Zwei BOJUs konnten es lassen und mussten unbedingt zum Auswärtsspiel des VfL Bochums nach Ingolstadt reisen. Sie nutzen hierfür, wie so oft, das ZUZ-Angebot. Mit einem IC ging es über DO, Hamm, Soest, Lippstadt, Paderborn, Altenbeken und Warburg nach Kassel-Wilhelmshöhe.

Mit dabei waren ein ZUZ-Mitarbeiter-Veteran, Torhüterlegende Max, der passende Vater zum Max, ein Zugführer mit Dienstfrei und ein schweigsamer Fan in Blau. Diese Sieben teilen sich zwei Abteile im IC.

Im einem Abteil ging es besonders hoch her. Alternative Lehrmethoden wurden zum besten gegeben: Schlagen von Schulkindern, ja / nein, wenn ja, mit Stock oder ohne. Theologische Grundfragen wurden diskutiert und man erfuhr das Enzyme Bio-Katalysatoren sind. So verging rasch die Zeit und Kassel ward erreicht.

Hier begann nun der Tag der Verspätungen. Der Anschlusszug hatte erstmal 50 Minuten Verspätung. Tätätätä. Freundliche Bahnmitarbeiter arbeiteten Ersatzpläne aus, aber die waren etwas für den Allerwertesten. Also wurde von der kleinen Reisegruppe ein eigener Plan entworfen und in die Tat umgesetzt.

Da der ursprüngliche Zug inzwischen 70 Minuten Verspätung hatte und die Situation im Bahnhof erstens durch unangenehme Kühle und zweitens durch herumstreunende Frankfurter nicht besonders inspirierend war, wurde ein Zug nach Würzbug geentert. In diesen recht gut gefüllten Zug fanden die Sieben auch ein Plätzchen für sich und konnten so zum ersten Schluck des Tages übergehen. Ahhhhhhhhhhhh……..

Ach ja, dieser Zug hatte auch Verspätung!

Während der Zug nun Richtung Würzburg dümpelte, erfuhr der ZUZ-Mitarbeiter-Veteran, das der erhoffte Anschlusszug in Würzburg ebenfalls Verspätung hat, so das eine Weiterfahrt so gut wie garantiert war. Diese Nachricht wurde dann auch gebührend begossen.

Und siehe da, dank der Verspätung des Anschlusszuges, konnte tatsächlich die Umsteigeaktion in den Zug nach Ingolstadt gelingen. Dies wurde dann im neuen Zug ebenfalls rechtschaffend gefeiert.

Um 13 Uhr erreichte die Reisegruppe Ingolstadt. Hier wurden zwei Droschken gemietet, welche die Reisenden zum Audi-Gaudium brachte. Während der Fahrt plauderte man mit dem bajuwarisch nüschschelden Kraftfahrer. Während die meisten Insassen ihn nicht verstanden, verstand der Schreiber dieser Zeilen einfach Alles! Ja, die Kunst der Fremdsprachen, wohl dem, der sie beherrscht…………

Am Audi-Gaudium angekommen, sahen die Zugreisenden eine lange Schlange vor dem Gästeeingang. Ei, warum denn dies? Nun weil man den Gästen eine höchstnotpeinliche Körperkontrolle zuteil werden lies! Das volle Programm mit Schuhe ausziehen, Gebiss rausnehmen, Zigarettenschachteln öffnen, Kugelschreiber konfiszieren und Prüfung der richtigen Religionszugehörigkeit wurde abgespult.

Der geistige Höhepunkt war die teilweise Geldbörsenkontrolle, allerweil das Gerücht unter dem Ordnungspersonal umging, das Aufkleber mit rechtswidriger Gestaltung von den Gästefans hereingeschmuggelt werden sollten…………äh ja, ist schon klar……..

Nach diesem Akt mußte der Schreiber-BOJU erstmal aufs Stille Örtchen, weil sein Bengalo im Allerwertesten verrutscht war. ……….Nein, nein ihr Lieben, das war ein Scherz, der BOJU mußte mal ganz dringlich. Echt, ungelogen!

Nach dem Akt der Erleichterung hatte der Schreiber-BOJU seine Einheit verloren. Um nicht alleine dem Spiele beiwohnen zu müssen, begab er sich in die Obhut eines fürsorglichen Mitarbeiters des Bochumer Fanprojektes. Zusammen schauten sie sich im Kreise der Bochumer Ultras die erste Halbzeit Ingolstadt -VfL Bochum an.

Die ca. 500 Personen starke Gästetrinität, bestehend aus Bochum, Bayern und Bologna Fans, sahen einen gut aufgelegten VfL, der das Spiel im Griff hatte, aber leider keine Tore erzielte. Es schien aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bevor das erste Tor für den VfL Bochum fiel.

Doch erstmal kam die Pause und dann das völlig überraschende eins zu Null für Ingolstadt in der 56. Minute. Bääääääääääähhhhhhhhh……..aber schon fünf Minuten später glich der VfL durch Goretzka aus. Trörööööööööööööööööööööö…….alles ist supi, alles ist wunnebaaaaaaa…scheiße zwei zu eins für Ingolstadt!

Dieses Ergebnis war dann auch das Endresultat, da es der VfL mal wieder nicht schaffte, seine Möglichkeiten in Tore umzumünzen. Kacke verdammte, Kacke……

Leicht betrübt suchte der Schreiber-BOJU nach dem Spiel seine Einheit. Er fand sie auch bald und gemeinsam fuhr man mit dem Omnibus gen Bahnhof. Leider ging die Fahrt nicht direkt, man mußte umsteigen. Und ratet mal, was der Anschlussbus hatte? Richtig: Verspätung!!!

Irgendwann wurde der Bahnhof doch erreicht und man drang in die Bahnhofsherberge ein.
Hier orderte man bei den Schankmaiden geistige Getränke, um den Kummer und nagenden Gram zu bekämpfen. Der passende Vater zu Torwartlende Max bekämpfte allerdings mit Kartoffelsalat……. Nach einer gewissen Bekämpfungszeit hieß es Abschied nehmen, denn der Zug in die Heimat drohte sein Kommen an.

Gut, das der Zug ein ganz klein wenig Verspätung hatte, war nun nicht weiter tragisch. Hauptsache man saß drin und reiste gen Bochum. Auf der Rückreise wurden dann die Getränkereserven verbraucht und das Wohl und Wehe von Enzymen als Bio-Katalysatoren diskutiert. Ein wirklich reizvolles Thema, in der Tat.

So gegen halber elf erreichte der Zug dann mit etwas mehr Verspätung Bochum. Man verabschiedete sich und ging seiner Wege, aber vorher wurde noch die gemeinsame Hauptstadt-Tour beschworen!

Joh, das war es vom Tag der Verspätungen. Bis demnächst aus Merkelhausen. Lebet lang und bleibet gesund.

Der Sportwart

Und ob Verspätung oder Verfrühung, bitte eines nicht vergessen:

Einmal ein Bochumer Junge, immer ein Bochumer Junge!