Sollte es vielleicht…
… noch einmal gut ausgehen !?!
Mangels Reiselust verbrachte der legendäre Sportwart den Samstag nicht im Zug, sondern im Gasthaus „Zum schnöden Mammon“. Dort verweilte er nicht allein. Nein Tausende, wenn nicht Hunderte, ach was mindestens 20 Personen waren dort anwesend. Darunter auch die Rainer-Gang aus München, Hauptstadt der Bajuwaren und des Weißen Bieres. Die Herren kamen fast geradewegs aus Manchester, Heimat der berühmten Manchester-Hosen.
Dort erlebten sie einen famosen 1 zu 0 Sieg ihrer Bayern gegen den dort ansässigen Fußballspielverein. Noch ganz unter dem Eindruck des Sieges und diverser Aufbaumittel standen sie in der Lokalität und begrüßten den Sportwart, samt dem Sportwart sein Schwager. Herzliche Nettigkeiten und kühle Getränke wechselten den Besitzer und der Samstag-Spieltag konnte beginnen.
Da es bis zum Spielbeginn noch etwas Zeit war, konnte man in lockerer Atmosphäre dem lieben Sportskameraden August S. einige Runden Fusel aus der Tasche leiern. Der faselte zwar was von Armut, aber das machen die reichen Menschen ja immer. So verging die Zeit mit lustigen Anekdoten aus dem Bundesligageschehen und herrlichen Getränken aus dem Hause am Ehrenbergplatz. In der Zwischenzeit erreichte auch Herr B. das Haus des Geschehens und reihte sich nahtlos im Kreise der inzwischen leicht aufgepuschten Menge ein. Diverse Gesänge für Bochum, für Bayern und gegen den TSV erfüllten den Gaststubenraum mit fröhlichem Klange. Die Fußballmenge war so weit, die Kämpfe konnten beginnen. Und so sprach der Herr: Lasset den Premiere-Sender erscheinen. Und er erschien.
Der Fußballwettkampf TSV 1860 München gegen den VfL 1848 Bochum konnte starten. Erst wogte eine riesige Angriffswelle der Münchner gegen das Bochumer Tor. Doch die heldenhaften Mannen aus dem Ruhrgebiet widerstanden die ersten Minuten schadlos. So langsam, aber sicher schlichen sie sich gelegentlich in die Nähe des TSV-Tores. Erste Warnschüsse auf das Gehäuse des Münchener Torwartes ließen sich erblicken. Dann war es soweit. Ein feines Zuspiel von Rotschopf Freier konnte unser aller lieber Bastürk zum 1 zu 0 für den VfL verwerten.
Grenzenloser Jubel erhob sich im Gasthause. Harte Männer lagen sich in den Armen und schwafelten vor sich hin. Die Jubelarien legten sich, neue Getränke wurden geordert und serviert, alsdann sofort geleert, um in der nun beginnenden Halbzeitpause fortgebracht zu werden. Ein paar Sportsmänner begaben sich zu einer Atzung, um gestärkt die 2. Halbzeit zu erleben. Wenige Minuten nach Anpfiff gelang es Bastürk den zweiten Treffer zu erzielen. Ein atemberaubendes Jubelgeschrei begann. Wilden Rabauken rannen die Tränen der Glückseligkeit von den Wangen. Diverse Himmelschöre waren in der Ferne zu hören. Doch ein Schock ließ alle wieder in Ruhestellung verharren. Was war geschehen. Rouven Schröder hatte den Ball ins eigene Tor geköpft. Und das war leider das Bochumer Tor. Atemlose Stille herrschte in den rauchigen Hallen an der Dibergstraße. Überall ängstliche Gesichter und Ratlosigkeit. Doch dann ein explosionsartiger Schrei: Tooooooooooooooooooooooooorrrrrrrrrrr!!!!!! Reis, der alte Knochen, hatte zum 3 zu 1 für den VfL getroffen.
Nun ging Alles darunter und dazwischen. Anmutige Männertänze, brüderliche Umarmungen, hemmungslose Schnapsorgien und was weiß denn der Sportwart noch, waren in den nächsten Minuten an der Tagesordnung. Allerliebstes Liedgut erfüllte den Raum mit schallenden Gekreische. Und die Himmelschöre rückten näher. Als alles schon den Sieg feierte, fiel in der 86.Minute der Anschlusstreffer. Borimirov köpfte den Ball auf das Bochumer Tor, Schindzielorz schlug ihn von der Linie, der Linienrichter hob die Fahne, der Schiedsrichter zeigte zur Mitte. Nur noch 3 zu 2 für den VfL. Früher brach so etwas den Bochumer das Genick, doch heuer setzten sie zur Antwort das 4 zu 2 in die Welt. Den Pfostenschussabpraller von Bastürk konnte Schindzielorz verwandeln. Nun ward die Hölle geboren. Ringelrein mit Anfassen, Tanzen auf Tisch und Bänken, Herunterstürzen von Getränken, Austauschen von Männerzärtlichkeiten wechselten sich in atemberaubender Geschwindigkeit ab.
Der VfL hatte mal auswärts gewonnen. Dadurch wurde die kleine Nichtabstiegsmöglichkeit wieder etwas größer. Hoffnungen keimten auf und die Himmelchöre erschallten laut im Raume. Dann verebbte alles langsam und Sportwart und sein Schwager fuhren heim. Auch die beiden Herrn Rainer fuhren, aber nicht nach Hause, sondern nach Dortmund zum Spiel gegen den BVB. Dort erlebten sie ein 1 zu 1 mit vielen bunten Karten. Doch dies ist eine andere Geschichte. Dem Sportwart seine endet hier und jetzt.
In der Hoffnung das…. na ihr wisst schon, bis zum nächsten Male
Der Sportwart
Ps. Vielen Dank an die Herren aus München für ihren Besuch