Es war Freitag und der VfL Bochum durfte auswärts bei der Eintracht in Braunschweig antreten. Endlich mal Freitag, dachte sich der Sportwart und nahm dankbar das Angebot, ein Mitglied einer Zug-Minireisegruppe sein zu dürfen, an.

Der Reisebeginn, welcher um 13 Uhr 56 beginnen sollte, verzögerte sich wegen dem angebrannten Stellwerk in MH um fünf Minuten. Als dann der Zug ankam, stürmte die Gruppe den Zug, fand aber kaum leere Plätze, dafür aber überall stehende Menschen in den Gängen. Eventueller Grund dafür, die DB hatte einfach Wagen 16 heuer eingespart. Auch ne Art zu sparen……….

Der erfahrene Auswärtstourist läßt sich dadurch nicht schocken, er wandert nonchalant in den Bistro-Wagon und richtet sich dort ein. Hurtig ein paar Bier bei Frau Bedienung bestellt und schön Wetter gemacht, so das auch eigene Getränke unter dem gütigen Auge der Zugbegleiterin verzehrt werden konnten.

So verging die zweistündige Reise nach Hannover angenehm und erfrischend. Dank der knapp 10minütigen Verspätung konnte man direkt in den RB nach Braunschweig umsteigen. Auch hier herrschte dichte Fülle, aber im Fahrrad-Mitnahmebereich war noch reichlich Platz für Drahteselbesitzer und Fußballfans.

Die knapp einstündige Fahrt verbrachte man mit Plaudern und aus den Fenstern gucken. In Braunschweig wurde erst das Gepäck verstaut und dann eine Bahn Richtung Stadion frequentiert. Am Stadion angekommen stellte man fest, das noch nicht viele Bochumer anwesend waren.

Nach geraumer Zeit kam dann doch noch der ZUZ-Bus und diverse PKWs mit Bochumer Anhängerschaft an. Sie alle hatten ein wenig im freitäglichem Stau festgesessen. Ach ja, diese Freitagsspiele, nur Vorteile bringen die einem……

Nachdem dann der Sportwart die äußerst gründlichen Eingangskontrollen gemeistert hatte, suchte er sich ein Plätzchen und harrte dem Anpfiff. Der folgte mit etwa 10 Minuten Verspätung, da die Kontrolle der Gästefans wirklich sehr gründlich war……

Das 500 Mann starke Gästekontingent aus Bochum, inzwischen auch mit staugeplagter UB-Besatzung, sah einen recht kämpferischen Beginn ihrer Mannschaft. In dieser Zeit kam man durch Mlapa in der 22. Minute zu einem Pfostentreffer, danach war aber Ruhe im Karton.

Bis zur 41. Spielminute war allgemeine Erholungsphase, die endete aber mit der Führung für Braunschweig. Sch….öne Bescherung, dachte der Sportwart und muffelte sich durch die Halbzeitpause.

Es folgte itzo Halbzeit zwei. Die dem VfL Bochum zweimal Glück bescherte, da der Schiedsrichter zwei Braunschweiger Toren berechtigterweise die Anerkennung versagte. Dann kam aber eimerweise Pech auf den VfL Bochum zu.

Erst flog Novikovas mit gelb-rot vom Feld, dann folgte ein weiterer Pfostentreffer und ein nicht gegebener Handelfmeter für den VfL Bochum. Doch noch einmal schien das Glück dem VfL Bochum zu leuchten, denn man bekam in der Schlussminute einen Foulelfmeter.

Hoffen und Bangen durchzuckten nicht nur den Sportwart als Bastians zum Elfmeter antrat. Sein Herzschlag setzte kurz aus, als der Schütze den Strafstoß………nicht verwandelte. So eine Kacke, verdammte, elendige Sch….., grummel, groll, ächz.

Kurze Zeit später war Schluss und der VfL Bochum hatte wieder nicht gewonnen. Zügig latschte die Reisetruppe zur Straßenbahn und fuhr damit zum Hauptbahnhof. Hier erfuhr die Gruppe das ihr ICE-Zug ordentlich Verspätung hat und der Anschluß in Hannover dadurch gefährdet sein würde. Also ab in den nächsten RB nach Hannover.

Gute Entscheidung, denn so hatte man nach knapp einer Stunde Fahrt, noch genügend Zeit, um in Hannover einer Herberge im Bahnhof seine Aufwartung machen zu können. Danach ging es in den ICE Richtung Ruhrgebiet.

Da dieser, wäre hätte das gedacht, auch an Überfüllung litt, zog die Gruppe natürlich wieder ins Bistro ein. Man machte sich mit dem Personal bekannt und harrte dem baldigen Start. Dieser kam aber nicht, stattdessen verkündete eine freundliche Stimme, das es zu einer Verspätung käme, da wir noch auf andere Reisende aus einem verspäteten ICE warten würden.

Knapp 10 Minuten später waren die Anderen an Bord, aber der Zug fuhr nicht los. Dafür erschallte eine inzwischen genervt klingende Stimme, das die Bundespolizei die Strecke gesperrt hätte, da eine Person Höhe Seesen auf den Gleisen herumturnte.

Nach etwas über einer Stunde, die Uhr läutete den neuen Tag ein, konnte die Rückfahrt dann beginnen. Erfreulicher Nebeneffekt, wegen der Warterei bekam jeder Zugreisende mit gültigem Billett ein alkoholfreies Getränk, sowie einen Antrag auf finanzielle Entschädigung. Wer gut mit der Bistrobesatzung konnte, bekam auch ein nicht ganz so alkoholfreies Getränk in seinen Pappbecher.

Die Rückfahrt verlief dann bei angenehmer Plauderei störungsfrei und um zwei Uhr wurde Bochum erreicht. Hier trennte sich die Reisetruppe tränenreich und ein jeder ging seiner Wege.

Das war’s für diesmal liebe Leut. Bleibet gesund und lebet lang.

Der Sportwart

Und ob Pechmarie oder Scheiße am Schuh, bitte eins nicht vergessen:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge!