Am Samstag, den 03.05.2014, machten sich 40 BO-JU’s inklusive einiger Gäste zur lang vorbereiteten und herbeigesehnten Fahrt nach Passau und München auf.

Alle 40 angemeldeten Leute waren am Start – ein für den Fan-Club einsamer Rekord. Keinerlei Absagen – obwohl einige weitere Interessenten darauf gehofft hatten.

Das „Wilde“ Gefährt traf pünktlich ein und wir konnten so gegen 07:00 Uhr unsere Fahrt beginnen. Ganz vorne hatten wir 2 ganz große Trumpfskarten sitzen:

– einmal den Busfahrer Peter, welcher ruhig und besonnen seine Kutsche lenkte, genügend Pausen machte und endlich mal jemand war, der reichlich Bochumer Bier  geladen hatte

– zum anderen den Serviceman Norbert, welcher nach Jahren der Abstinenz wieder voll in seinem Element war. Er durfte verkaufen, CDs einlegen und auch ein wenig saubermachen.

Beiden dafür recht herzlichen Dank. Die Stimmung war von Anfang an sehr gut. Besonders unser Sportwart war den Tränen nahe, ob der riesigen Anzahl der Mitfahrer, war er doch in letzter Zeit fast nur noch mit so einer Art Forellenquintett unterwegs gewesen. Auf Schnaps angesprochen meinte er nur immer wieder: kein Alkohol vor neun, kein Alkohol vor neun. Wer ihn ansah wusste sofort, dass es sich bei seinen Aussagen nur im einen Scherz handeln konnte.

Im Bus fanden dann auch bestimmte Interessenfraktionen schnell zueinander:

– da gab es die popeligen Fiege Pils Normaltrinker

– mittendrin die Bacardi-Cola Abteilung

– im hinteren Teil des Busses die 4-köpfige Klopfer Fraktion

– direkt daneben die Schampus Truppe, die aber von Anfang an nicht mit dem berühmt-berüchtigten Piccolöchen sondern gleich mit Großflaschen ans Werk ging

– die Durcheinandertrinker welche alles nahmen, was ihnen in dem Weg kam

– und natürlich auch der Bismarck Jünger Spatzl mit Beisitzern.

 

Nach 9 Stunden kurzweiliger Fahrt erreichte man dann das Innsento Hotel in Passau. Hier erwartete uns auch schon Maurice, welcher die 15 gespendeten (wusste er aber noch nicht) Fiege Kästen in seinen Pkw einlud und sie zu seiner Kneipe verbrachte.Die Zimmer waren schnell bezogen und danach löste sich der Gesamtverband zügig auf: die einen zum Italiener, die anderen in den Biergarten, wieder andere aufs Boot, viele andere sprachen dem gutbürgerlichen zu.

Alle betrachteten mit einem unwohlen Gefühl die Hochwasser Marken des letzten Sommers und konnten jetzt auch erahnen, welche Dramen sich hier abgespielt hatten. Als gemeinsamer Treffpunkt war die Zeche 14 bei Maurice um 19:00 Uhr ausgemacht.

Viele waren auch dann dort, aber nicht alle. Manch einer suchte den anderen im Hotel, während der andere bei Maurice wartete. Man machte sich auf den Weg und wieder suchte der eine den anderen dort, während der andere da suchte.

Von Anfang an hieß ‘es, immer am Fluss entlang, dann kommt eine Brücke und man ist da. Einige vergaßen, dass es in Passau mehrere Flüsse gibt und wenn man die Donau für den Inn hält, kann man schnell ganz lange laufen, ohne die bestimmte Brücke zu finden.

Wer gar nicht mehr wusste wo er war, fand immer einen netten Einheimischen, der einen dann per Telefon zum Ziel führte.

So waren dann irgendwann alle BO-JU’s vor Ort, auch unsere Flieger Martin und Peter, und ich konnte Maurice einige Gaben aus dem Bochumer Morgenland überreichen: neben den bereits erwähnten 15 Kisten gab es aus der neuen Fiege/VfL Kollektion Fahne und Schal und vom VfL ein Trikot mit sämtlichen Unterschriften unserer Helden.

Maurice hatte mit Ehefrau Yvonne ein kleines Buffet aufgebaut, an dem man sich wieder stärken konnte. Es wurde viel erzählt, gegessen, gekickert und getrunken.

Nach und nach leerte sich dann aber die Zeche 14. Ein Teil der Gruppe trat den Weg ins Hotel an, während andere noch die Lokalität

Irgendwann waren aber dann alle wieder im „Innsento“ eingetroffen. Diese Ankunft ging aber alles andere als geräuschlos vonstatten:

– einer hämmerte voll gegen die Zimmertür, obwohl verabredungsmäßig die Tür nur angelehnt war

– ein anderer suchte sein Bett im ersten Anlauf im Fensterkreuz des Zimmers, im zweiten Anlauf landete er im Wandschrank

– nicht vergessen möchte ich unseren lieben Roger, der um 02:15 Uhr auf seinem Balkon den Evergreen mit der lebenslangen Unterhose zum Besten gab

Da es mit dem Schlafen also nicht weit her war, trafen sich die ersten Recken schon um kurz nach 07:00 Uhr im Frühstücksraum.

Die Wetteränderung, die Sonne strahlte vom blauen Himmel, bewirkte, dass viele BO-JU’s schnell wieder aktiv wurden. Einige besuchten die Passauer Altstadt, einige machten Wanderungen in der näheren Umgebung und einige machten es sich auf einer Bank vor dem Hotel gemütlich.Peter, unser Busfahrer, hatte den Kühlschrank geöffnet und schon hörte man die ersten Kronkorken fliegen. Eine nicht unerhebliche Schar macht sich dann gegen 10:00 Uhr auf den Weg zum nahegelegenen Biergarten der Innstadt Brauerei. Dort wurden dann große und kleine, dunkle und helle Getränke gereicht.

Noch vor 12:00 Uhr verließ man dann Passau und strebte der Münchener Spielstätte entgegen. Man war gut drauf und erreichte nach einem kleinen Fußmarsch dievon außen schon imposant wirkende Allianz Halle. Innen drin sah es anders aus: nackter Beton, Kälte und Unpersönlichkeit. An Getränken gab es ekelhaftes Leichtbier, viele Speisen waren bereits zur Halbzeitpause ausverkauft und die Toilettenanlagen waren auch nicht viel besser als die unsrigen in Bochum.

Zum Spiel selber will ich mich nicht weiter äußern, es war wie immer. Viele Chancen – keine Tore. Die Kätzchen machte es besser, obwohl sie nicht besser waren mit einem Tor in der regulären und einem Tor in der Nachspielzeit. Der Lauthsche Treffer war dann auch der Anlass, grußlos diese Arena zu verlassen und unseren Reisebus aufzusuchen. Man hatte einfach genug. Selbst der Umstand, dass man durch die Hilfe oder besser gesagt durch das Unvermögen von Dresden und Bielefeld, die Klasse gehalten hat, konnte keinerlei Gefühlsregungen hervorbringen.Lediglich mit meinem mitgebrachten Marillenbrand stieß man auf eine hoffentlich besser laufende nächste Saison an. Nachdem man dann auch Mattes zu dem richtigen Busparkplatz gelotst hatte, trat man die Heimreise an.

Im Bus wurde es immer ruhiger, der Bierkonsum verebbte nahezu völlig, auch die Klopferfraktion trat nur noch zweimal in Erscheinung. Nach einigen kurzen Päuschen traf man dann gegen 02:00 Uhr morgens am Bochumer Hauptbahnhof ein.

Nach kurzer Verabschiedung hatte das Schicksal für mich noch einen absoluten Höhepunkt auf Lager.

Hinter unserem Bus hielt ein Taxi, welches sofort von mir geentert wurde. Am Steuer saß, man glaubt es kaum, der erste türkisch-stämmige Formel 1 Fahrer. Er begrüßte mich mit: aus München-Scheiße wieder verloren-was soll nur aus dem Verein werden? Ich konnte ihm nur beipflichten. Dann fragte er so beiläufig, ob noch weitere Busse ankommen würden. Als ich dies bejahte und auch noch mitteilte, dass in den nächsten Stunden auch noch der Sonderzug eintreffen würde, hatte ich den Eindruck, dass er mich nur schnell loswerden und dann alle VfL Fans persönlich nach Hause fahren wollte. Als ob es keine anderen Fahrer geben würde! Ich wurde in den Sitz gepresst und sah nur noch schemenhaft Gebäude, Personen und Landschaft an mir vorbeihuschen.Ob ihrs glaubt oder nicht: bereits um 02:14 Uhr lag ich in der heimischen Heia in Höntrop!!!

Fazit aus meiner Sicht:

  1. Es war nach langer Zeit mal wieder eine sehr schöne Fahrt, mit vielen Lachern und Freude allerseits. Sicherlich ist es überlegenswert, so etwas in naher Zukunft zu wiederholen.
  2. An andere Vereine: behaltet eure Arenen, Parks und leblosen Sportstätten, wo es teures Essen, Leichtbier und Chipkarten gibt. Ich bleibe lieber im Stadion an der Castroper Straße mit Dönninghaus und Fiege und nehme auch die stark vorsintflutlichen Toilettenanlage in Kauf. Hier ist unser zu Hause und darauf können wir alle stolz sein.

 Auf eine hoffentlich sportlich bessere Saison 2014/2015

 Lobo