Tour nach VW-Hausen
Obgleich die Leistungen der VfL Bochum Spieler letzte Zeit nicht dazu animierten, ihnen nachzureisen, konnten es ca. 60 Unentwegte nicht lassen. Per ganz schnellen Zug fuhren sie gen VW-Town. Charmante Zugbegleiter, welche immer wieder auf das Rauchverbot hinwiesen, versüßen die 2 ½ -stündige Fahrt. Eine Mamamorgana in Form einer Abendkleid tragende Schönheit rundete das Zugerlebnis ab.
Kaum in Wolfsburg angekommen ging man das VW-Mauseleum besuchen. Ha, ha, jetzt hat euch der Sportwart verarscht. Natürlich ist er in ein Gasthaus eingedrungen. Und mit ihm viele, viele andere Bochumer: etwa 10 also. Die Zeit bis zum Spielbeginn verbrachte der Sportwart und seine getreuen Kameraden mit sozialtherapeutischen Beratungen. So wurde unter anderem das Wohl und Wehe eines Umzuges ins Hessenland diskutiert, die aktuelle BSE-Krise unter die Lupe genommen und die knapp eingeschenkten Bismarckgläser bemängelt. Für fast alle Probleme konnte eine Lösung gefunden werden. Aber auch nur für fast alle: die Gläser wurden weiterhin knapp eingeschenkt ! Das BSE-Problem konnte durch aktive Vernichtung von Schweinswürstchen mit hohen Rindfleischanteil gelöst werden. So vergingen die Minuten und Sekunden wie in Schall und Echo und es kam was kommen musste: Gläser leeren, ab zum Stadion.
Der Fußweg zum Ort seiner Begierde wurde noch mit taktischen Spielmaßnahmen verkürzt und letzte Mannschaftsaufstellungen durchgesprochen. Nach einer gründlichen Durchsuchung durfte man den Spielort betreten. Dort fielen als erstes die äußerst freundlichen Ordner auf. Durch ihr grundweg aggressiven Verhaltnes machten sie sich innerhalb kürzester Zeit viele Freunde fürs Leben. Mehrmals musste die anwesende Polizei schlichtend eingreifen. Sonne olle Bande auch: nicht die Polizei, die Ordner, die… Aber es wurde ja nicht nur geordnet, es wurde auch gefußballert.
Auf dem Feld der Ähre machte der VfL diesmal ein recht ordentliches Bild und erkämpfte sich ein verdientes 0:0. Kurz vor Schluss hätte man beinahe wieder verloren, doch der Pfosten und dem Sportwart sein Lieblingsholländer, nach Frau Antje, retteten das Unentschieden. Nach einer kurzen, aber herzlichen Verabschiedung von den netten Ordnungspersonal und den VfL-Spielern ging es wieder ab zur Herberge vom vorm Spiel.
Dort hatte das Personal gewechselt, die Gläser wurden aber weiterhin knapp eingeschenkt. Egal, is halt ne arme Gegend. Wie immer wenn man weiter wech ist, kommt der Zeitpunkt der Rückreise. Versorgt mit Köstlichkeiten aus dem Hause MC Donald begann die Retourfahrt. Der Sportwart möchte hier mal die köstlichen neuen Fischstäbchen loben. Garantiert ohne Rindvieh, oder nicht ?
Um ein ebensolches handelte es sich um den Zugbegleiter, welcher uns nach Hannover geleitete. Er bemängelte unsere Fahrharten, welche für diesen Zug nicht gültig waren. Der Mann hatte ja recht, aber man kann das ja auch freundlich ausdrücken. Zum Schluss siegte doch sein gutes Herz und er ließ die netten Bochumer bis Hannover mitreisen. Vielleicht wollte er auch nur seine Ruhe haben. Mit den nächsten Zugbegleitern hatte man nicht so viele Glück. Die wollten ein nur nach Zahlung eines Zuschlages mitreisen lasse. Nö, Nö, so nicht meine Herrschaften. Also wartete man lieber auf seinen Zug, welcher auch nur eine ½ Stunde später kam. In dem selbigen wurde schnell Quartier gemacht, ein Fläschchen geköpft, ein Schläfchen gemacht und ein Schwätzchen gehalten. Dann musste man auch schon wieder aussteigen.
Und zwar in Dortmund! Tättä, Tättä, Überraschung die Bochumer sind da. Mit fröhlichem Gejohle und Gekreische wurden die anwesenden Dortmunder Fans begrüßt. Wie der olle Deibel es so wollte, war das Spiel Dortmund – HSV (4:2) vor nicht all zu langer Zeit zu Ende gegangen. So kam es zu einem Aufeinandertreffen beider Lager. Zärtlichkeiten wurden kurz aber heftig ausgetauscht. Doch dann hieß es Abschied nehmen und mit Tränen vor Rührung in den Augen verließ man Dortmund. Die wenigen Minuten bis Bochum nutzte Manni zur Selbstdarstellung. Manni: ein rheinisches sprechendes Etwas, welches mit einem schwarz-gelben Schal bekleidet war. Seine humoristischen Einlagen erheiterten die Menge und diese sparte nicht mit Komplimenten, wie Ar…loch, Hornochse, Lackaffe und ähnliches. Dieses brachte ein holde Maid auf die Palme und sie sprach mit erhobenen Zeigefinger: Ihr seid doch alle aus dem Ruhrgebiet. Es ist doch egal welche Farben man trägt. Vertragt euch und habet einander lieb. Das gab der Menge den Rest und sie verließ fluchtartig den Zug.
Gott sei Dank hielt der Zug gerade in Bochum. Rasch wurde der Zugbegleiter und andere Dortmund-Fans freundlich verabschiedet und der Weg zum Ehrenfeld angetreten. Dort wurde noch ein kleines Gutenachtgetränk zu sich genommen und dann wanderte der legendäre Sportwart und sein Reisefreund, der weiße Spatzel, zum Warsteiner. Auch hier eine kleine Köstlichkeit bestellt und getrunken. Dann nahm der Sportwart eine riesige Dogge wahr. Rasch wurde Freundschaft geschlossen und diese auch begossen. Doch irgendwann musste der Hund nach Hause und der Sportwart auch. Mittels einer Droschke und einem netten Kutscher erreichte der Sportwart sein Domizil. Dort erwartete ihn seine Gefährtin des Lebens, mit welcher er noch ein Schwätzchen hielt und dann ins Bettchen getragen wurde. Seine letzter klarer Gedanke: wo waren in Wolfsburg eigentlich die VW’s….
Der Sportwart