich durchleuchtet. Unter anderem durfte Mäuse-Timo seine tausend Luftballons nicht mit auf den Ground nehmen. Auf seine Frage, wieso, weshalb, weswegen, bekam er nur zur Antwort: Entweder ohne Ballons, oder überhaupt nicht! Tja, so geht es auch!

Bei den Ultras, welche wie üblich mit dem Bus angereist waren, wurden dann die Banner genauestens inspiziert und eingesammelt, um dann von einen eigens geschulten Ordner aufgehängt zu werden. Die Doppelhalter wurden zu Einfachhalter umfunktioniert, all derweil jeweils ein Haltestab abgegeben werden musste. Häh???

Als dies beobachtete der Sportwart zusammen mit Herrn Treffner-Axel (Aufsichtsrat-Panther) und Herrn Sozialtherapeuten Zänger, sowie dem obersten Fanbeauftragten des VfL, Herrn Moppel. Auch ein Intervenieren bei den Stadionwächter seitens Moppel hatte keinen Zweck, das Ordnungspersonal blieb hart. Mit lockerem Kopfschütteln quittierten die sonoren Herrschaften diese Maßnahmen und verließen leicht lästernd den Ort des Geschehens Richtung Gästeblock.

Um in den selbigen zugelangen, musste man eine weitere Leibesvisitation über sich ergehen lassen. Hierbei wurde der Sportwart gefragt ob er Zigaretten dabei habe. Als er dies verneinte, durfte er das Tor passieren. Bei den Bochumern welche Zigaretten bei sich trugen, wurden die Zigarettenpackungen genauestens untersucht. Andere mussten ihre Mützen lüften oder gar das Schuhwerk! Warum das ganze: Man ward auf der Suche nach pyrotechnischen Gegenständen! Aha, deswegen…….nun gut, es wird schon richtig sein, denn bald ist die WM im deutschen Lande und da muss ja alles seine Ordnung haben, sonst schimpft der Herr Blatter wieder und man bekommt nur eine zwei minus fürs Betragen oder so.

Nun denn, das Spiel begann und der VfL spielte recht ordentlich. Folglich kam es dann auch zur Führung durch Trojan. Leider folgte der Führung dann nicht das erhoffte zweite Tor für Bochum, nein kurz vor der Pause machte der KSC den Ausgleich. Hierbei sah die Bochumer Abwehr nicht sehr gut aus.

In der Halbzeit begrüßte der Sportwart Happi und Niklas, zwei weitere Bochumer Jungen, welche mit dem PKW gen Baden gereist waren. Man schwatzte ein wenig und gab sich guter Hoffnung, ob der zweiten Hälfte. Danach latschte der Sportwart wieder zu seinem Aussichtspunkt und verfolgte zusammen mit Herrn Treffner-Axel, Herrn Zänger und Moppel die zweite Halbzeit.

Die war ja dann nicht so gut im Sinne des blau-weißen Anhanges aus Bochum. Mehr so für den aus Karlsruhe. Und mitten der Torflut für den KSC war auf einmal Advent im Bochumer Block. Ein rotes Lichtlein erstrahlte hell und glänzend und flog alsdann auf den Platz, um von der kommenden Weihnachtszeit zu verkünden. Dazu ne menge Rauch und Schmauch, wie es halt ist, als Adventens Brauch. Wurde wohl doch nicht jeder so richtig durchsucht, oder?

Als der Rauch sich verzogen hatte und der KSC 4 zu 1 führte machte Momo Dickebank noch das zweite Tor für Bochum. Anschließend stürmte der VfL noch ein bisschen auf das Karlsruher Tor, doch es blieb beim 4 zu 2 für den KSC. Und das nicht unverdient. Denn was einige Bochumer Spieler auf dem Platz veranstalteten, war unter aller Sau! So steigt man nicht auf!

Ja, ja der Sportwart weiß schon, was will er denn, die Mannschaft steht ja noch auf einem Aufstiegsplatz und es wird alles gut. Und wenn nicht, was dann? Die Mannschaft driftet auseinander und verlässt das sinkende Schiff. Der gemeine Bochum Fan bleibt aber da und muss zu sehen, wie er in der zweiten Liga zu recht kommt!

Am kommenden Freitag darf der VfL zuhause gegen Unterhaching spielen. Das heißt die Mannschaft muss nicht nur gegen die Hachinger fussballern, nein sie hat auch gegen die böse Ostkurve und Block A anzutreten, wo die ganzen Nörgler und Schwarzseher stehen und sitzen. Die schon pfeifen und toben, nur weil die Mannschaft Scheiße spielt. Die eine eigene Meinung haben, anstatt gehorsam in die Hände zu klatschen und selig Werbeparolen vor sich hin zu brabbeln. Dem Sportwart graut jetzt schon vor diesem Spiel. Er hofft aber, eines besseren belehrt zu werden.

Nach dem Spielschluss hatte der Sportwart dann doch noch etwas Freude an diesem Advent-Sonntag. Er musste nicht noch zwei Stunden in Karlsruhe herum stromern, bevor sein Zug fuhr, nein Herr Treffner-Axel bot dem Sportwart an, mit dem PKW zurück nach Bochum zu reisen. Mit feuchten Augen und vor Kälte schlotternden Gliedern nahm der Sportwart dankend das so treffende Angebot an.

Und so fuhr der Sportwart unter der Obhut eines Panthers, eines Treuen und eines Sozialtherapeuten wohl geschützt gen Bochum. Unterbrochen wurde die Fahrt nur zwecks Betankung des Gefährtes, sowie Einnahme von Speis und Trank in einem Restaurant eines namhaften Frikadellen- und Zubehör-Verkaufgeschäftes.

Glücklich in Bochum angekommen, verabschiedete sich der Sportwart von seinen Rückreisekameraden und fuhr mittels Bahn und Bus heim ins Reich. Dort wurde er von Frau Spotwart willkommen geheißen und als dann von ihr ins Bettchen geleitet, wo er mit zornigen Gedanken einschlief.

Yoh, das war es. Mehr gibt es im nächsten Jahr.

Bis dahin gehabt euch wohl und bleibet gesund.

Der Sportwart

Eins noch zum Ende:

Ob Advent und die Mannschaft pennt, oder Weihnachten und der Fan vom Platze rennt:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge.