Am Sonntag, den 20.08.2017, ist unser Gerd plötzlich und unerwartet, gegen 19:30 Uhr, in Amsterdam verstorben.

Manchmal weiß man irgendwie, wenn das Telefon zu gewissen Zeiten klingelt, dass schlechte Nachrichten anstehen. Dies war auch an jenem Montagmorgen der Fall, als ich Kenntnis von Gerds Tod erhielt. Was war passiert ? Der war doch gesund! Der hatte doch nichts! Gedanken gingen durch den Kopf.

Gerd war an diesem Sonntag in seiner Stammkneipe in Amsterdam mit Freuden zusammen und man hat sich gemeinsam das Spiel Ajax gegen Groningen angesehen. Jenes Groningen, wo wir noch kurz vorher im Rahmen unserer Fan Club Tour nach De Bloemert waren. Ajax gewann 3:1, man war zufrieden und man wollte sich auf den Nachhauseweg machen. Gerd wäre dann noch im Lokal aufgestanden, umgekippt, bewußtlos geworden und nicht mehr aufgewacht. Vom Notarzt eingeleitete Reanimationsversuche blieben leider erfolglos. Ein diagnostizierter epileptischer Anfall beendete schlagartig sein Leben.

So recht fassen kann man es bis heute nicht. Aber wieder einer von uns, von dem man sich nicht verabschieden konnte. Wieder ging alles so schnell.

Obwohl Gerd erst seit dem Jahre 2008 Mitglied bei den Bochumer Jungen war, gehörte er schon seit Ewigkeiten dazu. So Ende der 70’er Jahre tauchte er, der eingefleischte VfL Fan, bei uns auf.Er tauchte aber auch immer wieder ab, weil er ständig beruflich unterwegs war. Viele Jahre arbeitete er in seinem Beruf als Schweisser in Hamburg, wo er sich immer über unsere Besuche freute. Da seine Mutter in Bochum wohnte, zog es ihn auch immer wieder in seine Lieblingsstadt.An zweiter Stelle in dieser Kategorie stand aber Amsterdam. Hier fand er sein berufliches und privates Glück und wurde dort auch sesshaft.

Nur wenn die „Blauen“ spielten, hielt es ihn nicht mehr in unserem Nachbarland. Da musste er nach Bochum, zu seinem VfL. Anfangs kam er alleine, doch dann kamen immer mehr. Freunde aus Amsterdam und Harlem brachte er mit, Bekannte aus der Stammkneipe. Manch einer wurde sogar Mitglied bei uns und ist es heute noch.

Darauf war Gerd immer stolz. Gerd, der das Leben genoss. Der sein Fiege liebte, gerne knobelte, nett verreiste und selten ohne Kippe gesehen wurde. Gerd, der immer spendabel war, manchmal vielleicht zu spendabel. Mit Geld haushalten war nicht so seine Sache. Alles musste raus, Gedanken kann man sich ja später machen. So war er halt. Gleichwohl war er ein liebenswerter Mensch und half, wo er helfen konnte.

Am Dienstag, den 29.08.2017, haben wir uns von Gerd in Amsterdam verabschiedet.Es war eine sehr bewegende Trauerfeier. Er war aufgebahrt und hatte einen sehr friedlichen Gesichtsausdruck. Es schien, als wenn er nur schlafen würde. Und jeder, wirklich jeder der anwesenden Trauergäste hatte das Gefühl und dies auch so ausgesprochen, dass Gerd jeden Augenblick aufwachen würde und zu uns sagt: hat einer mal en lekker Bierchen für mich.

Unter den Klängen von Herberts „Bochum“ wurde dann der Sarg für immer verschlossen.

 

Mit Gerd ist ein echter Bochumer Junge von uns gegangen.

Mach es gut alter Freund und grüße die anderen da oben. Wir werden Dich nie vergessen.

 

Im Spätsommer 2017

Lobo, Bochumer Jungen