Und tschüss

Obwohl die Deutung der Gestirne am abendlichen Himmelszelt und das Lesen der Innereien diverser Kaldaunen darauf hingewiesen hatten, das es für den VfL Bochum nichts in Rostock zu holen gäbe, konnte der Sportwart nicht anders, nein er musste und wollte zu Spiel an die Ostsee reisen.

Alleine wollte er dies nicht tun, also „überredete“ er, mittels einiger Psychotricks, Spatzel zur Mitreise. Manch einer munkelt auch, das Alkohol im Spiel gewesen sein sollte, dies weist der Sportart aber weit von sich. Und zwar ungefähr so weit…..

Nun denn, wie auch immer. Am Samstag morgen so gegen 8 Uhr 11 setzte sich dann ein ICE mit Spatzel und dem Sportart, sowie einer Hundertschaft anderer VfL Bochum Höriger gen Rostock n Bewegung. Darunter die B.O.Z. Crew, der Vereins- Sozialtherapeut mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit, Magic-Marcus, viele Kästen Fiege Pils und Fiege Radler und, und, und……

Die ca. fünf und eine halbe Stunde Zugfahrt wurde mit Trank, Gesang und pseudo-philosophischen Gesprächen zur allgemeinen VfL Bochum Situation gemeistert. Zu Punkt Trank sei besonders die Einnahme von äußerst preiswertem Wodka im Bordbistro durch Spatzel und dem Sportwart genannt. Ansonsten verlief die Anreise recht ruhig und ereignislos.

Nach der Ankunft in Rostock bildete sich eine kleine Kulturgruppe, welche aus dem Sozialtherapeuten, B.O.Z. Marwan, Magic-Marcus, Spatzel und dem Sportwart bestand. Diese fünf Bewunderer althanseatischer Baukunst drangen in die historische Altstadt Rostocks vor und begaben sich dort in eine Herberge, welche italienische Speisen feilbot. Hier wurde dann just gemahlzeitet.

Nach der Atzung wurde eine Droschke geordert, jene die fünf Herren zum Rostocker Stadion brachte. Danach folgte noch ein kleiner Marsch durch Schnee und Schlamm und schon stand man vor dem Gästeeingang. Nun noch eine sorgsame Körperkontrolle, die beim Sportwart wieder mal recht gründlich ausfiel, und dann durfte man in den Gästebereich hinein. Hier hatten sich schon so an die dreihundert Bochum Anhänger versammelt, welche auf das große Aufbäumen ihres Vereins hofften. Darunter auch Happi und Niklas. Zwei weitere Bochumer Jungen, die den weiten Weg ins ferne Rosrock per Automobil gewagt hatten.

Joh, das Spiel begann und es bäumte sich nichts beim VfL. Stattdessen kam die Mannschaft von HansA erst zu einem Abseitstor und dann, nach einem Fehler von RvD, zum eins zu null. Wer nun mit einem heftig kämpfenden VfL Bochum gerechnet hatte, wurde doch auf den Boden der Tatsachen geholt. Da kam nichts. Niente, nada, Pustekuchen.

Während auf dem Rasen VfL-mäßig nichts lief, suchte der VfL-Anhang, unterstützt von etlichen BFC-Kamerden, Kontakt zur HansA-Fraktion. Freundliche Worte und gefüllte Bierbecher wechselten die Seiten, Hassgesänge hallten fröhlich durch die kühle Märzenluft und manch eine Aufforderung zum Faustkampf wurde stilgerecht dem Gegner überbracht. Ordnungskräfte unterbanden diese Gebarden und räumten eine Sicherheitszone zwischen HansA-Mannen und VfL-Kempen. Danach wurde es etwas ruhiger auf den Rängen.

Es folgte die Halbzeitpause, in der ein Vita Cola Fahrrad ausgespielt wurde, welches der Sportwart auch gern gehabt hätte. Er durfte aber nicht am Spiele teilnehmen. Wirklich schade, ährlich, war so schön rot und glitzernd das Rad.

Nach der Halbzeit kam nichts vom VfL, aber was von HansA. Und zwar das zwei zu null. Anlass für Spatzel und dem Sportwart die Spielstätte zu verlassen. Zornig und mit kalten Füßen machten sich beide auf die Suche nach einem Gefährt, das sie zum Hauptbahnhof bringen sollte. Unterwegens hörten sie noch einmal lauten Jubel und eine Stimme, welche das drei zu null für HansA verkündete.

Dank rudimentärer Ortskenntnissen und einer Portion Glück fanden die beiden eine Haltestelle für einen Bus Richtung HBF. Während sie auf den Buswarteten, kam Magic-Marcus des Weges. Auch er hatte die Nase, ob des Geschehens auf dem Spielfeld, gestrichen voll. So fuhr man dann zu dritt mit dem Bus zum Bahnhof.

Am Bahnhof wurde dann der Abfahrtsbahnsteig gesucht, gefunden und für gut befunden. Während Magic-Marcus am Bahnsteig blieb, machten Spatzel und der Sportwart noch eine kleine Runde durch die Gegend. Aber außer hunderten von Gendarmen war nicht viel zu bekucken, so das sie nach einer kleinen Stärkung zurück zum Bahnsteig kehrten und dort auf den Zug Richtung Hamburg warteten.

Zum Glück kam der Zug auch frühzeitig. Hurtig wurde Platz genommen und auf den Rest der Gesellschaft gewartet. Die kamen dann auch nach und nach. Leider aber nicht alle. Bedingt durch verkehrstechnische Probleme auf dem Wege zwischen Stadion und Bahnhof erreichten etwa zehn Leute den Zug nicht pünktlich zur Abfahrt.

Schiet. Während der Fahrt gen Hamburg organisierte Marwan schnellstens eine Alternativrückfahrt. Genaues kann aber der Sportwart nicht dazu sagen. Er hofft nur, dass alle doch noch nach Bochum gekommen sind.

In Hamburg hatte man knapp dreißig Minuten Aufenthalt, bevor ein anderer Zug die Reisegesellschaft nach Dortmund bringen sollte. Die Zeit nutze man zur Aufnahme von diversen Lebensmitteln ( flüssig und fest, sowie gemischt ).

Die Fahrt nach Dortmund verlief bis auf den Auftritt eines verwirrten Menschen ebenso wie die Hinfahrt ruhig und ereignislos. In Dortmund durfte noch einmal umgestiegen werden, und dann war man auch schon so gegen 0 Uhr in Bochum. Spatzel und der Sportwart stiegen nun in ein Taxi, welches sie zur Landwehr brachte. Hier genehmigte man sich gemeinsam mit Ihro prinzlicher Hoheit Karl August, welcher an der Landwehr Hof hielt, noch einen Schlummertrunk. Als der letzte Tropfen Bismarck aus der Flasche entschwand, verabschiedete sich der Sportwart und wanderte nach Hause.

Hier sprach er ein paar Worte mit Frau Sporwartin, aß eine Kleinigkeit und sah noch etwas fern. Dann ging er in die Heia und schlief mit dem Gedanken „Und Tschüss VfL“ ein.

Das war es für heute. Wollen mal sehen was es morgen gibt. Ob zweite oder doch noch erste Liga, die nächsten Wochen werden es zeigen. Bei den zuletzt dargebrachten Leistungen, tippt der Sportwart ab doch eher auf die erste Möglichkeit. Aber die Hoffnung, ja die Hoffnung, die bleibt einem. Vielleicht, ja vielleicht, eventuell doch kein „und tschüss“.

Bis demnächst und gehabt euch alle wohl.

Der Sportwart

Nun denn, ob Liga eins oder Liga zwei, es bleibt dabei:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge.