Treffpunk für das unbekannte Ereignis war 18:30 Uhr. Eigenartigerweise waren alle teilnehmenden Bochumer Jungen schon um 18:20 im Haus Ehrenfeld versammelt. 10 Minuten vor dem Treffpunkt Alle da – das sucht in der 30 jährigen Geschichte des Clubs wohl auch Seinesgleichen.

Die Debatten, die sich in den letzten Wochen zunehmend verschärften, marschierten so langsam ihrem Höhepunkt entgegen. Was machen wir Heute???

Geht es ins Schauspielhaus, beehren wir das Theater et cetera mit unserer Anwesenheit, hat sich der VfL noch was einfallen lassen oder sollte es doch noch mal nach Fiege gehen?????
Fragen über Fragen und noch immer keine Antwort – langsam wurde die Spannung unerträglich.

Dann, um kurz vor Sieben war es endlich so weit. Lobo rief die ganze Mannschaft zusammen, letzte Getränke wurden geordert und der Gang zum Abort des Hauses Ehrenfeld nochmals angeraten. Anschließend versammelten wir uns vor der Tür und los ging´s Richtung Hattinger Strasse. Es schüttete gewaltig aber auf Höhe von Micha´s „Lappenbude“ war der Regen egal. Links, die Hattinger Strasse rauf stand einsam und verlassen der Grund unserer freitäglichen Zusammenkunft: eine alte Strassenbahn der BoGeStra mit Namen BOGIE-BAHN.

Da leuchteten die Augen der Mitreisenden denn damit hatte wohl keiner gerechnet. Ab ging es in die Tram, Plätze wurden gesucht und gefunden und um kurz nach Sieben hieß es: Leinen los.

Im vorderen Teil der Bahn war die Theke, an der lecker, lecker Fiege ausgeschenkt wurde. Unmittelbar davor war das reichhaltige Buffet aufgebaut. Mit dieser Aussicht auf Speis und Trank kamen einem fünf Stunden durchs Revier schon fast zu kurz vor.
Die Bahn setzte sich Richtung Hattingen und Bernie den Zapfhahn in Bewegung. Erste Bedenken, das man ja wohl nicht so schnell so viel trinken konnte lösten sich in ein großes Nichts auf, denn es war eine Toilette an Bord. Jetzt gab es kein Zurück mehr und feuchtfröhlich ging es durch Lindenpitter´s Reich – Richtig, durch Linden.
In Hattingen angekommen wurde ein Teil der Fahrenden vom Bahnbegleiter auf den dortigen Abort geführt. Mit den Worten „Nase zuhalten“ wies uns der freundliche BoGeStraner den Weg in das hervorragend hergerichtete Etablissement. Ein Pumakäfig roch angenehmer und wir waren froh als wir wieder an der frischen Luft waren. Unsere Reiselust konnte der Kurzaufenthalt allerdings nicht trüben, da hatten wir schon schlimmeres gesehen.

Wieder zurück Richtung Bochum wurde die Stimmung immer besser. Brigitte und der Besenkammerspezialist Michael H. legten eine flotte Sohle und kurz darauf sich selbst auf´s Parkett. Da hat man wohl das Anfahren einer Bochumer Straßenbahn unterschätzt – aber nicht passiert und weiter ging es.

Zurück im Bochumer Betriebshof wurde eine Pause gemacht und die weitere Reiseroute erörtert. Eine schöne Runde durch Gesellenkirchen sollte schon drin sein. Und so kam es dann auch. Ab ging es in die ungeliebte Nachbarstadt. An der Stadtgrenze WAT-GE, da wo die Luft immer schlechter wird, wurden schnell noch ein paar Bier getrunken und mit geölter Kehle klangen fröhliche Weisen durch die Gegend. Alte Evergreens von „Am Tag, als…“ bis „Es war in einer Sommernacht…“ erfreuten die Bahnfahrer und sicherlich auch die Einheimischen.

So ging es denn feuchtfröhlich weiter und die ganze Bande wurde immer ausgelassener. Kurz vor unserem Wendepunkt machten wir noch eine lustige Rast in Nähe der Arena und pinkelten da, wo wir in den letzten Jahren immer gepinkelt hatten.
An diesem Haltepunkt nahmen wir auch sechs durchnässte Gestalten auf, die Richtung Bochum wollten. Ob Sie wollten oder nicht, es gab erstmal ein Bier und dann noch eins usw.

Ja und dann war da noch unser Norbert, der emsig wie immer, die hinteren Ränge mit Gerstensaft versorgte. Einmal wollte er auch der Mitte was gönnen, meinte es aber zu gut. Ein kurzes Anfahren, ein kurzer Ausrutscher und schon ergoss sich ein volles Tablett über die Klamotten von Roger und Keeper. Dieses Ereignis muss den Norbert so mitgenommen haben, dass er ab sofort das Bier nur noch in seine eigene Kehle schüttete.

Gegen 11 kamen wir dann wieder im Bochumer Betriebshof an, tranken noch ein Bier und machten uns glücklich auf den Heimweg. Der ein oder andere soll erst um halb Fünf in den Federn gewesen sein, aber das ist ja normal.

Fazit: Ein Top-Ereignis im Jubiläumsjahr, das man ruhig wiederholen kann.

Bis demnächst
Martin