Tun wir mal rumschiffen….
sprach der Sportwart und nahm dafür das Reise-Angebot der angesehenen Reederei „Die getreuen Ostler“ in Anspruch, mittels eines Schiffes zum Auswärtsspiel des VfL Bochums nach Oberhausen zu reisen. Für nur 25 Euro ohne Speis und Trank, aber dafür mit einem Eintrittkärtchen für ein Spielchen der besonderen Art, konnte man eine wunderbare Fahrt auf dem legendären Rhein-Herne-Kanal machen. Ob diesem äußerst wohlgefälligem Angebot, taten das viele andere Menschen dem Sportwart gleich und sicherten sich ein Plätzchen auf der „Santa Monika II“. Der Platz reichte nicht für alle Schiffsfreiwilligen, so das die geheimen Co-Trainer die „Stadt Duisburg“ zwecks der gleichen Reise ob Oberhausen buchten. So konnten sich nun an die vierhundert Bochumer mit zwei Schiffen auf eine Kanalfahrt gen Kleeblatthausen freuen. Der Sportwart möchte nun einen kurzen Tagesbericht über das Geschehene abgeben.
Die gesamte Reisegemeinschaft traf sich am Karnevalssonntagsmorgen am Haus Frein, gleich am Bochumer Festplatz gelegen. Viele buntgekleidete Personen tummelten sich bereits an Ort und Stelle, als der Sportwart, dem Sportwart sein Schwager und der Lindenpitter ,von Frau Sportwartin höchstpersönlich chauffiert, am Festplatze eintrafen. Herzliche Begrüßungen wurden nun in den folgenden Minuten in Form von Händedrücken, Wangenküsschen und herzlichen Umarmungen ausgetauscht. Auch hörte man diverse Rufe, wie: Wat will der Holländer hier, Käseköppe raus, WM ohne Holland u.s.w. Der Sportwart zur Gänze irritiert, nahm erstmal einen herzhaften Schluck aus der Fiege-Dose und da dämmerte ihm es, die Menge verwechselte ihn mit Frankie van der Hahn, dem niederländischen Gauner und Trunkenbold. Der Sportwart hatte zur Feier des Tages sein eh schon gefärbtes Haupthaar in ein leuchtendes Orange getaucht und so wahrscheinlich die Irritationen ausgelöst. Froh über die rasche Lösung nahm der Sportwart noch ein Schlückchen aus der Fiege-Dose und ließ sich fortan nicht mehr von der Menge beeinflussen, stattdessen fuhr er mit den Begrüßungen fort. Und wen er alle so grüßte: den grauen Wolf aus Höntrop samt Welpen, Into den Scheinriesen aus Herne, den Hessen-Det, Vic-Tor, Olaf den Dauerredner, den König von Ostien nebst Gattin, Lars der Eisbär, die Eisbärenschwester, Norbärt das fleissige Bienchen, Stange, Malte mit einer feschen Frisur, Keijeijei mit seiner holden Maid, die Bulls aus Warstein, Block Ahhhhhhhhh, Trommel-Wörner, Schreber-Dirk, Frank the Arnold, die Gebrüder Zornig, die Torwartlegende Kreftiger zuzüglich Gundi, die Salles und, und, und……. Zu viele Menschen für das kleine Sportwartköpken. Sollte jemand vom Sportwart nicht genannt worden seien und sich dadurch vernachlässigt fühlen, so bittet dieser untertänigst um Verzeihung.
Während dieser Begrüßungsfeierlichkeiten verging die Zeit rasch und die Bogestra-Gelenkbusse, welche die Karawane gen Herne-Hafen bringen sollten, traffen ein. Ruckzuck wurden die Busse gestürmt und kaum zwanzig Minuten später ging die Post, bzw. die Reise ab
Schnell erreichte man den Hafenausleger in Herne und ebenso schnell wurde die „Santa Monika II“ in Besitz genommen. Die Ostler, die Getreuen und die BOJU’s platzierten sich auf dem Oberdeck und steckten dort ihre Reviere ab. Der Sportwart fand wie durch ein Wunder ein Plätzchen just gegenüber des Schiffstresens. Wat für ein Massel auch, ne wirklich. Und nicht nur der Sportwart, nö auch fast alle anderen Bochumer Jungen fanden dort ihre Heimstatt. Das ist doch wirklich ein Dusel, nicht wahr ?
Dem Sportwart sein Schwager hatte sich für die Schiffstour etwas besonderes einfallen lassen. Er hatte mehre Sämannslieder aus dem Internet genettet, sie kopiert und verteilte sie nun an den ersten Bochumer Jungen Gospel-Shanty-Chor. Das Schiff legte ab und der Chor los. Die BOJU’s verwöhnten die Mitreisenden mit mehreren Liedern und hörten erst auf als der Durst doch zu mächtig wurde. Ja dieser Durst, um ihn zu löschen, musste man was trinken. Doch was, das war hier die Frage. Das ausgeschenkte DAB-Bier mundete dem Sportwart, dem Sportwart sein Schwager und dem Lindenpitter nicht so recht und das mitgebrachte Fiege reichte nicht mehr allzu lange. So entschloss man sich, erst Hessen-Dets Schnapsvorräte zu leeren und dann am Tresen ein Wasser-Korngemisch zu erstehen. Dat brummte dann auch. Im Kopp und inne Füße.
Da der Sportwart ja nicht nur zum Sau…zum Singen an Bord gegangen war, beschloss er das Promenadendeck zu besuchen. Trotz Nieselregens war es gut besucht, doch der Sportwart fand auch dort ein Plätzchen. Vom Freideck aus konnte der Sportwart dann diverse Landschaften, ein Wasserschutzpolizeiboot, eine Schleusenfahrt und noch viel mehr Gegend begutachten. Das machte ihn dann wieder durstig und er musste eine Stärkung zu sich nehmen. Die Stärkung durfte dann auch mal weggebracht werden und so begab sich der Sportwart in regelmäßigen Abständen zur Bordtoilette. Dort traf er dann auch regelmäßig die gleichen Leute, so das er sich dann schon auf das nächste Treffen freute. Tätätätätä, das war ein Wortwitz.
So knapp zwei Stunden später erreichte das Schiff die Anlegestelle in Oberhausen. Dort wurden sie von anderen Fans, von der Polizei und einem Kamerateam empfangen. Langsam wälzte sich die Bootsbesatzung von Bord und wankte gen Stadion. Einige blieben noch an Bord und nahmen noch eine kleine Stärkung zu sich. Dies war ein weiser Entschluss, denn es bahnte sich Schröckliches an und wohl dem der mental gefestigt ward. Der Sportwart gehörte zu denen, die sich ordentlich festigten. Doch gehrt jede Festigung mal zu Ende und der Sportwart begab sich auf einem kleinen Spaziergang Richtung Stadion. Dort angekommen gab es die üblichen Körperkontrollen und Gesichtsüberprüfungen. Der Sportwart hatte Glück und kam ohne größere Visitationen durch die Kontrollen. Im Stadion der Kleeblätter suchte sich der Sportwart einen schönen Aussichtspunkt und sichtete aus. Er sichtete viele, viele Bochumer, so ca. dreitausend (plus minus ein paar hundert) und viele Gendarmen. Da der Sportwart keine üblen Dinge vorhatte, störte ihn das Gendarmenaufgebot nicht und er widmete sich zur Gänze dem Spiel, welches just angepfiffen wurde.
Ja, das Spiel. Boah, nä, wird dem Sportwart schlecht, wenn er daran denkt. So eine Bochumer Gurkentruppe hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Die gesamte Mannschaft ein Trümmerhaufen, ein Nichts, ein Garnichts. Die nicht gerade stärkste zweite Liga-Truppe aus Oberhausen semmelte die hoch bezahlten blau-weißen Irrläufer so richtig ab. Der Sportwart hielt es bis zum vier zu eins aus, dann verließ er mit vielen anderen das Stadion fluchtartig. Unterwegs klingelte es im Bochumer Scheunentor noch zweimal, so das der Hühnerhaufen aus Bochum mit einer sechs zu eins Klatsche nach Hause fahren durfte.
Der Sportwart schaffte es gerade noch bis zum Schiff und konnte dort so eben noch eine Stärkungsgetränk bestellen, zu sich nehmen und ein neues zu bestellen. Dem Sportwart sein Schwager, der Lindenpitter und andere taten es ihm gleich und ertränkten ihren Frust mit geistigen Getränken. Irgendwann ward man genug gestärkt und die Heimreise konnte stattfinden. Mit deutlich weniger Leuten an Bord, ging die Reise zurück gen Herne. Die Stimmung war ein wenig gedrückt, schlug zwischenzeitlich ins Aggressive über, die Reise konnte aber dank der Besonnenheit aller Teilnehmer fast ohne Tätlichkeiten zu Ende gebracht werden. Dank der vielen Stärkungen kann der Sportwart sich nicht mehr an allzu viel erinnern, wat so auf der Rückreise noch so geschah. Aber es war bestimmt ganz lustig. So gegen acht (plus/minus) wechselte man vom Kahn in die Bogestra-Busse und dann ins Haus Frein auf einen Absacker über.
Eine kleine Episode hatte der Sportwart dann noch mit dem Sportwart sein Schwager. Dieser verhinderte ein Eingreifen in einem kleinem Streit seitens des Sportwartes. Er hielt ihn am Genick fest und maßregelte ihn mit harten Worten. Als der Sportwart dann den Lindenpitter mitten im Geschen sah, beklagte sich der Sportwart bei dem Sportwart sein Schwager mit den Worten: Wieso darf der und ich nicht ?
Ja wieso eigentlich, Herr Schwager, häh ?
Ach wat soll es, Bimsstein drüber und Seife gekocht. Nach dem Absacker fuhren dann der Sportwart und dem Sportwart sein Schwager heim. Bei der Heimreise wurden sie noch von zwei kohlköpfigen Pappnasen belästigt. Aber als moralisch gefestigte Menschen ließen sie sich nicht provozieren und ignorierten das Pack. So kamen sie dann heil und mehr oder weniger gesund zu Hause an. Dort verabschiedete man sich für kurze Zeit, denn am folgenden Tage stand der gemeinsame Straßenkarneval in Lindenpitters Heimat an. Frau Sportwartin war noch wach und konnte so dem Sportwart noch den Kopf waschen. Nach dem Kopfbad gab es noch ein bisken Olympiade und dann ab in die Heia, wo der Sportwart augenblicklich einschlief.
So das war es von einer schönen Schiffsreise, die nur durch ein Fußballspiel getrübt wurde. Eine Wiederholung, der Schiffsreise, nicht des Spieles, wäre wünschenswert. Vielen Dank an Ost und die Treuen für die Organisation der feinen Boots-Tour.
Zu der Mannschaft aus Bochum, nur noch so viel: das gibt ein weiteres Jahr in der zweiten Liga ,ihr Pfeifenstiele, ihr !
Tschüss und bis bald in diesem Leben
Der Sportwart
Auch wenn es euch aus den Ohren kömmet: Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge !