Auf nach Franken, Punkte tanken…..

Nach einer endlosen Bundesligapause, die nur durch die WM und einige sonntägliche Kirchgänge überstanden werden konnte, war es wieder soweit: das erste Spiel des VfL Bochums in der ärsten Bundesliga stand vor der Haustüre. Na ja, nicht ganz vor der heimischen Pforte, aber immerhin in erreichbarer Nähe, in Franken, genauer in Nürnberg, der Stadt des Lebkuchens und der Dutzendteiche. Die Devise des Sportwart hieß fortan: Auf nach Franken, Punkte tanken.

Denn das Ereignis wollte sich der Sportwart nicht nehmen lassen und suchte nach einer Möglichkeit ins Frankenland zu reisen. Beim einer Durchforstung diverser Internetseiten, gelangte der Sportwart auch zu den Seiten der B.O.Z.-Companie. Dort stellte er mit Verzücken fest, das die Reisegesellschaft nach langer Zeit wieder eine Tour anbieten konnte. Für nur schmale sechsundvierzig € konnte der geneigte Fan mit der deutschen Eisenbahn ins Lebkuchenland fahren. Für den Sportwart gab es nun kein Halten mehr, er musste unbedingt ein Ticket für diese Reise erstehen.

Während der Sportwart noch so in seiner Glückseligkeit schwelgte, erreichte ihn ein Anruf von einem der Vorstandmitglieder der B.O.Z.. Dieser informierte den Sportwart über die Reiseabsichten der Gesellschaft und lud ihn zur Mitfahrt ein. Der Sportwart, sabbernd vor Rührung, teilte dem B.O.Z.-Mann mit, das er schon von der Reise wisse und das er auf jeden Falle mitreisen werde. Auf die Frage, ob der Sportwart noch einige andere Reisewillige kenne, antwortete dieser, das er da schon einige Herren kennen würde….

Nun, der Sportwart will es nicht allzu spannend machen und die anderen alten Herren der Bochumer Jungen vorstellen. Das wären in völliger wertfreier Aufstellung:
Spatzel, der Schweinehälftentransporteur aus Zimbonien,
Salle, der Profi in Sachen öffentliche Verkehrsnotstände,
Kreftiger, der Medizinmann für Automobile,
Prinz Karl August, ihro Verwirrheit aus dem Ährenfeld.
Mit diesen Herren sollte das Unternehmen in Sachen Punkte holen im Frankenland vonstatten gehen. Eine wirklich vorzügliche Mannschaft, die da mit dem Sportwart das Fähnlein (hicks) der Bochumer Jungen aufrecht halten sollte.

In den noch verbleibenden Tagen bis zur Reise, besorgte der Sportwart Tickets für die Zugfahrt, Eintrittskarten für das Fußballspiel, Mettwürstchen für den Magen und Mineralienwasser für den Bismarck. Ihro Hoheit Karl August steuerte aus den prinzlichen Kellereien den Bismarck hinzu. Der Kreftiger organisierte das köstliche herrliche Fiege Pils und Spatzel musste geeignete Trinkgefässe für das Traditionsgemisch Bismarck/Wasser besorgen.

So verging die Zeit und der Tag vor der Abreise stand bevor. An diesen Freitage stählte der Sportwart nach der Arbeit noch für ein Stündchen seine Muskulatur, ging dann ins Haus der Ährenfelder, übergab dort Spatzel eine Menge Euros für den Sparkasten und fuhr dann heim, um dort an einem kleine Grillgelage teilzunehmen.

Als der Sportwart zu Hause eintraf, war die Familie schon eifrig bei der Sache. Hurtig ließ sich nun der Sportwart eine Flasche Fiege kommen und beteiligte sich eifrig am Geschehen rund um die Tüselmannsche Seenplatte. Da er frühzeitig zu Bette gehen wollte, schlug er eine hohe Schlagzahl bei der Öffnung von Plöp-Flaschen ein und vertilgte in Windeseile ein Achtel vom gegrillten Schwein. Das ganze würzte er dann noch mit einigen Erdbeeraufgesetzten und ging dann strammen Fußes mit letzten Segenswünschen seitens vom Sportwart sein Schwager und dem Sportwart sein Schwager sein besten Freund, der Linderpitter, in die Heija.

Um vier Uhr morgen wurde er dann vom Wecker aufgeschreckt. Frau Sportwartin wachte nicht auf, aber dies ist auch kein Wunder, da sie etwas später ins Bettchen torkelte, als der Sportwart. Mit einem Geschmack im Hals, welcher stark an eine alte Wolldecke erinnerte, stand der Sportwart auf und begab sich ins Bad. Dort nahm er erst eine rituelle Waschung vor und dann stülpte er sein Inneres nach außen. Danach musste er fluchtartig das Bad verlassen.

Zum Frühstück nahm er ein medizinisches Wundermittel und einen Schluck Cola zu sich. Dann kleidete er sich in den neusten County Jail Look und packte danach seinen Rucksack. Um vier Uhr fünfunddreißig verließ er seine Heimstatt und marschierte bei leichten Regen durchs Weitmarer Holz Richtung Hattinger Straße. Dort erreichte er pünktlich den ersten Bus zum Hauptbahnhof. Von innen (Schweiß) und außen (Regen) leicht angenässt fuhr der Sportwart mit dem Omnibus in die Innenstadt. Unterwegs stiegen Mini, ein alter VfL-Kämpe, die letzten Zechenbesucher und Ihro Hoheit Prinz Karl August zu.

Um fünf Uhr fünfundzwanzig erreichte der Bus den Hauptbahnhof, in welchem sich schon einige Bochumer Fans tummelten. Der Sportwart und Ihro Knickrigkeit begrüßten diverse Herrschaften und warteten ungeduldig auf die anderen Mitreisenden. Spatzel fand sich kurze Zeit später leicht angeknittert ein. Salle und der Kreftiger erschienen aber erst kurz vor der Abreise. Ursache für diese Verspätung war das Versagen des salleschen Weckers. Nur Dank des Kretigers Herzensdame, welche die beiden Herren zum Bahnhof fuhr, erreichten sie die Abfahrt des Zuges noch rechtzeitig.

Ohne noch ein Minütchen zu verlieren stürmten die Bochumer Jungen erst auf den Bahnsteig und dann in den just einrollenden ICE. Der Sportwart hatte sich vorsorglich bei den B.O.Z.-Verantworlichen erkundigt, welche Wagen für sie reserviert seien und konnte anhand der erhaltenen Information schnellstens für seine Kameraden und sich ein gemütliches Abteil besetzen. So nach und nach fand dann auch jeder der hundertfünfundzwanzig Mitreisenden ein Plätzchen und die Reise begann.

Nachdem man sich häuslich eingerichtet, Salle seine Morgentoilette erledigt und der Zugschaffner die Reiseunterlagen geprüft hatte, gab es erst mal ein Döschen Fiege zum Morgentrunk. Danach machten sich Spatzel und der Sportwart ein Mineraliencocktail zurecht. Der Rest blieb beim Fiege. So ging das dann bis Düsseldorf in einem fort. Nach Verlassen des Düsseldorfer Bahnhofs gab es dann die sportwartschen Mettwürstchen und frische Backwaren, welche Ihro prinzliche Gnaden Karl August aus seiner Privatschatulle bezahlt hatte.

Als die Herren Köln erreichten, ward die Stimmung schon recht ausgelassen und der Sportwart mindestens schon fünfmal auf der Zugtoilette. Ja, Mineralwasser treibt halt. Ist aber gut für den Nierenhaushalt. Oder nicht ? Ist ja auch egal, der Sportwart ist ja auch kein Mediziner, sondern so ne Art Kaufmann.

Nachdem die Reisenden Köln hinter sich gelassen haben, begannen sie mit dem Studium diverser Gazetten. Man las sich gegenseitig daraus vor und kommentierte diverse Artikel. Unter anderem stieß Salle dann auf eine Seite mit Geburtsanzeigen. Er verlas daraus einige Anzeigen und man machte sich gemeinsam Gedanken über verschiedene Namenskombinationen. Dies veranlasste Ihro Hoheit Karl August zu der Beichte, das sein Vater und Großvater für seinen Namen verantwortlich gewesen seien. Der Sportwart gab darauf zum besten, das er Julius Julius heißen müsste, wenn seine Großväter das Recht zur Namensgebung gehabt hätten. Dies wurde noch von Salle überflügelt, indem er bekannt gab, das er dann Wilhelm Adolf geheißen hätte. Grenzenlose Heiterkeit erfüllte das Abteil und dies ward Anlass genug weitere Dosen Fiege und Mineraliencocktails zu kredenzen.

Da der Sportwart ein Nichtraucherabteil besetzt hatte, ging Spatzel zwischendurch hinaus auf den Gang, um dort eine zu inhalieren. Dort ward das Rauchen aber ebenfalls untersagt und er verzog sich darob auf die Zugtoilette, angeblich um dortens ein größeres Geschäft zu verrichten. Nach einigen Minuten kam er sichtlich zufrieden vom Zughäusel wieder. Der Sportwart schrieb dies erst dem verrichteten Geschäfte zu, musste aber nach einer halben Stunde feststellen, das der Kerl heimlich auf dem Abort geraucht hatte. Der Rauch stand noch wie ne Nebelwand am Matterhorn und der Sportwart hatte Mühe beim Atmen. Spatzel hatte wohl mindestens vier Stück auf einmal geraucht. Der Sportwart wollte ihn hierauf heftig ermahnen, belies aber bei einer kleinen Rüge und einem Schluck Bismarck aus der Flasche.

Als man die rheinische Bahntrasse erreichte, gab der Sportwart den Wunsch bekannt, das er mal wieder die Lorelei fotografieren möchte und das die Mitreisenden mit Obacht geben sollten und ihn rechtzeitig informieren, sobald sich der alte Felsen zeigen sollte. Fatal diese Bitte, wirklich fatal. Jeder popelige Felsen wurde nun dem Sportwart vom Kreftiger als Lorelei angekündigt. Dadurch hätte der Sportwart beinahe den echten Sagenfelsen verpasst. Aber in letzter Sekunde gelang ihm doch noch ein Bild. Dies wurde dann gebührend mit Fiege und Mineralstoffen gefeiert.

Inzwischen erreichten den Sportwart diverse Nachrichten von Hessendet und der schwäbschen Maid, welche beide von ihren Heimatorten per PKW ins Frankenland anreisten. Man vereinbarte einen gemeinsamen Treffpunkt, der jedoch irgendwie recht wage war. Doch dazu später mehr.

Dann machten Spatzel und der Sportwart einen kleinen Spaziergang Richtung Bordrestaurant, um dort die Spezialitäten zu kosten. Für viel teuer Geld erstanden sie dort dann Radeberger Pils und irgend einen Fusel aus dem Hause Methyl. Nach Vereinnahmung dieser Getränke wankten beide zurück ins Abteil. Dort suchten sie dann all ihre Brocken zusammen, da die Ankunft in Nürnberg anstand. Die Suche nach einem Becher, welcher Ihro Hoheit Karl August als Napf gedient hatte, gestaltete sich recht schwierig. Doch schlussendlich fand sich dieses Gefäß auch wieder ein. Es hatte sich unter dem prinzlichen Sitze versteckt und wollte anscheinend nicht mehr von Ihro Hoheit benutzt werden.

Nachdem dann alles eingepackt ward, konnten die Herrschaften auch schon aussteige. Zielsicher führte der Sportwart seine Kameraden zu einem Schließfach (Nr. 761) und dort verstauten sie dann ihre Gepäckstücke. Danach erkundigten sie sich nach einer Weiterfahrt Richtung Stadion. Freundliche Männer in Grün wiesen ihnen den Weg und brachten sie sogar zum passenden Bahnsteig. Dort stellten sie fest, das sie noch etwas Zeit bis zur Weiterreise hatten. Der Sportwart wollte die Zeit nützen und nochmals den Weg zum Schließfach zu studieren. Denn er hatte ja aus all seinen Reisen gelernt. Während er den Weg zum Schließfach schnell wieder fand, überkam ihn ein mächtiger Blasendruck und er suchte ein Ort der Erleichterung. Und er suchte und suchte. Da wurde ihm Hilfe in Gestalt eines Getreuen zuteil, welcher ihm den Weg zum Abort wies. Hurtig eilte er zur Erlösung und konnte dort nach Entrichtung von nur sechzig Euro-Cent sein Bedürfnis stillen. Danach musste er sich sputen und erreichte gleichzeitig mit der S-Bahn den Bahnsteig. Flink trat er in das Gefährt und ab ging es zum Stadion.

Wenige Minuten später reichten die Bochumer die Haltestelle Frankenstadion. Weitere Sekunden später befanden sie sich in einem Biergarten mit Musik wieder. Dort besetzten sie einen Tisch nahe der Theke und begannen mit dem Genuss fränkischen Bierspezialitäten. Allmählich füllte sich der Biergarten und die fränkischen Fans begafften neugierig die anwesenden Bochumer. Diese ließen sich aber nicht stören und vertilgten weiter Bier vom Fass.

Und während der Sportwart und seine Kameraden so herumsaßen, entdecken sie einen Andenkenstand, welcher Schals mit der Aufschrift Sch..ß Bochum verkaufte. Überglücklich ob der hohen Auszeichnung, wollten die Bochumer sofort ein Gros Schals erstehen, aber der Besitzer des Standes konnte damit nicht dienen. Also verzichteten sie auf den Kauf und straften den Stand samt Besitzer mit Nichtachtung.

Inzwischen erreichte den Sportwart eine Nachricht von der schwäbschen Maid, das sie in einem Biergarten auf die Herren wartete und niemand sich blicken ließe. Der Sportwart merkte auf und sagte zu sich, halt einmal,das Mädel ist im falschen Park. Rasch teilte er ihr telefonisch mit, welchen Garten sie ansteuern sollte und kurze Zeit später erschien das schwäbsche Maid auch schon. Das ganze verlief dann auch so ähnlich mit Hessendet ab. Auch hier erfolgte eine telefonische Wegbeschreibung und schwups ward Hessendet samt Sohnemann binnen weniger Minuten im Kreise der Lieben wiederzufinden.

Man plauschte nun so vor sich hin, als einige Nürnberger meinten, sie müssten die fröhliche Runde mit bissigen Bemerkungen stören. Der Sportwart, gekleidet im orangen County Jail Dress, stand auf blickte freundlich Richtung Nürnberger und fortan herrschte Ruhe. Was so ein Aussehen, wie ein Todeszellenkandidat, nicht alles ausmachen kann. Nä wirklich.

Irgendwann kam der Zeitpunkt Richtung Stadion zu gehen. Man raffte sich auf und legte die wenigen Schritte zur Arena hinter sich. Dort erfolgte dann die übliche Leibesvisitation, welche beim Sportwart harmlos, bei Spatzel gründlich und beim Sohnemann vom Hessendet deftig ausfiel. Aus irgend einem unersichtlichen Grunde musste sich bei dem Knaben ein Ordner profilieren. Spatzel, welcher sich darob aufregte, hätte beinahe noch eine Probe seines Alkoholgehaltes abgeben müssen. Man konnte aber noch intervenieren und gelangte schließlich glücklich im Bochumer Block. Hessendets Sohnemann musste allerdings ein harmlosses Taschenkettchen in Ordner-Verwahrung geben. Diese bekam er allerdings nach Spielschluss wieder. Also, ach nä, der Sportwart sagt nix dazu.

Nachdem man sich ein schönes Plätzchen im Block gesucht hatte, begann das Spiel Ärster FC Nürnberg gegen den VfL Bochum 1848 auch schon. Es waren dann gerade mal ein paar Minuten vergangen, da hieß es schon eins zu null für den VfL. Jubel im blau-weißen Lager, Entsetzen im fränkischen. Knapp zwölf Minuten später fiel dann schon das zwei zu null für Bochum. Der zweifache Torschütze hieß Christiansen. Der dänische Spanier oder der spanische Däne, ließ die Massen aus Bochum vor Freude erzittern. Die Bochumer Mannschaft spielte fortan mit Nürnberg Katz und Maus. Die Torchancen folgten im Sekundentakt. Doch leider versagten die Bochumer vor dem Tore oder Kampa, der Nürnberger Torwart hielt prächtig. So blieb es halt zur Pause beim zwei zu null für den VfL und alles im blau-weißen Lager war froh und selig.
Die Pause nutzte der Sportwart zur Begrüßung einiger ihm bekannten Menschen. So tauschte er z.B. Glück- und Segenswünsche mit den Magiern aus Bochum, der kleinen Freiburgerin und einem gestandenen Mannsbild aus München aus. Auch nutzte er die Zeit, um ein wenig Blasenflüssigkeit ins zuständige Urinal zu bringen.

Dann begann das Spiel wieder. Bochum stürmte voran und hatte innerhalb von wenigen Augenblicken zwei Riesenmöglichkeiten. Doch leider nutzten die Bochumer Spieler sie nicht. Und so kam es, wie es immer kommen muss. Aus einer harmlosen Situation machten die Nürnberger das eins zu zwei. Jetzt begann das große Schwimmen der Bochumer. Aber die Bochumer Mannschaft, insbesondere die neue schwarze Perle Kalla, der blonde Fahrenhorst und dem Sportwart sein Lieblingsholländer RvD stemmten sich gegen die wütenden Angriffe der Nürnberger. So hielten sie das Ergebnis bis zur vierundachtzigsten Minute. Dann spielten der ehrgeizige Reisbeutel und der kleine Hubschrauber die Nürnberger Abwehr aus und Hashemian, der Helikopter, erzielte das drei zu eins für den VfL. Nun ward der Wille der Nürnberger gebrochen und die Bochumer brachten den Sieg unter Dach und Fach.
Tosender Jubel durchbrandete nach dem Schlusspfiff den Bochumer Block, Schweigen im restlichen Stadion. Der Sportwart und seine Mitreisenden klatschen noch Beifall der Mannschaft zu und machten sich dann auf Richtung S-Bahn. Unterwegs verabschiedeten sich die schwäbsche Maid und Hessendet samt Hessentim, um wieder mit ihren PKWs Richtung Heimat zu fahren.

Der Rest blieb zusammen, um gefestigt gegenüber jedweder Anfeindungen zu sein. Doch das faire Nürnberger Publikum lobte und beglückwünschte die Bochumer und ging still seiner Wege. Kaum an der S-Bahn-Station angekommen, fuhr auch schon die Bahn ein. Rasch füllte sich dieselbe bis zum Platzen und die Fahrt ging Richtung Hauptbahnhof los. Unterwegens schwitze Ihro prinzliche Gnaden Karl August derart heftig, das seine Jacke einen triefenden nassen Kragen bekam. Ächz, bäh, pfui …

Im Hauptbahnhof angekommen, fand der Sportwart, dank seiner Ortskenntnisse, das Schließfach sofort wieder. Da die Biervorräte aufgebraucht waren, wurde Geld gesammelt und der Kreftiger nebst Salle kauften dann Bier ein, während der Sportwart mit Spatzel und Ihro Gnaden Prinz Karl August ein Abteil im bereitstehenden Zug suchten. Gesucht, gefunden, eingenistet. Kurze Zeit später kamen auch der Kreftiger, Salle und das neue Bier ins Abteil. Dann konnte die Rückreise beginnen.

Um sich ein wenig die Beine zu vertreten, marschierten der Sportwart und Spatzel zum Bordrestaurant. Dort trafen sie auf Hunderpfennig, welcher sie zu seinem Getränk ihrer Wahl einlud. Man sagte nicht nein und ließ sich ein kühles Schnäpschen spendieren. Dann plauderte man ein Weilchen, sprach eine Gegeneinladung aus, plauderte, ließ sich verköstigen, plauderte, zahlte die nächste Runde und waschelte dann zurück zum Abteil.

Dort legte man sich ein wenig zur Ruhe, ratzte ein wenig, wachte wieder auf und verbrachte den Rest der Fahrtzeit mit Biertrinken und Erinnerungen an alte Zeiten. Nur Spatzel nicht, dieser hielt mit offnen Munde einen komatösen Schlaf. Freundlicher Weise weckten ihn dann seine Reisegesellen in Köln, damit er noch ein Stündchen mit ihnen plauschen konnten. Der Zug erreichte dann so gegen nulluhrzwölf den Bochumer Bahnhof. Der Sportwart verabschiedete sich dort vom Kreftiger und Salle und fuhr mit Spatzel und Ihro Gnaden Prinz Karl August zum Warsteiner am Schauspielhaus. Dort gab es noch einen Absacker in Form von drei Bismarckos und dann erfolgte des Sportwartens Heimfahrt mittels eines Taxi. Dort nahm er noch einen kleinen Imbiss zu sich und fiel dann todmüde ins Bettchen.

Wenige Stunden später sah man ihn dann am Straßenrand im Wiemelhausen mit einer Dose Bier stehen. Da beobachtete er irgendwelche Radfahrer, die dort um die Wette fuhren. Nach dem vierten Bier beschloss er aber heim zu gehen. Durch einen glücklichen Zufall wollte dem Sportwart sein Schwager seine Frau ebenfalls heim. Sie rief also dem Sportwart sein Schwager, also ihren Gatten, an und dieser holte dann beide ab. Danke, danke, danke. Frau Sportwartin nahm sich dafür der Kindern vom Sportwart sein Schwager und vom Sportwart sein Schwager seine Frau an. Ebenfalls danke, danke danke.

Daheim angekommen legte der Sportwart sich auf die Couch und beendete das sportliche Wochenende mit Betrachtung der Fernsehbilder von der EM in München und irgendwelchen Fußballspielen aus der gesamten Republik.

So der Sportwart hört jetzt auf und geht Graupensuppe essen. Bis demnächst in diesem Leben.

Der Sportwart

Falls der Sportwart es noch nicht erwähnt haben sollte:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge.
Ach ja, da wäre noch ein Hinweise für Leute mit Reisefieber: Zum Auswärtsspiel nach München wird von B.O.Z. ein Sonderzug samt Sambawagen eingesetzt. Je mehr Leute mitfahren, desto preiswerter wird die Reise. Also Weiblein und Männlein haltet euch ran !