Fürth den Sportwart nicht in Versuchung….
…… sonst kommt immer was ganz Komisches dabei raus, zum Beispiel Kopfschmerzen, Magendrücken mit Leberverhärtung und Fußpilz. Wie es dazu kam? Nun sperrt die Äuglein auf und lest den Stuss, den der Sportwart hier verzapft.

Der Wunsch des Sportwartes, seinen Lieblingsverein VfL Bochum 1848, in Fürth spielen zu sehen, ward so übermächtig, das er das Angebot mit einem Bus, welcher vom Block A gestellt wurde, zu reisen, dankbar und mit Tränen in den Augen annahm. Da der Sportwart auf längeren Reisen zu Genuss und Völlerei neigt, nahm er zur Vorsicht ein paar helfende Geister mit. Die da wie folgt wären: Herr L. aus BO-LA, der ingosche Scheinriese aus Herne, ihro Hoheit Prinz August nebst getreuen Kanzler, zwei Wannanasse und drei Flaschen Bonaqua Speziale.

Den Tag der Reise, bekam der Sportwart ohne langes Gerede von seiner Geschäftsleitung selbstverständlich frei. Der Sportwart glaubt, ein freudiges Zucken in den Augen des Chefs gesehen zu haben. Ist der liebe Mann nun froh, das der Sportwart nicht da sein wird oder nicht oder wie oder was?

Egal, toter Hering zwei Euro fünfzig. Kömmen wir zum Reisetag. So gegen neun Uhr fünfundzwanzig fuhr der Sportwart mittels der Linie dreihundertdreiundfünfzig Richtung Schauspielhaus. Dort angekommen begab er sich die allseits beliebte Schenke Warsteiner am, na , nu …… richtig, am Schauspielhaus. Dort traf er des Prinzen Augustens Kanzler bei einer Tasse Kaffee. Kurze Zeit später traf auch ihro Gnaden persönlich ein. Man schlabberte gemeinsam ein wenig und verdrückte ein wenig Mineraliensprudel, Pils und Korn. Nach Erledigung des Zahlungsverkehrs, wobei Ihro Gnaden wieder den Knickrigen heraus hängen ließ, begaben sich der Kanzler und Prinz August zur Straßenbahn und der Sportwart zum Gasthaus des jovalen Hellenen. Dort bestückte er noch die Sparkassenfächer vom Sportwart sein Schwager und vom Sportwart höchstselbiges. Der sonst doch recht knauserige Wirt überraschte den Sportwart mit zwei kostenlosen Getränken, welche er sofort herunter stürzte und dann eilends die Schenke verließ, bevor es sich der Wirt nochmals überlegen konnte. So traf er gleichzeitig mit der Bahn an der Haltestelle ein und konnte so unverzüglich seine Reise fortsetzen.

Während der Fahrt zum Planetarium erzählte er ihro Hoheit und seinem Kanzler von seiner Vermutung, das der Bus erst um zwölfe fährt und nicht schon um elfe. Block A hatte wohl eine kurzfristige Verlegung veranlasst, um weiteren Personen die Mitreise zu ermöglichen. Und siehe da, so geschah es auch.

Am Sammelpunkt angekommen, trafen die Strabafahrer auf den ingoschen Scheinriesen und einem wohlbekannten jungen Menschen mit wenig Haaren auf dem Kopfe. Ein freundliches Gelabere begann und dann kam auch noch erstens Herr L. aus BO-LA samt Wannanasse und zweitens der große Durscht. Da die umliegenden Gasthäuser sich weigerten zu öffnen, kauften der Sportwart und der Scheinriese sich ein einheimisches Brauereiprodukt an einem Kiosk. Und dann warteten sich auf den Bus, welche auch schon bald um die Ecke gekurvt kam. Fünfundvierzig Minuten vor Abfahrt stand der Reisecontainer schon da und konnte begannen werden. Rasch hatte sich die Gruppe Sportwart auf den hinteren Plätzen eingerichtet und konnte nun beruhigt in die Ferne blicken.

Des Sportwartens Befürchtung, es könnte der falsche Bus sein, wurde schon bald wahr und zwar nicht für den Sportwart, sondern für drei bis fünf andere Herrschaften, welcher mit der allseits bekannten Rosinante fahren wollten. Diese Personen waren falsch im Busse, denn nur wo Rosi darauf steht, da ist auch die Rosi drinne. Zügig durften die Leutchen einen Platzwechsel vornehmen und auch der Sportwart und der ingosche Scheinriese nahmen ein Wechsel vor, sie tauschten Leegut gegen volles Gut am Kiosk ein.

Wenige Augenblicke später waren die Gefäße mit dem Nektar deutscher Braukunst geleert und der Bus gut gefüllt. Die Reise konnte beginnen und tatsächlich sie begann mit der Vorstellung des Busfahrers. Ein ruhiger Mann, welcher nur darum bat, die Bustoilette nur im Notfalle zu benutzen. Kaum ausgesprochen traten die ersten Notfälle ein. Der Sportwart, sonst ein hurtiger Urinalist vor dem Herrn, hielt sich zurück und ging erst als sechster zum rollenden Abort. Die Notfälle häuften sich und nach zwei Stunden musste der Fahrer ein ernstes Wort durchs Mikro hauchen, denn das WC sah aus wie Hulle. Irgend jemand muss darin Bregenzer Wasserspiele abgehalten haben, denn die Toilette stand zentimetertief unter, ja sagen wir mal, einem wasserähnlichen Gemenge. Also Ferkels gibt es auf diesem Planeten, nä, pfui bah!

Während helfende Hände das WC trocken legten, kassierte der Sportwart von seinen Lieben das Geld für die Eintrittskarten und Block A Geld für die Busreise. Für nur fünfundzwanzig Euro konnte man eine Reise ins Fränkische genießen. Man genoss aber nicht nur den Fahrtpreis, sondern auch diverse Getränke hochgeistiger Natur. Durch diese und durch die musikalische Untermalung leicht bedröhnt erreichte die Reisegruppe nicht nur einige Rastplätze, nein, sie erreichten auch Fürth.

Dort wanderte der Sportwart dann gemächlich zum Stadionseingang , wo er durch eine gestrenge Kontrolle musste. Hierbei wurde sein kleines Schweizer Taschenmesser verhaftet und von ihm genommen. Traurigen Herzens nahm der Sportwart Abschied und dann den Weg Richtung Spielfeld. Dort konnte er viele, viele Bochumer Fans entdecken, also mindestens so ca. fünfhundertundsieben. Alle mussten auf einer wackeligen Tribüne ála Bielefelder Stahlrohrbau von anno dreißig Quartier nehmen. Allen Unkenrufen zum Trotze, das Ding blieb heil und somit der Sportwart auch.

Unter den Zuschauern war auch Rainer aus München, welcher Ihro Hoheit Prinz August zu einem Wochenende in der bayrischen Landeshauptstadt abholen wollte. Also Rainer, dann viel Vergnügen mit Ihro Knickrigkeit Prinz August.

Zum Spiel sei nur vermerkt, Fürth führte nach wenigen Minuten und dann führte der Blasendruck den Sportwart Richtung Toilette. In dieser Zeit fiel der Ausgleich für den VfL durch den spanischen Dänen oder dänischen Spanier. Der Sportwart freute sich ein weg und stellte sich nach erfolgreichen Entleerungsgang wieder in den Block der Bochumer Anhängerschaft. Leider fiel kein Tor mehr für die Bochumer Mannschaft, aber auch für den Fränkischen Anhang gab es nichts mehr zu jubeln. Es blieb beim eins zu eins. Ob dies für den VfL reicht, um wieder aufzusteigen ist fraglich, jetzt hilft nur noch warten und hoffen das Duisburg (- Mainz) und Hannover (- Bielefeld) sich durchsetzen. Bitte, bitte, bitte, der Sportwart will auch immer artig bleiben…..

Ja Thema artig bleiben, einige Fürther wurden nach dem Spiele etwas unartig und sabberten die auf die Busabreise wartenden Bochumer schräg an. Hierbei wurde Herrn L. aus BO-LA auch der Fan- Schal entwendet. Nur eine große Menge Gendarmerie konnte den Herrn L. aus BO-LA von einem Rachefeldzug von der Art Hunnenüberfälle abhalten. Einer der Unartigen bekam aber das mächtige Haupt des Herrn L. aus BO-LA zu spüren….. Aua.

Nachdem alles wieder zu Ruhe kam, kam auch die Abreise. Von der Rückreise hat der Sportwart nur noch geringe Erinnerungen, da er erstens viel geschlafen hatte und zweitens, na ja die Flaschen Bonaqua Speziale waren leer…..

Jedenfalls war man irgendwann wieder in Bochum. Der Sportwart, dieser olle Schnarchhahn, musste dann unbedingt noch einen Absacker zu sich nehmen. Diesen nahm er dann bei Elke im Warsteiner am……. nee nicht Schauspielhaus, sondern Markt. Durch den Absacker nun vollendens durchgesackt, gelüstete es dem Sportwart nach einem Taxometer, welches er auch schnellstens bekam. Mit diesem reiste der Sportwart dann auch heim. Zwar mit einem kleinen Umweg, denn der Fahrer hatte das Genuschel des Sportwartes nicht so recht verstanden, aber dann doch in die korrekte Richtung.

Zuhause ließ sich der Sportwart auch nicht durch Schlüssel und Türschloss irritieren und kam nach ganz wenigen Versuchen ins Haus. Katzengleich schwang er sich aufs Sofa, um ein wenig auszuruhen. Wenige Stunden später, so gegen sieben Uhr, ging er dann auch ins Bettchen. Ein paar liebe Worte an Frau Sportwartin kamen ihm noch von den Lippen und dann übermannte ihn das Sandmännchen mit einer Fuhre groben Kieses.

So gegen zwölfe stand der Sportwart wieder auf, machte den Hausputz und fuhr dann ins Ährenfeld, um dort erstes Bundesligafernsehen zu schauen. Er sah dann zusammen mit Spatzel und Olaf Erstligafußball und auch zu, das sein Gläschen immer gefüllt war. So gegen siebzehn Uhr fünfzehn war dann nicht nur Schlusspfiff, sondern auch Ende beim Sportwart. Mit der letzten Energie, die ihm noch geblieben war, reiste er heim zu Frau Sportwartin, um dort mit ihr einen gemeinsamen Fernsehabend zu gestalten. Was ihm, zu seinem großen Erstaunen, recht gut gelang. So gegen zwölfe ging es dann ab in die Koje, wo der Sportwart dann am anderen Morgen mit Kopfschmerzen, Magendrücken und Fußpilz wieder aufwachte.
Fürth also den Sportwart nicht in Versuchung, denn er ist ein schwaches Menschlein und ein räudiger Sünder.

In diesem Sinne, bis demnächst in diesem Leben.

Der Sportwart

Und wenn auch der Suff den Kopf schon ganz ausgehöhlt hat, nicht vergessen:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge.